The Black Game Teil 2
gewesen sein, um die größtmögliche Zerstörung anzurichten.“
Ich sah, wie Olivia und Sarah das Blut aus den Gesichtern gewichen war.
„Ich wollte die Polizei rufen, aber Devon hat gesagt, er kümmert sich selbst darum. Er hat nicht mehr mit mir gesprochen, sondern telefoniert seit einer Ewigkeit mit den Handwerkern. Er ist in so eine Art Notfallmodus verfallen.“
„Du musst die Polizei rufen“, erwiderte Olivia schwach.
„Er weiß, wer es war, oder zumindest hat er einen Verdacht“, sagte Sarah nachdenklich.
„Der Meinung bin ich auch, anders kann ich mir sein Verhalten nicht erklären“, erwiderte ich und plötzlich erschlug mich die verdammte Erkenntnis und alles ergab einen Sinn.
„Du solltest mit ihm reden. Irgendwelche Vermutungen anzustellen, bringt dich nicht weiter“, sagte Olivia, während ich fassungslos die Wand anstarrte.
„Das sehe ich genauso …“, sagte Sarah, doch sie hielt mitten im Satz inne, als sie meine erstarrte Miene sah. „Anya, alles klar?“
„Er weiß, wer mein Apartment zerstört hat“, stotterte ich.
„Ja, das haben wir gerade schon festgestellt.“ Sarah sah mich verwirrt an.
„Ich weiß es auch“, erwiderte ich ohne Klang in meiner Stimme.
„Wer ist es?“, fragte Sarah atemlos und rückte zu mir hinüber. Ich sah in ihre weit aufgerissenen Augen und rang um Worte.
„Es ist Shannon“, sagte ich matt und sofort stand mir ihr Bild vor Augen. Natürlich hatte sie nicht akzeptieren können, dass Devon sich von ihr abgewandt hatte, um mit mir glücklich zu werden. Wenn sie Devons Temperament hatte und ihr Wille, Erfolg zu haben, genauso stark ausgeprägt war wie seiner, dann war mir klar, dass sie diese Niederlage nicht so einfach hatte hinnehmen können. Wie hatte ich das nur übersehen können?
Es war logisch. Ich hatte ihr das vermutlich Wichtigste in ihrem Leben genommen und das würde sie mir nicht so einfach verzeihen. Ich dachte an Devons Erzählung über ihre gemeinsame Vergangenheit. Jetzt war mir natürlich auch klar, dass Devon dieses Familienproblem allein lösen wollte.
„Shannon, natürlich“, sagte Sarah und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
„Ist sie tatsächlich so dumm, dass sie glaubt, dass Devon auf diese Drohungen eingeht und reumütig wieder zu ihr zurückkommt? Sie macht doch alles kaputt.“ Olivias Empörung klang durch jedes Wort hindurch.
„Ich glaube, das ist ihr mittlerweile egal“, sagte ich erschöpft. „Sie will vermutlich ihren Willen erzwingen. Ein Nein akzeptiert sie nicht.“
Erschrocken fuhr ich zusammen, als sich die Ladentür öffnete.
„Es ist geschlossen!“, rief Olivia und stand auf. Als sie sich umdrehte, erstarrte sie. Auch Sarah und ich blickten die Gestalt, die den Laden betreten hatte, schockiert an.
Ein riesiger Mann stand zwischen den Regalen mit den passierten Bio-Tomaten und den Artischocken-Herzen. Mit seinen breiten Schultern füllte er den Platz dazwischen beinahe vollständig aus.
Er trug eine schwarze Lederjacke und sah aus, als ob er gerade vom Kampftraining kam.
„Ah!“ Olivia entfuhr ein erschrockener Schrei.
„Ganz ruhig!“, erwiderte der Riese und hob beschwichtigend die Hände, bevor sie zum Telefon hechten und die Polizei rufen konnte. Denn das, was dieser Kerl hier wollte, war sicher kein Soya-Latte.
„Mr. Draper schickt mich. Ich soll Ihnen keinen Zentimeter von der Seite weichen, Anya Summers“, brummte er, während er sich, ohne mit der Wimper zu zucken, hinter mir aufstellte.
Kapitel 23
Ich fühlte mich seltsam, als ich mich auf den Rückweg machte. Seit Jahren lebte ich in New York und kam mehr als gut allein zurecht und jetzt befand ich mich plötzlich in der Fürsorge einer männlichen Riesen-Nanny.
Die Nacht war gänzlich hereingebrochen, als ich eine Stunde später Devons Suite betrat. Wie ein gleißendes Quadrat lag der Schein der Liftbeleuchtung im Flur.
Als sich der Lift hinter mir schloss und meinen Aufpasser mit hinunter in das Foyer nahm, blieb ich einen Moment in der Dunkelheit stehen. Wenn Devon mir einen Bodyguard schickte, dann erwartete er wohl, dass Shannon noch mehr plante, als nur mein Apartment in kleine Teile zu hacken.
Ich trat einen Schritt nach vorn. Shannon sollte sich gefälligst ein anderes Opfer suchen. Es wurde Zeit, dass Devon ihr Einhalt gebot, und wenn er es nicht tat, würde ich es tun. Als mich der Bewegungsmelder erfasste, wurde der Flur in gleißendes Licht getaucht.
Langsam ging ich in
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