The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
Mundwerk!«, schrie ihnen einer der Männer zu. »Zeigen Sie es ihm, Captain!«
»Aye! Auf ihn!«, ertönte es fröhlich von allen Seiten.
»Deine Männer lieben dich ...«, kommentierte Richard. »Aber nur, bis ich mit dir fertig bin. Dann werden sie mir zu Füßen liegen, dem Meister der Klinge!«
Über Richards Selbstsicherheit musste Brayden herzlich lachen. Er krümmte sich, was Richard sofort ausnützte, um einen weiteren Treffer zu landen. Zum Glück war die Klinge stumpf. Eine echte Waffe hätte Brayden schon längst getötet. »Du spielst mit unfairen Mitteln, Richard!«
»Seit wann ist Humor verboten?« Richard wandte sich an Mr Sykes, ohne jedoch Brayden aus den Augen zu lassen. »Ist Humor ein Verstoß gegen die Regeln?«
Jonathan Sykes versuchte, ein ernstes Gesicht zu machen. »Nicht dass ich wüsste!«
Schon ging der Schaukampf weiter. Gegen Richard hatte Brayden kaum eine Chance. Der Junge kam frisch von der Offiziersschule und besaß eine ausgezeichnete Körperbeherrschung. Wenn er wieder ganz im Besitz seiner Kräfte war, wäre er ein beinahe unbesiegbarer Gegner, zumindest im Fechten.
Welche Qualitäten besaß der Mann noch, von denen Brayden nichts wusste?
Als er darüber nachdachte, traf ihn der dritte Hieb, während Richard noch keinen eingesteckt hatte.
Aber nun wurde der junge Soldat übermütig und drehte sich in Siegespose mit erhobenen Händen im Kreis. Blitzschnell setzte Brayden zwei Treffer, woraufhin seine Crew kräftig applaudierte.
»Nicht schlecht für einen alten Mann«, sagte Richard. Lachend zog er sich sein Hemd über den Kopf, mit dem er sich den Schweiß aus dem Gesicht wischte. Auch wenn sie langsam in die kühleren Gefilde kamen, war es an Deck immer noch sehr warm. Die afrikanischen Wüstenwinde brachten sie gut voran, sorgten aber kaum für Abkühlung, und die Sonne schien gnadenlos auf sie herab.
Fasziniert starrte Brayden auf Richards schönen Oberkörper. Er war schlank, jedoch nicht zu dünn.
Die Muskeln traten hervor und zeichneten sich durch die gebräunte Haut deutlich ab.
Aber nicht nur Brayden schien sich für den Körper des Adligen zu interessieren. Der Schiffszimmermann, der passenderweise Mr Carpenter hieß, warf Richard einen lüsternen Blick zu und fuhr sich dabei mit einer Hand in seinen Schritt.
Was sollte das? Oder war es nur Zufall und Brayden bildete sich etwas ein?
Die Crew wusste, dass der Junge unter seinem Schutz stand. Er fühlte sich für ihn verantwortlich und es quälte Brayden, was Jones ihm angetan hatte. Richard hatte ihm ja erzählt, dass er den Händler mit dem Mund hatte befriedigen müssen. Ob es auch zu mehr gekommen war?
Brayden ging das Bild nicht aus dem Kopf, wie Jones sich an Richard vergangen hatte, aber hatte er, Brayden, den jungen Mann nicht ebenfalls missbraucht, als dieser wehrlos seiner Fürsorge ausgeliefert war? Auch wenn es nur in seiner Fantasie geschehen war? Brayden wollte Richard ebenfalls unterwerfen, aber auf eine lustvolle Art. Richard sollte dabei seinen Spaß haben. Aber war das normal?
Nein, Brayden war ohnehin schon nicht normal, weil er einen Mann begehrte. Das und viel mehr belasteten Brayden schon die ganze Zeit. Für eine Sekunde war er unachtsam, da stach Richard mit der stumpfen Klinge zu und traf Braydens Brustkorb. Dann drängte Richard ihn gegen einen Masten.
Degen an Degen über ihren Köpfen standen sie zusammen, ihre Körper aneinandergepresst. Schwer atmend blickten sie sich an.
Brayden bewunderte Richards große Augen mit den goldenen Wimpern und folgte gebannt einem Schweißtropfen, der dem jungen Mann langsam über den Nasenrücken lief. In abgehackten Stößen traf Richards Atem sein Gesicht. Richards leicht geöffnete Lippen zogen Brayden nun in seinen Bann. Wie würde sich ein Kuss von ihnen anfühlen? Weich? Fest? Drängend? Und wie würden sie schmecken?
Braydens Herz klopfte noch schneller, wenn das überhaupt möglich war. Der Kampf hatte ihn ziemlich angestrengt.
Urplötzlich wirbelte Richard seine Klinge um Braydens und riss sie ihm gekonnt aus der Hand, um sie dann selbst geschickt aufzufangen.
Die Crew applaudierte, vereinzelt waren auch Buhrufe zu hören.
»Halt!«, rief Sykes. »Gewinner ist Richard Albright! Er hat mit drei Punkten Vorsprung den Sieg errungen!«
»Das nächste Mal mache ich alle Punkte«, flüsterte Richard in Braydens Ohr - dem es so vorkam, als hätte der junge Mann dabei seine Ohrmuschel abgeleckt -, bevor er davonmarschierte. Brayden
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