The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
springen.«
»Genau.«
»Dann sollten wir uns erst mal im Innern des Komplexes umsehen.«
»In Ordnung.«
Kurz herrschte Stille, als die Jedi die Augen und Ohren der Macht auf den Komplex richteten, der einige hundert Meter entfernt in die Düsternis aufragte. Dann tippte Obi-Wan sich nachdenklich ans Kinn. »Seltsam. Ich kann Durds Gegenwart nicht spüren. Nicht einmal dieses merkwürdige Gefühl, dieses Abgleiten.«
»Warum sucht Ihr überhaupt nach ihm?«, fragte Anakin überrascht. Aber einen kurzen Moment und einen Gedanken später verwandelte diese Überraschung sich in Ärger. »Glaubt Ihr etwa, dass Bant'ena uns belügt?«
»Natürlich vertraue ich ihr«, sagte Kenobi geduldig. »Aber Durd vertraue ich nicht. Vorsicht ist besser als Nachsicht, Anakin. Oder würdest du etwa gerne in eine Falle rennen?«
»Nein«, brummte Anakin. Auch er suchte nun den Komplex nach der Präsenz des Neimoidianers ab. Er hat natürlich recht: Vorsicht ist besser als Nachsicht. »Ich kann Durd auch nicht spüren. Aber ich kann Bant'ena spüren - sie hat Angst.« Er verzog das Gesicht. »Schreckliche Angst.« Ihre Furcht bereitete ihm Übelkeit.
Kenobi zuckte mit den Schultern. »Wer könnte es ihr verdenken? Du glaubst, ich weiß nicht, wie viel wir ihr abverlangen, Anakin - aber das tue ich. Ich kann ihre Sorge verstehen und ihre Angst. Sie hat mein Mitgefühl.«
Vermutlich stimmte das sogar. Das Problem war nur: Kenobi konnte über sein Mitgefühl hinwegsehen, wenn es sein musste. Er konnte es nicht an - und abschalten - nein, natürlich nicht aber er konnte es ignorieren, wenn die Mission es verlangte. Wenn dadurch das Wohl vieler gesichert wurde. Obi-Wan war weit mehr als nur der höfliche Jedi, als den so viele ihn wahrnahmen. Er war eine überaus komplexe Persönlichkeit.
»Ich spüre nichts Außergewöhnliches. Kein Anzeichen von Gefahr. Ihr vielleicht?«
»Nein«, murmelte Kenobi nach kurzem Zögern. »Aber wir dürfen uns unserer Sache nicht zu sicher sein, Anakin. Wir schöpfen Energie aus der Macht, aber unsere Sinne könnten durch die physische Erschöpfung getrübt sein. Extreme Vorsicht ist also geboten.«
»Keine Sorge, Obi-Wan. Ich hatte nicht vor, blind vorzustürmen.«
»Gut. Denn ...« Kenobi unterbrach sich. »He!«
Anakin grinste und legte seinem früheren Lehrer die Hand auf den Arm. »Ich höre es auch. Das Glück bleibt uns also treu.«
Auch wenn es für eine solche Aussage vielleicht noch zu früh war, denn noch konnte das langsam heranratternde Fahrzeug abbiegen. Aber es musste sich um ein Fahrzeug der Separatisten handeln - für Zivilisten galt schließlich die Ausgangssperre -, und wo sollten die Seps in dieser Gegend wohl hinwollen, wenn nicht zu Lok Durds Hauptquartier?
»Ruhig«, murmelte Obi-Wan, als in der Ferne Scheinwerfer auftauchten. »Wir müssen äußerst vorsichtig sein. Vielleicht bekommen wir keine zweite Chance.«
Diesmal gab es keinen Hauseingang, in dem sie sich verbergen konnten, bis das Fahrzeug heran war, also huschten sie um die Ecke des gedrungenen Gebäudes und pressten sich dort flach gegen die Wand. Der Transportgleiter kam näher ... und näher... und bog auf die Straße ein, die zum Separatisten-Komplex führte.
»Jetzt«, sagte Obi-Wan. Die beiden Jedi sprangen.
Sie landeten geräuschlos auf dem Dach des Transporters, legten sich flach auf den Bauch und saugten sich mithilfe der Macht auf dem glatten Metall fest. Anakin versuchte, das gequälte Ächzen seiner Glieder zu ignorieren, spürte, wie auch Kenobi mit seinen Schmerzen rang.
Noch in einem Monat werden mir die Arme wehtun.
Blinzelnd hob er den Kopf. Die hell erleuchteten Tore der Anlage schälten sich aus der Dunkelheit und kamen schnell näher. Dann wurde der Gleiter schließlich langsamer, bis er im Schritttempo den ersten Kontrollpunkt, kurz darauf den zweiten und schließlich auch das unhörbar summende Lasernetz vor dem Eingang passierte. Wenige Augenblicke später hatten sie bereits das Haupttor hinter sich gelassen. Anakin grinste. Jetzt mussten sie nur noch die Prozedur wiederholen, die sich schon bei ihrem ersten Besuch als so effektiv erwiesen hatte: warten, bis der Transporter das Lagerhaus erreichte, dann im Schatten des Gebäudes untertauchen, während die Droiden die Schwebepaletten zum Hauptgebäude brachten, und anschließend selbst dorthin aufbrechen. Dann wieder durch die Luftschächte - oh, mein armer Rücken! -, Bant'ena finden ... und von hier verschwinden.
Als vor ihnen das
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