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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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den Leichen?
    Er erschauderte, riss sich zusammen, nickte. »Ich weiß.«
    Anakin versuchte, das Grauen zu verdrängen, presste beide Hände vor sein Gesicht - und verschwand einmal mehr in der Macht.
    Stunden vergingen. Doch diesmal widerstand Anakin der Versuchung, tiefer in die Macht einzutauchen und ihre Visionen in sein Bewusstsein zu lassen. Stattdessen nutzte er die Zeit, um zu meditieren und sich zu erholen. Endlose Wochen des Kampfes hatten ihren Tribut gefordert - von den Verletzungen, die er über Quell davongetragen hatte, ganz zu schweigen. Obwohl die Lurmen seine Wunden auf Maridun behandelt hatten und er sich später deswegen noch einmal in die fähigen Hände der Medidroiden auf der Resolute begeben hatte, spürte er immer noch einen schwachen Nachhall von - nein, nicht Schwäche oder Schmerz, nicht wirklich, mehr eine Erinnerung daran. Und nun hatte er Gelegenheit, die Macht zu konzentrieren, auf dass sie auch die letzten Nachwirkungen dieser Verletzung fortfegte.
    Außerdem konnte er sich so von den Toten ablenken, zwischen denen er hockte.
    Schließlich kam der Sonnenuntergang, und der Lichtstrahl, der zwischen ihm und Obi-Wan auf den Boden der Vertiefung fiel, färbte sich rot und verblasste dann zusehends. Zwielicht legte sich über die Ruinen, und schon bald wurde es verdrängt von den schwarzen Schwingen der Nacht. Anakins Mund war mittlerweile trocken, und sein Magen knurrte. Der Schweiß der Anstrengung, der Übelkeit und der Anspannung war getrocknet, aber seine Haut fühlte sich immer noch klebrig an.
    Er wollte sich schon an Kenobi wenden und ihn auffordern, diesen Hort des Todes endlich zu verlassen, als auf der Straße plötzlich eine klackende Prozession von Kampfdroiden vorübermarschierte.
    »Roger, Roger! Keine Zwischenfälle. Hier ist alles sauber. Ich wiederhole: alles sauber.«
    Diese verdammten Blechbüchsen! Zum Glück sind sie wenigstens nicht gerade helle.
    Nur ein paar Zentimeter von ihm entfernt kauerte Obi-Wan im Schatten. Er tauchte in regelmäßigen Abständen aus der Macht auf, nahm die Situation in sich auf und sank dann in sich selbst zurück, wurde wieder zu einem Geist. Wie ein Whaladon, der aus den Tiefen des Meeres emporsteigt, um Luft zu holen. Anakin schmunzelte. Es war vermutlich kein Zufall, dass er ausgerechnet diesen Vergleich anstellte. Er hatte diese majestätischen Wesen einmal gesehen, in den Meeren von Agomar, und sie hatten dieselbe Unbeirrbarkeit und Weisheit ausgestrahlt, die Skywalker auch in Obi-Wan sah.
    Es begann zu regnen.
    Die Luft war immer noch warm - erfrieren würden sie hier also bestimmt nicht. Aber als die mit Chemikalien vollgesogenen Regentropfen zwischen den beiden Jedi auf die verbrannten Überreste der Toten prasselten, stieg ein Übelkeit erregender Geruch von den Leichen auf. Anakin spürte, wie Galle seine Speiseröhre hinaufkroch, bitter und brennend.
    Endlich hob Obi-Wan den Kopf. »Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, Anakin, aber ich für meinen Teil habe genug von dem Herumsitzen.« Seine Stimme klang rau. »Verschwinden wir von hier!«
    Anakin wäre am liebsten sofort aufgesprungen, aber... »Was ist mit der Ausgangssperre?« Seine eigene Stimme klang ebenso rau wie Obi-Wans. Er spuckte. »Wenn jeder, der dagegen verstößt, an Ort und Stelle erschossen wird, dann bedeutet das, dass es Patrouillen gibt.«
    Der Stoff von Kenobis Kleidung raschelte, als er sich aufrichtete. »Ein gewisses Risiko besteht natürlich, aber ich sehe keine Alternative. Wir müssen in diesen Komplex hineingelangen, Anakin, und im Schutze der Nacht stehen unsere Chancen besser.«
    Skywalker wischte sich die Hände an der Hose ab, ehe er sich durchs Haar strich. »Wenn Ihr meint, Meister.«
    »Meister?«, wiederholte Kenobi. »Das hört sich ganz danach an, als hättest du vor, mir die Schuld zu geben, wenn etwas schiefgeht.«
    »Tja ...« Anakin grinste in der fast völligen Düsternis. »So hatte ich mir das gedacht, ja.«
    Obi-Wans Bart kräuselte sich, als er schmunzelte. »Ein Grund mehr zu hoffen, dass nichts schiefläuft. Also los!«
    Sie krochen aus ihrem Versteck, und Anakin versuchte, sich einzureden, die Knochen, die rings um ihn aus dem Boden ragten, wären nur Äste oder Holzstücke. Dennoch zuckte er jedes Mal zusammen, wenn einer von ihnen unter seinem Gewicht knackte oder entzweibrach. Aber er durfte sich nicht damit aufhalten. Das würde nur die gefährliche Flamme der Wut neu entfachen.
    Zu guter Letzt verließen sie die Ruine der

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