The Black Game Teil 2
sagte Olivia. „Das bringt nicht viel. Ich will grundlegend etwas an meiner Strategie ändern und das heißt, ich muss mich ändern.“
„Was ist nur los mit dir?“, fragte Sarah verzweifelt. „Habe ich etwas wahnsinnig Wichtiges verpasst, was dein Leben zerrüttet hat?“
„Tom hat sich von mir getrennt. Er erträgt den Stress mit mir nicht mehr“, sagte Olivia zerknirscht und schlagartig wurde mir ihr Sinneswandel klar. „Aber das ist in Ordnung, denn es ist Zeit, dass ich mich verändere, und es ist gut, dass Tom nicht mehr da ist. Wir waren schon seit einer Weile nicht mehr richtig glücklich.“
„Schade!“, flüsterte ich. Ich kannte Olivia nur mit Tom und ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es Tom jetzt ging.
„Sarah hatte recht. Er war nie ein Vulkan, sondern immer nur eine Schlaftablette.“ Olivia klang so entschlossen und abgeklärt, dass selbst Sarah zusammenzuckte.
„Sag bloß, du bist jetzt mit Emilio zusammen?“, fragte sie schockiert.
„Nicht offiziell, aber da ist irgendetwas zwischen uns“, sagte Olivia mit einem kleinen Lächeln.
„Ja, kriminelle Energie schwebt zwischen euch.“ Sarahs Augen funkelten. „Er ist viel zu radikal. Das bringt dich nicht weiter, sondern nur ins Gefängnis.“
„Manchmal muss man etwas Neues ausprobieren, das waren doch deine Worte“, sagte Olivia vorwurfsvoll.
„Aber es ist ein Unterschied, ob man sich Reizwäsche kauft, um sein Liebesleben in Schwung zu bringen, oder ob man in einem Restaurant randaliert und finanziellen Schaden verursacht.“
„Ich glaube, das bringt jetzt nicht viel, wenn ihr weiter streitet“, warf ich ein. Die zwei waren gerade dabei, sich gegenseitig Dinge an den Kopf zu werfen, die sie garantiert bald bereuen würden.
„Ich denke, dass es das Beste ist, wenn Olivia selbst ausprobiert, ob das der richtige Weg für sie ist.“ Schließlich hatte ich auch für mich herausfinden müssen, ob die Sache mit Devon für mich in Ordnung war.
„Ich will nur nicht, dass sie wegen diesem Umweltaktivisten im Gefängnis landet“, sagte Sarah leise.
„Ich lande schon nicht im Gefängnis“, sagte Olivia in versöhnlichem Ton.
„Und wenn doch“, sagte ich ruhig, „dann war es ihre eigene freie Entscheidung, etwas zu tun, was sie ins Gefängnis bringt. Ich bin ja jetzt quasi arbeitslos und solange ich noch keinen neuen Job habe, kann ich deinen Laden auch mal für ein paar Tage betreuen. Wenn du mehrere Jahre im Knast sitzt, musst du dir allerdings etwas anderes einfallen lassen. Bio-Latschen zu verkaufen, ist nicht ganz mein Ding. Ich bin wahrscheinlich auch nicht halb so gut darin wie du.“
Der Gedanke, Jahre im Knast verbringen zu müssen, ließ Olivia verstummen. Sie war mit einem Mal blass geworden.
„Moment mal“, sagte sie plötzlich. „Wieso bist du arbeitslos?“
Ich schluckte, denn eigentlich war ich ganz froh gewesen, nicht über mich sprechen zu müssen.
Ihr Blick war voller Mitleid und sie war wieder so sanft und mitfühlend, wie ich sie kannte. Sofort standen mir die Tränen in den Augen.
„Olivia, bring sie nicht zum Weinen!“ Sarah griff entschlossen nach meiner Hand. „Deswegen habe ich Anya hergebeten, wir wollten eigentlich in Ruhe reden. Wir fangen jetzt ganz vorne an, einverstanden?“ Sie sah mich fragend an und ich nickte nur und versuchte meine Fassung wiederzugewinnen.
„Also, das letzte Mal, dass ich dich gut gelaunt gesehen habe, war, als du hier gesessen hast und den Fall Shannon hier mit uns ausdiskutiert hast“, sagte Olivia.
„Seitdem ist viel passiert“, seufzte ich.
„Und was?“, fragte Sarah hellhörig.
„Devon hat mich verlassen.“
„Warum das denn?“ Sarah sah mich mit großen Augen an.
„Das ist etwas komplizierter“, versuchte ich auszuweichen.
„Probiere es mal, ich kann dir bestimmt folgen“, sagte Sarah beruhigend.
„Devon wollte eine Beziehung mit mir führen, in der wir nur sehr sanften Sex haben.“ Ich versuchte es in schöne Worte zu packen, doch Sarahs Gesichtsausdruck ließ mich innehalten.
„Wie bitte?“, kicherte sie. „Ein verstopfter Vulkan? Lass mich raten! Es hat nicht lange gedauert, bis euch alles in einer riesigen Explosion um die Ohren geflogen ist.“
„Ähm, ja, so kann man das gut beschreiben“, erwiderte ich und sah Olivia hilfesuchend an.
„Da Tom nie ein Vulkan war, kann ich dazu keine Auskunft erteilen“, sagte sie achselzuckend.
„Devon hat mich jedenfalls verlassen, weil er dachte, dass es für mich
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