The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
die öffentliche Parkstation, bis sie schließlich auf der dritten Ebene einen freien Abstellplatz fanden. Nachdem sie ausgestiegen und den Automaten mit ein paar Credits gefüttert hatten, nahmen sie ihre Identichips, fuhren mit dem Turbolift wieder ins Erdgeschoss hinunter und mischten sich unter die Menge. Der Markt von Tiln erstreckte sich über den gesamten Ortskern, und zum größten Teil bestand er aus Ständen unter freiem Himmel. Aber auch in einer großen Halle wurden allerlei Waren angeboten. Die Besucher waren dabei ebenso bunt gemischt wie das Angebot - intelligente Wesen aus mindestens sechzig verschiedenen Systemen drängten sich Schulter an Schulter. Eine vielfältige Mischung von Gerüchen und Geräuschen hing über der Menge, die sich hier eingefunden hatte, um auf zahllose Arten Geld auszugeben und einzunehmen.
»Ich weiß nicht«, murmelte Ahsoka, und ihre Augen wanderten über das Meer von Personen, die zwischen den schier endlosen Reihen von Ständen umherwanderten. »Vielleicht hätten wir in Visk bleiben und dort auf Mata Fhernan warten sollen. Hier werden wir sie nie finden.«
»Hab Geduld!«, entgegnete Taria und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Wir werden sie schon finden. Außerdem - so seltsam es auch klingen mag - wird es sehr viel einfacher sein, Mata von hier fortzubringen. Die Menge wird uns tarnen. In den leeren Straßen von Visk würden wir zu viel Aufmerksamkeit erregen. Denk nur an all die neugierigen Nachbarn, die dort hinter jedem Fenster lauern.«
Dem mochte natürlich so sein - schließlich war Taria eine erfahrene Jedi. Dennoch machte die gewaltige Menschenmenge Ahsoka nervös.
»Denk gar nicht an unsere Zielperson«, meinte Taria. »Konzentriere dich auf das Wesen, das ihr folgt. Wo immer wir diese bösartigen Absichten in der Macht spüren, werden wir auch Mata Fhernan finden. Wir müssen nur vorsichtig und unauffällig sein, den Rest wird die Macht erledigen.«
Bewundernd blickte Ahsoka zu Meisterin Damsin auf. »Das ist wirklich schlau.«
»Oh, das ist gar nichts«, winkte Taria ab. »So etwas lernt man automatisch, wenn man zu viel Zeit auf abgelegenen Planeten verbracht hat.«
Die Person, die Bant'enas Mutter beschattete - die sie vorhin schon gespürt hatten -, hinterließ in der Macht eine deutlich sichtbare Spur, eine Trübung des Lichts. Ein übelkeiterregendes Gefühl, das Ahsoka an Fäulnis und Verderbnis erinnerte. Es war so stark, dass der Padawan nach ein paar Sekunden würgte und den Geist wieder verschloss - bis auf einen schmalen Spalt. So konnte sie den Gestank der Dunklen Seite größtenteils aussperren, ihm aber immer noch folgen, ohne dass die Spur sich in der Kakofonie verschiedenster Wesen und Gedanken verlor.
»Du bist gar nicht schlecht«, meinte Taria, als sie sich betont gelassen von der Menge über den Platz tragen ließen und sich dabei immer näher an den Ursprung dieser düsteren Schleimspur heranarbeiteten. Als sie die große Halle betraten, hob Damsin wieder den Arm. »Das ist nahe genug«, sagte sie und schauderte ob der fauligen Energie der Dunklen Seite. »Wir sollten uns jetzt nach Mata umsehen.«
Sie hatten sich beide das Holobild der Frau eingeprägt - mittlere Größe, glattes, braunes Haar, kurz geschnitten und durchzogen von grauen Strähnen. Bant'enas Mutter schien nicht viel von Ansäuerungsmitteln, physischen Verjüngungstherapien oder plastischer Chirurgie zu halten, denn ihr Gesicht war voller Falten, ihre Nase krumm und ihr Körper ein wenig korpulenter, als es dem corellianischen Ideal entsprach.
Ahsoka erinnerte Matas Gesicht an eine Landkarte, auf der alle Stationen eines ereignisreichen, nach eigenen Regeln geführten Lebens verzeichnet waren.
Aber daran durfte sie jetzt nicht denken. Sie musste sich gleichzeitig vor Fhernans Verfolger verbergen und dabei doch seine Spur im Auge behalten. Und sie musste nach der alten Frau Ausschau halten. Plötzlich stolperte Taria neben ihr.
»Stang!«, zischte die Jedi-Meisterin, eine Hand auf den Bauch gepresst. »Kümmer dich nicht um mich, es geht schon! Such weiter nach Mata!«
Sie wirkte schrecklich blass, und über den Schatten der Dunklen Seite und das Chaos des Marktes hinweg spürte Ahsoka Schmerz und einen ätzenden Strom der Furcht.
Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Sie...
»Konzentriere dich auf deine Aufgabe!«, schnappte Taria. »Los!«
»Es tut mir leid«, flüsterte Ahsoka. »Ich wollte nicht...«
Dann spürte sie plötzlich etwas. Sie blieb stehen,
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