The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Ohrfeige verpassen«, sagte Kenobi, aber seine Stimme war sanft. »Mir geht es nicht besser oder schlechter als sonst irgendjemandem in Torbel.«
»Obi-Wan...«
»Anakin, muss ich es etwa wirklich noch einmal sagen?«
Frustriert schüttelte der junge Skywalker den Kopf. »Die Mühe könnt Ihr Euch sparen. Ich weiß. Ein Jedi muss tun, was ein Jedi tun muss.«
»So ist es«, erklärte Obi-Wan noch immer mit sanfter Stimme. Wie könnte er Anakin auch tadeln, wo seine Furcht um ihn doch laut wie ein Schrei durch die Macht hallte. »Also lass uns beide tun, was wir tun müssen.« Kurz legte er seinem Freund die Hand auf den Arm. »Ich bin froh, dass du hier bist. Ich würde mit niemand anderem dieser Krise begegnen wollen.«
Diesmal kam keine schnippische Entgegnung von Anakin. Er sagte nur: »Mir geht es genauso. Und falls ich Hilfe mit den Generatoren brauche...«
»... weißt du, wo du mich finden kannst.«
Obi-Wan blickte Anakin nach, als er den Platz überquerte und neben Devi in den Bodenwagen kletterte. Kaum dass sie davongefahren waren, erwachten die Moskitodroiden über dem Sturmschild wieder zum Leben und eröffneten das Feuer. Die Hundertschaft der Kampfdroiden folgte ihrem Beispiel einen Sekundenbruchteil später. Kenobi legte den Kopf in den Nacken.
Verflucht. Mace, falls du da oben bist, beeil dich. Torbel wird nicht viel länger durchhalten.
Obi-Wan hatte nicht vorgehabt einzuschlafen - nicht, solange noch neunzehn Dorfbewohner seiner ständigen Hilfe bedurften. Doch auch wenn er gegen Anakins fortwährendes Genörgel gefeit war, gegen seinen heillos überforderten Körper war sein Geist machtlos. Zwei Stunden später erwachte er auf dem Boden des Heilhauses. Greti, die neben einer ihrer fieberleidenden Spielkameradinnen kniete und dem kleinen Mädchen mit einem Schwamm den Schweiß von der Stirn tupfte, hörte, wie er sich streckte und drehte den Kopf.
»Oh, habe ich dich geweckt?«, fragte sie, beinahe ängstlich. »Das wollte ich nicht.«
Obi-Wan setzte sich auf. Seine Wirbelsäule knackte. »Schon in Ordnung.« Etwas war anders, doch es dauerte einen Moment, bevor er erkannte, was. »Wann haben die Droiden den Beschuss eingestellt?«
»Ungefähr vor einer halben Stunde.« Greti grinste. »Das ist doch gut, oder?«
Er blickte sich in dem nach wie vor überfüllten Raum um. »Ja. Wo ist Teeba Sufi?«
»Sie ist nach nebenan gegangen, um sich ein wenig auszuruhen«, erklärte Greti, während sie den Schwamm in eine Schale mit Wasser tunkte. »Im Moment sind nur wir beide hier.«
»Wir beide sind einer zu viel, Greti...« Er unterdrückte ein Gähnen. »Ich sagte doch, du sollst nach Hause gehen.«
»Ich weiß, was du gesagt hast, Teeb. Und ich bin ja auch nach Hause gegangen. Aber ich konnte nicht schlafen, also bin ich wieder hergekommen.«
Frustriert schüttelte er den Kopf. Sie ist genauso starrköpfig wie Anakin in seinen schlimmsten Zeiten. »Deine Mutter wird mir ewig böse sein.«
»Bohle versteht das schon.« Vorsichtig breitete Greti eine Decke über ihrer kranken Spielgefährtin aus. »Und du verstehst es doch auch, oder?«
Ja, er verstand. Der Wunsch zu helfen brannte blendend hell in ihrer Aura. »Wie geht es unseren anderen Patienten?«
Sie zog die Schultern hoch und ging mit der Schale schmutzigen Wassers zum Waschbecken hinüber. »Es ist niemand gestorben. Nicht einmal Ryfus. Das ist gut.«
Ryfus war von einem Moskitodroiden halb zerfetzt worden, doch auch wenn sie ihn bis jetzt am Leben erhalten hatten, würde er es ohne anständige Behandlung in einem Medizinzentrum nicht schaffen. »Ja, das ist gut. Greti, wann hast du zum letzten Mal die Medizin gegen das grüne Fieber genommen?«
Sie wrang schweigend den Schwamm aus.
»Greti.« Er schluckte ein gequältes Ächzen hinunter und stemmte sich auf die Füße. »Ich werde dich hier nicht länger helfen lassen, wenn du deine Medizin nicht nimmst.«
»Sie schmeckt fürchterlich«, brummte das Mädchen, als er die Flasche aus dem Schrank holte und ein wenig der heilsamen Flüssigkeit in den Messbecher schenkte. Die Flasche war beinahe leer. »Und du nimmst sie doch auch nicht.«
Obi-Wan hielt ihr den Becher hin. »Ich komme auch ohne zurecht, du nicht. Trink.«
Wütend stürzte sie Sufis bittere Medizin hinunter, dann fuhr sie sich mit dem Handrücken über den Mund.
»Gutes Mädchen.«
Doch anstatt sein Lob mit einem Lächeln zu quittieren, wie sie es sonst stets tat, blickte sie nur schweigend aus dem kleinen
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