The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Einfluss der Dunklen Seite seinen Blick für die Zukunft. Es war, als würde sie die Macht verzerren und verdrehen, sie undurchdringlich machen für seine Sinne.
    Er war sich dieses Einflusses jetzt viel deutlicher bewusst als noch vor einigen Wochen. Auch dies war ein Nachhall der Ereignisse auf Zigoola. Aber vermutlich war seine neue Sensibilität ein gutes Zeichen - obwohl die Präsenz der Dunklen Seite ihm Übelkeit bereitete. Wie ein andauerndes, bösartiges Wispern summte sie in seinem Ohr.
    Schweigend standen Kenobi und Yularen vor den Sichtfenstern und warteten. Zwei Männer, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, doch geeint durch ein einzelnes Ziel, ihre Differenzen beiseitegelegt zum Schutz eines größeren Ideals.
    Und dann - ein Erzittern der Macht. Einen Augenblick lang schien das Blut doppelt so schnell durch Obi-Wans Adern zu fließen. Die Helle Seite schwoll an wie eine gewaltige Welle und wischte die Dunkle Seite hinfort. Neben ihm stieß der Admiral einen bewundernden Seufzer aus, seine Augen starr auf die Transparistahlscheibe und die schwarzen Weiten der Galaxis gerichtet.
    »Sie bereiten mir eine Gänsehaut, wisst Ihr?«, meinte Yularen leise. »Jedes Mal, wenn ich sie sehe, habe ich eine Gänsehaut.«
    Schlank und tödlich und auf eine martialische Weise wunderschön entfernten sich die Sternenjäger der Gold-Staffel von der Unbeugsam und rasten auf die fernen Feinde zu. Obi-Wan war zwar überrascht und ein wenig irritiert über Yularens Aussage, konnte den Admiral aber verstehen. Auch sein Herz setzte einen Augenblick lang aus, als er mit Augen, die durch die Macht geschärft waren, der Flugbahn des vordersten Jägers folgte. Anakin führte seine Staffel mit Höchstgeschwindigkeit in den Kampf. Kenobi konnte die Emotionen seines einstigen Padawans deutlich spüren: das Vergnügen, das er jedes Mal empfand, wenn er am Steuer eines schnellen Schiffes saß;
    die grimmige Vorfreude, mit der ihn der Gedanke erfüllte, dass er schon bald diesen arroganten, hinterhältigen Feind zermalmen würde.
    Diese Vorfreude ließ Obi-Wan schaudern. Irgendwann, irgendwo hatte Anakin Gefallen gefunden am ... nein, nicht am Töten. Ganz gewiss nicht daran. Aber doch an der Rache. Er hatte gelernt, es zu genießen, wenn er einen Feind für seine Verbrechen bestrafte.
    Hat er das vielleicht von mir gelernt? Habe ich mich von meinem Streben nach Gerechtigkeit und der Perfektion meiner Fähigkeiten ablenken lassen? Habe ich Anakin ein falsches Bild vermittelt?
    Der Gedanke war unangenehm und schmerzhaft. Nicht alle, die für die Separatisten kämpften, waren Droiden. Dass es ihm womöglich nicht gelungen war, seinem so mächtigen Schüler Gnade zu vermitteln, dass er ihn unbewusst blind gemacht hatte für etwas so Wichtiges, so Bedeutsames ...
    Ganz gleich, was Yoda sagt: Anakin wurde zu früh zum Jedi- Ritter gemacht - und den Preis für unser überstürztes Handeln werden wir eines Tages noch zahlen müssen.
    Eine Bewegung vor dem Sichtfenster riss ihn aus seinen düsteren

Gedanken. Die Hangartore der Pionier öffneten sich und entließen die Hammer-Staffel wie einen Schwarm wütender Insekten. Die Sternenjäger pendelten sich hinter der Gold-Staffel ein, und gemeinsam rasten die Schiffe auf Grievous' fernen Kampfverband zu. Augenblicke später starteten auch die Jäger der Himmel über Coruscant. Die Pfeil-Staffel beschleunigte und schloss sich den beiden anderen Gruppen an. Drei Kampfgeschwader zogen in die Schlacht, jeder Pilot nur durch eine dünne Metallhaut vor den Leere des Alls und dem sicheren Tod getrennt.
    Yularen nickte seiner Kommunikationsoffizierin zu, dann wandte er sich wieder an Kenobi. »General, wir werden bald unsere Angriffsposition erreicht haben.«
    Die Unbeugsam hatte sich nun, flankiert von der Pionier auf der einen und der Himmel über Coruscant auf der anderen Seite, ebenfalls in Bewegung gesetzt. Das Schicksal dieser so mächtigen Schiffe lag im Augenblick noch in der Hand von Anakin und seinen Jägerpiloten. Sie mussten zu großen Schaden von den Kreuzern fernhalten, bis sie nah genug heran waren, um sich selbst zu verteidigen. Einige von Grievous'Jägern, die bislang über dem Planeten und um die Separatistenschiffe herumgeschwirrt waren, hatten ihren Kurs bereits geändert und rasten nun der ersten Welle der angreifenden Schiffe entgegen. Anakin reagierte auf dieses Manöver, indem er noch weiter beschleunigte. Die anderen Jäger hinter ihm zogen nach.
    »Danke,