The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
mehr. Ich lebe allein.« Die beiden standen nun so dicht beieinander, dass Richard die Hitze fühlte, die Braydens Körper abstrahlte. Seine Lippen befanden sich nur noch wenige Zentimeter von den seinen entfernt und Braydens hartes Geschlecht drückte gegen Richards Lenden, in denen sämtliches Blut im Takt seines Herzens pulsierte.
»Das tut mir leid«, flüsterte Richard. Tief sahen sie sich in die Augen. Erst jetzt fiel Richard auf, wie lange, tiefschwarze Wimpern Brayden besaß, und er erkannte ein paar feine Falten, die von Braydens Reife zeugten. Ja, er war ein richtiger Mann, zu dem Richard aufsehen und bei dem er sich geborgen fühlen konnte.
Sein Blick wanderte tiefer, zu Braydens Lippen. Sie waren leicht geöffnet. Die Zungenspitze schnellte hervor, um sie zu benetzen.
Richard wusste, dass Brayden ihn gleich küssen würde, und er konnte es kaum erwarten. Vor Aufregung war ihm schwindlig.
Abermals schloss Richard die Augen und kam Brayden entgegen, doch als seine Lippen das vermeintliche Ziel trafen, spürte Richard nur Bartstoppeln. Denn genau in diesem Moment hatte jemand zu ihnen heruntergerufen: »Captain? Sind Sie das da im Laderaum?«
»Aye!« Sofort wich Brayden vor ihm zurück, als hätte Richard die Pest, warf noch einen verwirrten Blick auf ihn und erklomm dann die Leiter. Der magische Augenblick war zerstört.
Innerlich fluchend folgte Richard ihm, während er hoffte, dass niemandem seine Erektion auffiel, die sich jedoch schnell auflöste, als Brayden ihn mit einem Mann mit dunkelbraunen Haaren und einer leicht schiefen Nase bekanntmachte: »Darf ich dir Jonathan Sykes, meinen Ersten Offizier, vorstellen?«
»Ich kann mich schwach daran erinnern, dass wir schon einmal das Vergnügen hatten, Sir.« Richard schüttelte dem Mann die Hand, dann kratzte er sich an der Schläfe. »Ich danke Ihnen, dass Sie mich befreit haben.«
»Das Lob gebührt allein dem Captain.« Sykes zwinkerte, dann wandte er sich an Brayden. »Die Mannschaft erwartet Ihren Befehl.«
Gemeinsam gingen die drei auf das Achterdeck. Unter ihnen, auf dem Hauptdeck, hatte sich die volle Crew versammelt und sah zu ihnen herauf. Richard spürte einige neugierige Blicke, was er den Seeleuten nicht verdenken konnte.
Brayden stellte ihm auch gleich seine Männer vor und deutete auf die wichtigsten Personen an Bord: den Steuermann, den Zahlmeister, den Smutje, den Zimmermann . die ihm daraufhin freundlich zunickten. So ging das immer weiter, bis Richard nicht mehr wusste, wer wie hieß, aber er hatte ja noch mehrere Wochen Zeit, sich die Namen einzuprägen.
Anschließend erteilte Brayden seinem Ersten Offizier ein paar Befehle: Es galt ein Segel zu flicken und kleinere Reparaturen vorzunehmen. Mr Sykes machte sich auch sofort daran, die Order weiterzugeben.
Die Crew sah zu ihrem Captain auf - das bemerkte Richard sofort, und er war irgendwie stolz auf Brayden, der sein eigenes Schiff befehligte. Richard malte sich aus, an Mr Sykes Stelle zu sein, um gemeinsam mit Brayden als sein Erster Offizier die Welt zu besegeln. Tagsüber würden sie Seite an Seite arbeiten, während sie sich nachts liebten.
Nachdem sich die Seemänner in alle Richtungen zerstreut hatten und an ihre Arbeit gingen, kam Dr. Gasper, ein älterer kleiner Herr, den Richard ja schon kannte, die Treppen herauf, um den Captain zu informieren, dass die Gelbfieberpatienten über den Berg wären und sich ansonsten niemand angesteckt zu haben schien. »Und da gibt es noch was, Captain«, setzte der Arzt leiser hinzu. »Es geht um die Kräuter, die Sie mir zur Untersuchung gegeben haben.«
»Schießen Sie los, Doc«, erwiderte Brayden und zog sich mit dem Arzt ein wenig von Mr Sykes und Richard zurück.
Angestrengt spitzte Richard die Ohren und konnte das Meiste verstehen: »Es handelt sich um das Bewusstsein verändernde Kräuter: eine Mischung aus Stechapfel und einem Nachtschattengewächs. Es lähmt den Körper. Manche Dirnen benutzen es, um die Männer willig und willenlos zugleich zu machen. Räuber setzen es auch gerne ein, um ihre Opfer außer Gefecht zu setzen. In der falschen Dosis eingenommen, ist es sogar tödlich.«
Richard erschauderte. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie Jones Brayden den Beutel in die Hand gedrückt hatte. Jones hatte wohl gehofft, dass der Captain Richard das Kraut verabreichte und er daraufhin starb, damit niemand je erführe, dass er Engländer war. Oder er hatte geglaubt, Brayden wäre ebenso sadistisch veranlagt wie er
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