The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
schmalen Schultern und drehte ihn mit sanfter Gewalt um. Arels Gesicht war völlig ausdruckslos. Ohne Widerstand ließ er sich in die Halle führen und auf einen Stuhl drücken.
„Bringt Met“, befahl Cato. Er kniete nieder und begann die kalten Füße seines Angetrauten zu reiben.
„Es tut mir leid, Arel. Ich hatte ihn gebeten, noch auf dich zu warten“, sagte Tomke, der ihnen gefolgt war.
„Das war sehr freundlich von Euch, Eure Majestät.“ Arel sprach so leise, dass er kaum zu verstehen war. Eine knicksende Magd reichte ihm einen dampfenden Becher, den er trostlos entgegennahm. Cato fiel auf, dass die Magd Arel ganz offen anhimmelte, und runzelte die Stirn, denn er bemerkte, dass sie nicht die Einzige war. Aber Arel sah durchaus sehr attraktiv aus, wie er mit nackter Brust, zerzaustem Haar und der tiefen Trauer im Gesicht vor ihm saß. Vorsichtig nippte er an dem heißen Met. Das starke Getränk schien seine Lebensgeister zu wecken, denn er zog seinen Fuß aus Catos Händen.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Cato.
„Natürlich. Es ist alles richtig phantastisch. Ich liebe mein Leben. Nur die Glücksmomente werfen mich noch etwas um.“
Arel drückte ihm den Metbecher in die Hand, erhob sich und verbeugte sich etwas steif vor Tomke.
„Majestät, mit Eurer Erlaubnis würde ich mich gerne entfernen, da ich noch nicht angemessen gekleidet bin.“
Catos Vater nickte etwas verwirrt, und Arel stapfte sichtlich gereizt davon.
„Da herrscht kein gutes Blut zwischen ihm und König Gad“, murmelte Tomke kopfschüttelnd.
„Und mit Sicherheit werde ich ihn auch gleich noch erzürnen, denn ich werde ihm mitteilen müssen, welche Pflichten wir fortan von ihm erwarten.“ Cato verzog das Gesicht.
„Du hast starke Schultern, Sohn. Sein Zorn wird an ihnen abprallen.“
„Hoffentlich auch alles andere, das er möglicherweise nach mir werfen wird.“
Sein Vater schmunzelte. „Er wird sich in seine Rolle einfinden.“
„Er wird es müssen. Mit Eurer Erlaubnis, Majestät?“ Er verbeugte sich übertrieben, was seinen Vater zum Lachen reizte.
„Mach dich nicht über xandanische Gebräuche lustig, Cato. Dein Gemahl ist unsere schlichten Umgangsformen nicht gewöhnt. Im Süden wird auf perfekte Manieren mehr Wert gelegt, als auf den Charakter eines Mannes.“
„Dann wollen wir hoffen, dass er sich schnell mit uns Hallandern arrangiert.“
Er hatte aus seiner Truhe die wärmsten Kleidungsstücke hervorgekramt, die er mitgebracht hatte. Dieser verdammte Schnee! Und dieser verdammte kalte Wind! Und ins Feuer mit dieser verfluchten Ehe!
„Du wirst die Dame Kosnig aufsuchen müssen. Die wird dafür sorgen, dass du Kleidung bekommst, in der du nicht erfrierst“, sagte Cato, der sich gefütterte Stiefel anzog.
„Und wo finde ich die Dame?“
„Sie wartet bereits in der Halle auf dich. Kosnig hat übrigens bislang das Regiment innerhalb von Hallwacht innegehabt.“
„Aha.“ Arel griff sich den Mantel, den er auf seiner Reise getragen hatte, und warf ihn sich über.
„Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte er.
„Ich bringe die xandanischen Soldaten zum nächsten Grenzturm. Du bleibst in der Feste. Der hier ist übrigens für dich.“ Cato reichte ihm einen großen Schlüsselbund.
Er sollte hierbleiben?
„Was soll ich damit?“ Ratlos drehte er die vielen Schlüssel in seinen Fingern.
„Die Schlüssel stehen der Herrin der Hallwacht-Feste zu.“ Cato grinste. Arel brauchte einen Moment, bis er verstand, was ihm sein Angetrauter mit den Schlüsseln sagen wollte.
„Das ist nicht dein Ernst“, zischte er.
„Arel, wir haben mit einer Frau gerechnet. Mein Eheweib sollte den Haushalt der Feste regieren.“
„Du hast aber kein Weib bekommen. Soll ich mich etwa an einen Stickrahmen setzen?“
„Mach dich nicht lächerlich, Prinzessin.“
Arel kämpfte um Beherrschung. Wieder einmal.
„Du wirst dich in deine Aufgabe schon hineinfuchsen“, sagte Cato und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Arel war versucht, sie abzuschütteln. Cato würde sich mit den xandanischen Soldaten beschäftigen und er sollte Weiberarbeit verrichten. Das waren ja reizende Aussichten! Wenn das so weiterging, würde er bald Röcke tragen.
Cato zog nun seinen schweren Mantel an und schnallte sich dann seinen Schwertgurt um.
„Und komm bitte nicht auf die Idee, alleine außerhalb der Feste herumzustrolchen. Auch ohne die Orks ist es für jemanden, der sich nicht auskennt, gefährlich. Und ohne ein Schwert
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