The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
abgefärbt hat«, sagte Kenobi schließlich. Er klang amüsiert. »Dann wäre also alles geklärt. Können wir aufbrechen, oder hast du doch noch Bedenken?«
»Ich? Nein«, sagte Anakin. Natürlich stimmte das nicht - aber das war im Augenblick wohl egal. Ich wärme mich nur schon ein wenig auf, damit ich Bant'ena später überzeugend ins Gesicht lügen kann.
Aus dem Dunkel erklang ein leises Seufzen. »Ist wirklich alles in Ordnung, Anakin?«
Einen Moment war Skywalker versucht zu sagen, dass er hungrig war, aber dann hätte Obi-Wan ihm vermutlich irgendetwas an den Kopf geworfen. Was natürlich nichts an der Tatsache änderte, dass Anakin tatsächlich hungrig war. Sein Magen hatte sich in ein schwarzes Loch verwandelt. Er hasste es, sich so ausgehungert zu fühlen. Es rief zu viele Erinnerungen an seine Kindheit in der Sklaverei hervor, und es lenkte ihn ab, obwohl er sich doch ganz auf die Gegenwart und ihre Aufgabe - und auf das Lügen - konzentrieren musste.
»Ich weiß nicht«, meinte er schließlich. »Ich wünschte einfach, es gäbe einen anderen Weg. Was, wenn Meister Yoda diese letzte Geisel nicht retten kann? Wie soll Bant'ena uns dann je verzeihen? Warum sollte sie uns dann überhaupt noch helfen wollen?«
»Wenn sie die Frau ist, für die du sie hältst«, entgegnete Obi-Wan, »dann wird sie es tun. Sie wird nicht tausende Unschuldige dafür bestrafen, dass wir versagt haben - dass wir sie belogen haben.«
»Das glaubt Ihr?«
Eine kurze Pause. »Ich würde es gerne glauben.« Ein weiteres Zögern. »Ich hoffe, dass ich mich diesmal irre und du recht behältst.«
Anakin lächelte in der Dunkelheit. »Solltet Ihr Euch daran nicht schon längst gewöhnt haben?«
»An deine klugen Sprüche sollte ich mich schon längst gewöhnt haben.«
Aber die Zweifel und die Anspannung klangen immer noch in Obi-Wans Stimme mit. Und da war auch ... Bedauern. Nicht gerade die Art von Gefühl, dem man sich vor einer solch schwierigen und gefährlichen Operation hingeben sollte. Und Anakin wusste, dass er zumindest teilweise verantwortlich für Kenobis schlechtes Gewissen war.
Ich habe diesen sinnlosen Streit schließlich angezettelt.
»Wisst Ihr, was mein größtes Problem ist?«, fragte er. »Ich habe Hunger!« Er wartete einen Augenblick. »Kommt schon! Ihr dürft mich schlagen. Ich weiß, Ihr wollt es.«
Zu seiner großen Erleichterung stieß Kenobi ein leises Lachen hervor. »Nein, das ist schon in Ordnung. Um die Wahrheit zu sagen, habe ich auch schrecklichen Hunger. Aber daran können wir im Moment leider nichts ändern. Wir werden Bant'ena mit leerem Magen retten müssen.«
Anakin nickte. Sie würden es schaffen, davon war er überzeugt. Die Kraft, die ihre Körper nicht mehr aufbringen konnten, mussten sie nun eben aus der Macht ziehen. Auch wenn das später unangenehme Folgen haben würde - völlige Erschöpfung, ein Zusammenbruch, von dem sie sich erst in einigen Tagen völlig erholt hätten.
»Ich werde mit den Folgen fertig«, sagte er. »Aber wie sieht es mit Euch aus?«
»Ich werde es überleben, keine Angst.«
Anakin wünschte sich, er könnte Obi-Wans Gesicht sehen. Es war viel schwieriger, seine Gefühle in der Düsternis zu lesen. Aber weiter in ihn zu dringen, wäre zwecklos. In den vielen Jahren, die seit ihrer ersten Begegnung vergangen waren, hatte Skywalker gelernt, dass man Obi-Wan nicht bedrängen durfte.
»Wir sollten jetzt noch ein wenig meditieren, bis es Zeit ist, aufzubrechen«, schlug Kenobi vor. »Wir werden einen klaren Geist brauchen.«
»Ihr habt recht«, murmelte Anakin und überkreuzte die Beine. Dann schloss er die Augen und sank langsam hinab in die Tiefen der Macht.
Vier Stunden später kehrte er in die Realität zurück. Obi-Wan erwachte zum selben Zeitpunkt aus der Meditation, und beide stöhnten sie leise, als sie sich erhoben und ihre verspannten Arme und Beine streckten. Sie führten einige Jedi-Übungen durch, um die Muskeln aufzuwärmen und den Fluss der Macht in ihrem Blut anzuregen. Sie borgten sich die Energie, die sie für das bevorstehende Unterfangen brauchen würden.
Als sie bereit waren, wandte Anakin sich Obi-Wan zu. »Sollten wir Bant'ena vielleicht mitteilen, dass wir uns jetzt auf den Weg machen?«
Kenobi schüttelte den Kopf. »Ich möchte kein unnötiges Risiko eingehen. Sie wird bereit sein, wenn wir dort auftauchen. Sie weiß schließlich, dass wir kommen und dass es ihre einzige Chance ist.«
»Also gut. Dann lasst uns aufbrechen! Ich habe
Weitere Kostenlose Bücher