The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
können wir diesen Krieg heute noch beenden.
Doch Anakin hatte nicht auf ihn gehört. Kopflos, ungestüm war er vorgestürmt, um Dooku herauszufordern. Tja, und wozu hatte das geführt? Er hatte eine Hand verloren, und die Chance, Jahre von Zerstörung und Blutvergießen zu verhindern, war vertan.
»Was?« Anakin klang wie ein schockiertes Kind. Er machte einen Schritt nach hinten, stieß gegen das Kom-Gerät, drehte sich um und verzog das Gesicht, als seine verwundete Schulter sich bemerkbar machte. »Obi-Wan ...«
Was Kenobi gesagt hatte, war die schonungslose Wahrheit. Noch nie hatte er seinen Freund damit konfrontiert... bis jetzt. »Es tut mir leid«, sagte er, »aber ich hatte damals recht, und ich habe auch jetzt recht. Ganz gleich, wie schwer es ist, ganz gleich, was deine Gefühle sagen, wir müssen warten. Hörst du, wir müssen warten.«
Anakin starrte ihn noch immer an, und es dauerte mehrere Sekunden, bis er schließlich nickte. »Ich weiß.«
Erleichtert verschränkte Obi-Wan die Arme vor der Brust. »Gut.«
Anakins Temperament loderte ein letztes Mal auf, wie die Glut eines sterbenden Feuers. »Nein, es ist nicht gut. Es ist notwendig. Da gibt es einen Unterschied.«
»Du hast recht. Es gibt einen Unterschied.« Er ließ die Arme wieder sinken. »Wir sollten von hier verschwinden, bevor uns noch jemand entdeckt. Aber zuerst - will ich mir noch deine Schulter ansehen.«
Es war zu gleichen Teilen ein Friedensangebot und praktisches Denken. Einerseits musste Anakin sich uneingeschränkt bewegen können, andererseits wollte Obi-Wan die Sache zwischen ihnen wieder in Ordnung bringen. Nicht nur weil sie in großer Gefahr schwebten und sich keine persönlichen Spannungen leisten konnten, sondern auch weil...
Weil ich ihn verletzt habe. Und auch wenn es ihm geholfen hat, seine Lektion zu lernen, tut es mir leid.
Anakin nickte ihm argwöhnisch zu. Er wirkte noch immer gekränkt und wütend. »Sagtet Ihr nicht, wir müssten mitgenommen aussehen.«
»Ich meinte blaue Flecken, keine angeknacksten Knochen. Falls das Schlüsselbein bricht, wäre das ein gewaltiger Nachteil für uns.«
»Na schön«, brummte Anakin. »Dann heilt mich.«
Der Riss im Schlüsselbein war gerade tief genug, um Obi-Wans Fähigkeiten auf die Probe zu stellen, und das war gut so. Er betrachtete es als eine Form der Buße und konzentrierte bereitwillig seine ganze Energie auf diese Aufgabe.
»Danke«, murmelte sein ehemaliger Schüler, als er schließlich fertig war, und drehte den Arm in weitenden, vorsichtigen Kreisen. Schließlich legte sich ein schmales Lächeln auf seine Lippen, und der Zorn verblasste. »Ich weiß es zu schätzen.«
Was für ein sprunghaftes Gemüt. »Gern geschehen«, sagte Obi-Wan nüchtern und zurückhaltend. »Aber sei vorsichtig. Mach bis morgen keine schnellen Bewegungen und heb keine schweren Gewichte.«
Anakin nickte. »Ich werde es versuchen.«
»Versuch es nicht nur, sondern tu es.«
»Mecker, mecker«, klagte Anakin mit einem schiefen Grinsen. »Hört auf herumzumosern. Ich komme schon zurecht.«
Obi-Wan gab auf und beschloss, das Thema zu wechseln. »Bevor wir zu Teeb Rikkard in die Mine gehen, würde ich mich gerne noch im Rest des Dorfes umsehen. Mir gefällt der Gedanke nicht, in einen Schacht unter der Erde hinabzusteigen, solange ich nicht genau weiß, was über mir ist.«
»In Ordnung«, nickte Anakin. »Aber ich kann noch immer keine unmittelbare Bedrohung spüren.«
»Ich auch nicht. Aber wir sollten nicht zu bequem werden. Hier gibt es keinen schicken Bodenwagen, mit dem wir im Notfall fliehen könnten.«
Anakin warf ihm einen bedeutsamen Blick zu. »Ihr werdet es nie leid, recht zu haben, oder?«
»Nein, nicht wirklich«, entgegnete Obi-Wan. »Jetzt lass uns gehen. Eine neue Karriere wartet auf uns.«
Jedes Mal, wenn Bant'ena sich umdrehte, stieß sie gegen einen Kampfdroiden. Dank Lok Durd und seiner beinahe schon hysterischen Paranoia wimmelte es in ihrem neuen Labor nur so vor den Klappergestellen - dünn, schweigsam und bewaffnet mit Blastern, die sie in Sekundenschnelle in ein Häufchen Asche und einen Blutfleck verwandeln konnten. Die Droiden folgten ihr, selbst wenn sie etwas essen ging.
Sie konnten sprechen, aber sie sagten nie ihren Namen. Nicht einmal hatte sie so etwas gehört wie »Doktor Fhernan, drehen sie sich nach rechts«, »Doktor Fhernan, drehen Sie sich nach links« oder » Doktor Fhernan, legen Sie die Hände hinter ihren Kopf«, bevor die Droiden sie
Weitere Kostenlose Bücher