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The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht

The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht

Titel: The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte Richard ihm nichts recht machen können.
    Seufzend blickte Richard nach oben in die Takelage, wo er ein Tau wechseln sollte, da das alte bereits porös war. Seit ihrer Abreise aus Barbados war heute der erste Morgen, an dem keine Sonne schien. Dicke graue Wolken machten den Tag richtig düster, aber das passte ja optimal zu seiner Stimmung. Fehlte nur noch ein Sturm. Bei dem Gedanken daran erschauderte er.
    Unruhig hatte sich Richard die halbe Nacht hin-und hergewälzt und war noch vor Sonnenaufgang erwacht, weshalb er beschlossen hatte, mit Arbeit dagegen anzugehen. Mr Sykes hatte ihm genug davon aufgetragen, was Richard nun ausgezeichnet passte.
    Der Morgenappell würde erst in einer halben Stunde erfolgen, daher hoffte Richard, Brayden noch nicht zu sehen. Er wollte mit seinen Gedanken allein sein.
    Richard legte sich ein aufgerolltes Tau über die Schulter, stieg auf die Bordwand - wo dicke Seile angebracht waren, die den Hauptmast zu beiden Schiffsseiten hin verspannten - und machte sich an den Aufstieg. Ein leichter Wind pfiff ihm um die Ohren, der stärker wurde, je höher er an den Webleinen, die als Sprossen dienten, hinaufkletterte. Das Schiff schwankte mehr als gewöhnlich, und Richard warf einen Blick nach unten. Ein falscher Schritt, und er landete entweder an Deck oder in der rauen See.
    »Würde ja eh keinen interessieren«, murmelte er und sein Herz klopfte wild, weil er Angst hatte, ein Sturm könnte aufziehen. Doch dann erspähte er Brayden, der breitbeinig auf dem Achterkastell stand und mit gerunzelter Stirn zu ihm aufsah. »Der hat mir jetzt grad noch gefehlt.« Sofort straffte sich Richard. Er setzte sich auf ein Rundholz, an dem ein Segel angebracht war, und rutschte bis zu der Stelle vor, wo das Tau gewechselt werden musste. In dieser Höhe war das eine unangenehme Arbeit. Zum Glück hatte sich Richard während seiner Offiziersausbildung daran gewöhnt, auch wenn er immer noch nicht ganz schwindelfrei war. Aber vor Brayden wollte er keine Schwäche zeigen. Sollte doch ein Unwetter hereinbrechen - das würde ihn wenigstens von seinem Gefühlschaos ablenken.
    Richard legte sein neues Seil auf die Spiere hinter sich und zog ein Messer aus der Hose, mit dem er die alten, groben Hanffasern durchtrennte. Sie besaßen eine sehr lange Haltbarkeit und waren dementsprechend hart zu schneiden. Richard hatte Mühe damit, aber er legte sich mächtig ins Zeug, doch plötzlich begann seine Hand wieder unkontrolliert zu zittern und ein Krampf erfasste seinen Körper. Beinahe wäre er vom Rundholz gerutscht. Er konnte sich gerade noch auffangen, das Messer entglitt jedoch seinen Fingern und fiel nach unten. Zum Glück befanden sich zu dieser frühen Stunde außer der Wache noch keine Matrosen an Deck und niemand hatte anscheinend sein Missgeschick bemerkt - bis auf Brayden. Der nahm das Messer, das mit der Spitze im Holz stecken geblieben war, und kletterte elegant an den Webleinen nach oben.
    »Verdammter Mist«, fluchte Richard und ärgerte sich über sich selbst. Jetzt bekam er bestimmt ein Donnerwetter zu hören, immerhin hätte er jemanden umbringen können. Außerdem musste ihn Brayden jetzt für einen Verlierer halten und das, obwohl Richard seine Marineausbildung mit Bravour bestanden hatte. Es konnte also nur an Braydens Gegenwart liegen, dass ihm nichts gelang. Und dieses verflixte Zittern brachte ihn noch um den Verstand! Zudem war sein ganzer Körper mit kaltem Schweiß überzogen, was ihn unter dem rauen Wind frösteln ließ.
    Als Brayden hinter Richard auf der Spiere hockte, und der junge Mann den warmen Körper in seinem Rücken fühlte, sagte Brayden: »Geh nach unten, ich mach das.«
    »Seit wann macht sich der Captain für seine Crew die Finger schmutzig?«, zischte Richard, drehte den Oberkörper und riss Brayden die Klinge aus der Hand. Dann säbelte er weiter.
    Brayden schnaubte in seinen Nacken. »Du bist mein Gast. Du musst das nicht tun.«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich für meine Heimreise bezahlen werde. Ich möchte dir nichts schuldig sein!«
    »Du bist ein guter Seemann, Richard. Das brauchst du mir nicht zu beweisen. Aber was würden deine Eltern sagen, wenn ich dich im Sarg zurückbrächte? Sie würden mir die Schuld geben.« »Meinem Vater wäre das sicher einerlei«, murmelte Richard und schrie kurz darauf: »Geitau fällt!«, als sich das Seil löste. Aber es befand sich jetzt nur Mr Sykes an Deck, der sichtlich verwundert zu ihnen aufschaute und sich

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