The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Fenster über dem Waschbecken. Da die Droiden das Feuer eingestellt hatten und nicht länger Lichtblitze über den nächtlichen Himmel zuckten, wurde ihr junges, schmales Gesicht fast völlig von den Schatten verschluckt. »Hast du ernst gemeint, was du gesagt hast, Obi-Wan? Dass Hilfe kommt, meine ich.«
»Natürlich habe ich das ernst gemeint. Ich würde nie lügen, wenn es um etwas so Wichtiges geht.«
Sie sah zu ihm auf. »Warum hast du dann noch immer Angst?«
Noch immer Angst? Und ich dachte, ich könnte meine Gefühle vor ihr verbergen. »Ich bin müde, Greti. Es ist leicht, sich entmutigen zu lassen, wenn man müde ist. Aber glaube nicht, dass ich den Glauben an meine Freunde verloren habe. Ich vertraue ihnen nach wie vor.«
Mit geschürzten Lippen wusch sie die Schale aus und stellte sie zum Trocknen auf den Fenstersims, dann drehte sie sich zu Obi-Wan herum. »Habe ich dir wirklich geholfen, Teeb?«
»Ja. Mehr, als du ahnst.«
»Es ist nur, weil...« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Obi-Wan, ich bin anders als die anderen, oder?«
Möge die Macht mir Stärke schenken. »Niemand ist gleich, Greti.«
Sie zog die Augenbrauen zusammen. »Du weißt, was ich meine.«
Wenn es doch nur nicht so wäre. »Greti...«
»Bohle sagt mir ständig, ich solle nicht so oft auf meine Gefühle hören«, erklärte sie, während sie die Hände an ihrer fleckigen Tunika abwischte. »Aber ich kann nicht anders. Ich wurde schon so geboren.«
Obi-Wan schluckte. »Ich weiß.«
Hoffnungsvoll sah sie ihn an. »Teeb ... wenn ihr geht, könnt ihr mich dann mitnehmen? An einen Ort, wo ich so sein kann, wie ich bin.«
Er hätte es kommen sehen müssen. Er hätte sich darauf vorbereiten sollen. »Greti, das geht nicht«, sagte er. Die Worte schienen ihm die Kehle zusammenzudrücken. »Dort, wo ich herkomme, gibt es bestimmte Konventionen, Regeln.«
»Oh.« Ihr Kinn ruckte hoch. »Bin ich nicht gut genug?«
Er zwang sich, dem Blick ihrer glänzenden, großen Augen zu begegnen. »Du bist schon zu alt. Es ist zu spät.«
»Oh.« Ihre Lippen zitterten. »Aber ... ich bin gut genug?«
Kleine Kinder, großer Ärger. Oh, Qui-Gon. »Greti, du bist mehr als gut genug. Es war eine Ehre, dir das wenige beizubringen, das ich weiß.«
»Warum kannst du mich dann nicht...« Sie biss sich wieder auf die Lippe. »Regeln.«
Schweren Herzens schüttelte er den Kopf. »Es tut mir leid.«
Im Schein der Lampe wälzte eine Frau sich auf ihrer Liege herum und stöhnte. Gretis Blick huschte zu ihr hinüber. »Das ist Teeba Yancy«, meinte sie. »Ich hatte vorhin schon das Gefühl, dass es ihr nicht besser geht.«
Obi-Wan drehte sich um, erleichtert über diese Möglichkeit, das Thema zu wechseln. »Dann sollten wir ihr helfen, findest du nicht?«
Gemeinsam und unter vorsichtigem Einsatz der Macht senkten sie das lodernde Fieber der Frau. Anschließend sahen sie sich die anderen Patienten noch einmal an, Liege um Liege, und wo immer nötig, linderten sie Schmerzen, wechselten sie Verbände und rieben sie die letzten Reste von Sufis Salben und Ölen auf verheilende Wunden. Die meiste Zeit verbrachte Obi-Wan an Rikkards Pritsche und versuchte, ihn aus den Fängen seiner Damotitvergiftung zu befreien. Seit der Versammlung weigerte Jaklin sich, ihre Hütte zu verlassen. Torbel brauchte also so schnell wie möglich seinen anderen Anführer zurück.
Doch der giftige Rauch hatte sich tief in Rikkards Fleisch und Knochen gefressen. Kenobi wollte Greti nicht überfordern, und so behandelte er ihn alleine, doch obwohl er sich bis an die Grenzen seiner eigenen Leistungsfähigkeit trieb und zeitweise kurz vor einem Zusammenbruch stand, wollte es ihm einfach nicht gelingen, das Damotit aus seinem Körper zu verbannen.
Greti berührte ihn am Arm. »Teeb, Teeb, das macht dich kaputt. Hör auf. Wir brauchen dich.«
Er biss sich auf die Zunge, um ein Ächzen zu unterdrücken, und löste seinen Geist von Rikkards Leid. Als er dann nach ein paar tiefen Atemzügen den Kopf hob, stellte er fest, dass Arrad wach war und ihn von der benachbarten Liege aus beobachtete.
»Alles ist in Ordnung, Arrad«, krächzte er. »Dein Vater wird wieder gesund.«
Rikkards Sohn schloss die tief in den Schädel zurückgesunkenen Augen, um seine Furcht und seine Zweifel zu verbergen.
»Obi-Wan«, flüsterte Greti. Sie zerrte an seinem Ärmel. »Komm, setz dich hin.«
Er fühlte sich zu müde, zu schwach und zu zittrig, um dem Mädchen zu widersprechen, und so ließ er sich
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