The Black Club, London - 3
Geschwindigkeit hätte messen können. In einem solchen Augenblick durchbrach er Raum und Zeit. Sein Körper sauste durch eine Art Tunnel und steuerte einem hellen Licht entgegen. Er spannte sämtliche Muskeln an und machte sich auf einen gewaltigen Sprung gefasst, in dem er aus der Vogelgestalt am Himmel fiel und als Mensch am Boden aufkam. Mitten im Zentrum von London.
Ein Ruck ging durch seinen Körper, wie ein Blitz, der mit einem einzigen Schlag sämtliche Energien aus ihm herauspeitschte. Ächzend richtete Cedric sich auf und stellte fest, wie seltsam verschwommen alles um ihn herum war.
Der Flug hatte ihn ein enormes Maß an Kraft gekostet. Zu viel für einen hungrigen Vampir, der seine letzte Mahlzeit vor zwei Tagen zu sich genommen hatte. Wie dumm von ihm, sich selbst zu quälen.
London war voll von Menschen. Auch nachts. Er würde keine Probleme haben, auf der Stelle ein williges Opfer zu finden, an dem er seinen Durst stillen konnte.
Als er den Kopf aufrichtete, um seine Umgebung zu durchforsten, legte er ein gefährliches Funkeln in seine Augen. Bereits nach wenigen Sekunden nahm er eine Witterung auf. Ein süßer, verführerischer Duft schlich sich in seine Nase. Traurigkeit lag ebenfalls darin, und je näher er kam, desto mehr spürte er auch eine Spur von Furcht. „Du brauchst dich nicht zu fürchten.“ Eine Aussage, mit der er die Fremde hatte beruhigen wollen. In Wahrheit redete er sich nur selbst gut zu. Die Gier nach ihrem pulsierenden Lebenssaft überfiel ihn mit voller Wucht, sodass er Schwierigkeiten hatte, die Kontrolle zu behalten.
Lächelnd brachte die Frau sich in Pose und zeigte Cedric ihre prallen Rundungen, schaffte es aber nicht, die perfekte Verführerin zu spielen. Als sie sich an der Hauswand abstützen wollte, rutschte sie ungeschickt ab und gab eine eher lächerliche Figur ab. Sie war so betrunken, dass ihre Alkoholfahne vermutlich jeden anderen Vampir in die Flucht geschlagen hätte. Cedric hingegen rümpfte nur die Nase. Sein Hunger war zu übermächtig, um sich davon beeindrucken zu lassen.
Das Mondlicht zauberte ein sanftes Schimmern auf ihre langen, seidigen Locken. Die blonde Schönheit kam ihm gerade recht. Ebenso wie er war sie auf der Suche. Das machte die Sache ungeheuer leicht.
„Ganz allein?“, hauchte Cedric mit rauer Stimme.
Sie senkte den Blick und errötete unter einem frivolen Lächeln, während sie damit beschäftigt war, eine ihrer Haarsträhnen um den Zeigefinger zu wickeln. Ihr üppiges Dekolleté hob und senkte sich schnell durch ihre flatternden Atemzüge. Cedrics Blick wanderte zu der verführerischen Spalte, die ihr freizügiges Oberteil offenbarte.
Vermutlich hätte sie auch jeden anderen Mann begleitet, aber das interessierte Cedric in diesem Moment wenig. Ihr Blut würde seinen Zweck erfüllen, und gegen ein wenig körperliche Leidenschaft hatte er auch nichts einzuwenden.
„Komm mit mir, meine Hübsche.“
Widerstandslos ließ sie sich an seine Brust pressen. Sie sollte nicht einmal bemerken, wie er sie in seinen Bann zog und plötzlich den Ort wechselte.
Als wäre sie aus einem Traum erwacht, sah die Blonde sich in ihrer neuen Umgebung, einem mit Kerzenschein erhellten Raum, um. „Entschuldige“, stammelte sie. „Ich hatte wohl einen Drink zu viel.“
Cedric erwiderte ihre Worte mit einem Kuss. Einem derart heftigen und besitzergreifenden Kuss, dass er deutlich spürte, wie die Knie der Blondine nachgaben. Ihr Körper wurde zu Wachs in seinen Händen. Gerade noch hatten ihre Füße den Boden berührt, im nächsten Moment lag er mit ihr ausgestreckt auf dem Bett. Der seidig-zarte Stoff ihrer Bluse schälte sich wie von selbst von ihrem Körper. Cedric schickte ein erregendes Prickeln über ihre Haut. Sie keuchte, konnte es scheinbar kaum erwarten, bis er, dessen Namen sie bislang nicht einmal wusste, endlich mit seinen Händen von ihr Besitz ergriff. Von ihren Brüsten, hinunter zu ihrer Taille, bis hin zu ihrem Venushügel, der unter seinen fordernden Berührungen zu pochen begann.
Keuchend drückte sie den Rücken durch. Sie bäumte sich auf. Gleichzeitig streckte sie ein Bein aus. Sie wollte es um Cedrics Oberkörper legen, um ihn näher an sich heranzuziehen. Es gelang ihr nicht. Ungeschickt fischte sie mit dem Fuß in der Luft herum.
Als sie ihn auch beim zweiten Versuch nicht ertasten konnte, richtete sie sich irritiert auf. Plötzlich griff er mit beiden Händen nach ihrem Gesicht. Er hielt sie fest und presste ihr erneut
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