The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
zu eigen zu machen. Sie war angespannt, versuchte, dem Kampfgeschehen und vor allem Anakin mit ihren Sinnen zu folgen, während sie in einem der Kanonenboote im Hangar der Unbeugsam saß und wartete.
Kenobi stand vor dem großen Sichtfenster der Brücke, gleichzeitig Teilnehmer und Beobachter, und wartete auf das Signal. Noch hatte er es nicht vernommen, aber es konnte nicht mehr lange dauern. Bald ... bald ...
Ja. Jetzt.
Er sah, wie die Piloten der Gold-Staffel die letzten Droiden-Jäger in die Flucht schlugen und ihnen nachsetzten, um auch sie zu vernichten, sah, wie die Hammer- und Pfeil-Staffeln Kurs auf Grievous' Flaggschiff nahmen, fühlte Anakins durchdringende Erleichterung - und er hörte die Stimme seines einstigen Padawans, so klar, als stünde er neben ihm.
Los, Obi-Wan, gebt Yularen den Befehl - jetzt oder nie!
Er wandte sich um. »Jetzt, Admiral. Volle Energie auf die Ionen-antriebe. Bringen Sie uns über den Planeten!«
»Schon dabei«, erwiderte Yularen, und eine grimmige Entschlossenheit ließ seine sonore Stimme vibrieren. Seine Augen waren etwas weiter als sonst, erfüllt von widerwilliger Bewunderung für die Kräfte der Jedi. »Captain!«
Hinter ihnen beugte sich der Navigator tiefer über seine Konsole - weitere Befehle waren nicht nötig. Kaum einen Augenblick später ging auch schon ein Schaudern durch den metallenen Leib der Unbeugsam, als ihre Sublichttriebwerke ihr ganzes Potenzial entfesselten. Dann setzte sich der Kreuzer in Bewegung, nahm Kurs auf Kothlis und die Lebewesen, die auf seiner Oberfläche gefangen waren und verzweifelt auf Hilfe warteten.
Obi-Wan trat vom Sichtfenster der Brücke zurück. Es war Zeit, den Hangar aufzusuchen und sich Ahsoka, Rex und der Torrent-Kompanie anzuschließen.
»Viel Erfolg, General!«, wünschte Yularen, sein Gesicht hart, seine Augen funkelnd. »Sie hören von uns, sobald die Kommunikation wieder steht.«
Falls Lieutenant Avreys Plan wirklich funktionierte. Die Kommunikationsoffizierin war immer noch damit beschäftigt, die veralteten Anoden aus den Eingeweiden des Schiffes zu pflücken.
Möge die Macht mit ihr sein.
Er nickte Yularen zu, dann ging er gemessenen Schrittes zu den Turboliften hinüber und fuhr hinunter zum Hangar. Selbst eingeschlossen in der Aufzugkabine, umgeben auf allen Seiten von Tonnen von Metall und Elektronik, konnte er noch das dumpfe Dröhnen der gewaltigen Laserkanonen hören, als der Admiral das Feuer auf Grievous' neues Flaggschiff und die kleineren Kriegsschiffe in seiner Flotte eröffnete. Die Macht verriet ihm, dass die Geschütze der Pionier und der Himmel über Coruscant ebenfalls einen zerstörerischen Energiesturm auf den Feind niederregnen ließen. Ein unheilvoller Dreiklang der Zerstörung summte in Kenobis Ohren.
Du hättest in deinem Versteck bleiben sollen, Grievous. Hierherzukommen war ein Fehler.
Die Lifttüren öffneten sich, und er erblickte Ahsoka, die sich aus der offen stehenden Seitenluke eines Kanonenbootes beugte und ihm mit ungeduldigen, kampflustigen Augen entgegensah. Obi-Wan eilte durch den überfüllten Hangar, vorbei an den Technikern und den anderen Kanonenbooten, in denen die Klontruppen auf ihren Einsatz warteten, und kletterte neben Anakins Schülerin an Bord. Er schenkte ihr ein knappes Lächeln, dann blickte er über ihren Kopf hinweg zu Rex.
»Es ist angerichtet, Captain.«
»Sir«, sagte Rex, dann streckte er seinen Oberkörper ins Cockpit und tippte dem Piloten auf die Schulter. Der Klon nickte und legte zwei Schalter auf dem Instrumentenpult um - die Innenbeleuchtung des TFAT/i erwachte zu flackerndem Leben. Eine Sekunde später schlössen sich die Frachttüren. Die Soldaten der Torrent-Kompanie, die im Bauch des Kanonenbootes zusammengedrängt Schulter an Schulter standen, setzten ihre Helme auf und verwandelten sich von Menschen in bedrohliche, emotionslose Todesboten.
»Meister Kenobi?«, fragte Ahsoka, und ihre Stimme klang vorsichtig hoffnungsvoll. »Ist Skyguy - ich meine ...«
»Anakin geht es gut, Padawan«, sagte er hart. »Und jetzt konzentriere dich! Kontrolliere deinen Verstand und bereite dich auf den Kampf vor!«
»Ja, Meister«, flüsterte sie. »Es tut mir leid.«
Sie war ein gutes Kind und Anakin ein guter Lehrer. Vielleicht ist er ihr sogar ein besserer Lehrer, als ich es ihm war. In gewisser Hinsicht jedenfalls. Er hat nicht vergessen, wie es ist, jung und verunsichert zu sein. »Du musst dich nicht entschuldigen. Ein Padawan zu sein, bedeutet,
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