The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
endlich an die Arbeit! »Wir schaffen das. Wollt Ihr mein Lichtschwert?«
»Nein«, sagte Kenobi und schüttelte sich den Schweiß aus den Augen. »Du könntest es brauchen. Jetzt kümmer dich endlich um den Wagen. Ich werde sie aufhalten, solange ich kann.«
Während Obi-Wan sich umdrehte, in einer Hand sein Lichtschwert, die andere erhoben, um die Angreifer mit der Macht zurückzudrängen, atmete Anakin voller Schmerz ein - und verdrängte jegliche Emotion aus dem Bewusstsein. Die Wände seiner Wahrnehmung rückten näher zusammen, bis er nur noch seine Aufgabe vor sich sah. Er musste diesen Prunkwagen kurzschließen, und es gab nichts, das Anakin Skywalker besser beherrschte als den Umgang mit Maschinen.
Er konnte sie bauen, er konnte sie reparieren, er konnte sie verbessern - und er konnte sie manipulieren.
Nur schwach war er sich Obi-Wans Gegenwart und dessen erbitterten Kampfs mit den Droidekas bewusst. Da er keine Zeit hatte, sich mit der Verriegelung aufzuhalten, benutzte er kurzerhand sein Lichtschwert und schnitt die Abdeckhaube von den Antriebsblöcken. Dann legte er die Waffe griffbereit auf das Dach des Fahrzeugs. Die Maschine, über die er sich nun beugte, war wunderschön, ebenso elegant wie das Äußere des Wagens. Schlank und voller Stärke. Er bedauerte fast, sich daran vergehen zu müssen - aber er hatte keine Wahl.
Komm schon, Anakin, komm schon! Denk nach! Finde die Antigrav-Plattform! Isoliere die Repulsorschaltkreise und schließe sie kurz! Deaktiviere dann den Höhenbegrenzer - ach was, reiß ihn einfach heraus! Das sollte reichen.
Die Simplizität des Antriebs war ästhetisch und beeindruckend. Noch nie hatte Anakin ein solches Modell gesehen, und doch wusste er nach einem kurzen Blick schon, wie es funktionierte. Ohne auch nur Hand daran gelegt zu haben, kannte er es bereits in- und auswendig, genauso wie er die Linien von Padmés wunderschönem Gesicht kannte. Sein ganzes Leben schon hatte er dieses instinktive, beinahe unheimliche Verständnis, wenn es um Maschinen ging. Es war fast so, als würden sie zu ihm sprechen. Als würden sie ihm all ihre Geheimnisse zuflüstern.
Er fand die Antigrav-Plattform und einen Augenblick später auch die Repulsorschaltkreise. Mit fliegenden Fingern löste er die Kabel, verknotete sie neu. Dann wanderten seine Hände weiter zum Höhenbegrenzer. Seine Knöchel waren aufgeschürft, bluteten. Seine Ohren dröhnten vom Blasterfeuer hinter seinem Rücken. Seine Haut prickelte, weil immer wieder Querschläger an ihm vorbeizischten. Der Geruch seiner eigenen, verbrannten Haare stach in seiner Nase, vermischte sich mit dem Gestank verschmorten Metalls. Aber sein Geist war völlig ruhig. Er arbeitete schnell und konzentriert, ohne das geringste Anzeichen von Panik oder Hast. Und dann ... war er fertig. Ein letztes Mal huschte sein Blick über den Antriebsblock und blieb am Positionsmelder hängen, der in einen kleinen Spalt eingepasst war. Ihr haltet mich wohl für sehr dumm. Kurzentschlossen nahm er das Lichtschwert und brannte den kleinen Chip weg.
»Anakin!«, rief Obi-Wan. »Beeil dich! Ich kann ... sie nicht... mehr lange...«
Skywalker blickte erschrocken über die Schulter. Obi-Wan schwankte, seine Hiebe waren ungenau und schwach. Die fünf Droidekas und mehr als ein Dutzend Kampfdroiden lagen in ihre Einzelteile zerschnitten zu seinen Füßen, aber nun landete er kaum noch Treffer. Ein Blasterschuss raste wenige Millimeter an seinem Ohr vorbei und sprengte ein kopfgroßes Loch in den Ferrobeton. Die Droiden hatten sie eingeholt, schwärmten nun aus, um sie zu umzingeln. Das wäre das Ende für Anakin und Obi-Wan.
Skywalker legte sein Lichtschwert wieder beiseite, rannte um den Wagen herum und drückte den Aktivator. Mit einem kaum hörbaren Brummen sprang der Antrieb an - aber so leise das Geräusch auch war, Anakin hörte ein Versprechen von Geschwindigkeit und Kraft heraus.
»Obi-Wan«, rief er, während er die Beifahrertür aufklappte und das Lichtschwert zurück in seine schmutzige, blutverschmierte Hand schweben ließ. »Ich habe es geschafft. Schnell hinein! Diesmal gebe ich Euch Deckung.«
Kenobi wirbelte herum, hätte dabei fast das Gleichgewicht verloren und kam mit stolpernden Schritten auf das Fahrzeug zu. Halb fallend, halb kriechend landete er auf dem Beifahrersitz und schloss die Tür. Anakin warf sich indessen gegen die immer näher kommende Droidenarmee. Das Blut kochte in seinen Adern, hämmerte laut gegen seine Schläfen,
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