The Black Game Teil 2
Entscheidung triffst, solltest du zumindest die ganze Wahrheit kennen.“
„Bitte, dann erzähl mir die ganze Wahrheit und lass dieses Mal nichts aus!“, stieß ich hervor. „Wann hat das alles angefangen?“
Devon holte tief Luft. „Seitdem ich aus Peking zurück bin. Es war ein verlockendes Angebot und ich konnte nicht Nein sagen. Es fing klein an und hat immer größere Ausmaße angenommen.“
„Seit zwei Jahren machst du das schon?“ Fassungslos ließ ich mich auf mein Sofa fallen.
„In etwa zwei Jahre, am Anfang waren es nur wenige Frauen, die kamen, und wir haben das Black Game nur alle zwei Monate veranstaltet, aber bald hatte sich die Sache rumgesprochen und es kamen immer mehr Frauen. Wir haben das Black Game dann einmal im Monat gespielt und schließlich wöchentlich. Es wurde immer größer und wir mussten ein Schweigegeld und eine Geheimhaltungsverpflichtung einführen. Wenn rauskommen würde, dass Devon Draper, der angesehene Unternehmensberater, eine dunkle Seite hat, wäre ich bankrott. Kein Geschäftspartner würde mich mehr ernst nehmen.“
„Ein teurer Spaß für ein paar wilde Nächte!“, erwiderte ich.
„Das war mir die Sache damals wert, allerdings musste ich das Risiko, entdeckt zu werden, so gering wie möglich halten. Keine der Frauen hat mein Gesicht gesehen.“
Seine Vorsicht war sicher keine Entschuldigung für sein Verhalten, aber zumindest eine Erklärung für seine Zurückhaltung.
„Ich habe dir nichts davon erzählt, weil ich dich nicht kannte. Ich erzähle nie etwas über meine Rolle im Black Game , ich bin in diesem Club nur ein anonymer Schatten. Ganz selten werbe ich Frauen für das Black Game an, wenn ich denke, dass sie gut dorthin passen würden, meist machen das Marc und Ralph. Sonst gibt es keine nachprüfbaren Verbindungen. Selbst das Preisgeld setze ich als Reisekosten ab. Normalerweise bin ich ständig unterwegs, da fällt das nicht auf.“
„Aber dieses Mal ist etwas schiefgelaufen, oder?“
„Schiefgelaufen ist das falsche Wort. Die Dinge haben einen anderen Lauf genommen, als ich erwartet hatte, denn eigentlich habe ich einen untrüglichen Blick dafür, welche Frau von dem Black Game profitiert und welche nicht.“
„Aus diesem Grund hast du mich angesprochen.“ Ich erinnerte mich an diesen Morgen im Büro, als wenn es gestern gewesen wäre.
„Ja, das habe ich, aber wie du bereits weißt, habe ich mich das erste Mal gründlich getäuscht.“
„Das deprimiert dich doch nicht etwa?“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah Devon herausfordernd an. Doch er ging nicht auf meine aggressive Stimmung ein, sondern blieb ruhig.
„Nein, mittlerweile weiß ich, dass der wahre Grund, wegen dem ich dich angesprochen habe, ein anderer war.“ Devon kam die wenigen Schritte zu mir und ließ sich neben mich auf das Sofa sinken. Seine Stimme war sanfter und leiser geworden. „Ich mochte dich auf den ersten Blick und ich habe deinen Widerspruch zwischen Härte und Verletzlichkeit geahnt. Vielleicht habe ich dir die Einladung gegeben, weil ich dich einfach nur wiedersehen wollte. Eine schräge Art, das zu zeigen, ich weiß.“ Er lächelte gequält. „Dann ging alles so schnell. Ich war mit einem Mal süchtig nach deinem Lächeln, deinem trockenen Humor und deinen vielen neugierigen Fragen, die mich manchmal einen ganzen Tag beschäftigt haben.“
„Warum hast du mir das nicht einfach gesagt?“, flüsterte ich. Warum jetzt, wo alles zu spät war?
„Weil ich wusste, dass du wegläufst, sobald du die Sache mit dem Black Game erfährst, und ich war nicht bereit, dich weglaufen zu lassen.“ Seine eindringliche Stimme ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.
„Und du hast recht behalten“, erwiderte ich verzweifelt. „Ich laufe weg, aber nicht, weil du das Black Game spielst, sondern weil du nicht offen zu mir warst.“
Devon holte tief Luft, sein verzweifelter Blick brach mir das Herz. „Ich bin gestern Abend endgültig aus dem Club 5 ausgestiegen. Marc und Ralph waren nicht begeistert. Sie wollen, dass ich das Black Game weiterspiele, aber ich kann nicht mehr. Es ist vorbei. Seitdem ich dich getroffen habe, kann ich mir nicht mehr vorstellen, noch einmal dort hineinzugehen. Sie haben mich bis in die Lounge gezerrt. Sie wollten, dass ich die Frauen sehe, die alle auf mich warten, aber ich habe sie nicht einmal angesehen. Ich will keine andere Frau, ich will nur noch dich. Das Black Game ist vorbei. Im Moment hassen mich Ralph und
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