The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
durchsuchten. Das taten sie jeden Morgen und jeden Abend, wobei sie gleich mehrere Scanner benutzten. Sie hatte schon lange genug mit diesen Maschinen zu tun, um zu wissen, dass ihr Speicher genügend Platz für die persönlichen Informationen eines Menschen bot. Dass die Droiden sie einfach nur Sie nannten, gehörte vermutlich zu Durds Plan; er wollte sie ihrer Persönlichkeit berauben, dafür sorgen, dass sie in Angst lebte und keinen Widerstand leistete.
Was für ein Idiot er doch ist. Wäre ich nicht Bant'ena Fhernon, dann hätte er jetzt keinen biologischen Kampfstoff.
Doch weil sie Bant'ena Fhernan war, schwebten auch all ihre Freunde und Familienmitglieder - inzwischen mit einer Ausnahme - in Lebensgefahr, und nur deshalb hatte sie sich dazu erpressen lassen, eine monströse Waffe herzustellen. Jetzt war sie beinahe fertig. Bant'ena musste nur noch einen Weg finden, den Giftstoff stabil zu halten, wenn eine größere Menge davon produziert wurde.
Als sie ihm gestanden hatte, dass es während des Prozesses zu einem Fehler gekommen war, hätte Durd sie beinahe totgeschlagen, ganz zu schweigen von den Drohungen gegen ihre Lieben. Ein Tag war seit diesem Wutausbruch vergangen, aber sie humpelte noch immer, und dort, wo seine Fäuste wieder und wieder auf ihre Wange herniedergesaust waren, fühlte ihr Gesicht sich weiterhin taub und geschwollen an.
Ohne Vorwarnung öffnete sich die Labortür, und da stand er. Ungeduld umgab seinen feisten Körper wie der modrige Gestank eines Sumpfes. Nicht einmal um diese Uhrzeit - es war früher Morgen - wollte er sie in Ruhe lassen. »Nun? Machen wir Fortschritte? Haben Sie Ihren Fehler entdeckt, Doktor?«
Er sah angespannt aus. Sie hatte genug Zeit in der Gegenwart des Neimoidianers verbracht, um zu erkennen, wann er nervös war. Seine Haut war bleich und glänzte feucht, seine Hände zitterten, und die Pupillen seiner fiebrig glänzenden Augen hatten sich geweitet.
Er hat die Jedi noch immer nicht gefunden. Und falls Dooku herausfindet, dass er ihn angelogen hat, dann kann nicht mal dieses Projekt seinen aufgedunsenen Hintern retten. Dooku wird ihm bei lebendigem Leib die Haut abziehen und jemand anderen mit der Entwicklung der Biowaffe betrauen.
Vorsichtig legte sie ihre isothermogene Messsonde beiseite und trat vom Labortisch zurück. Bei jeder Bewegung stachen Vibroklingen in ihre linke Hüfte, wo er sie getreten hatte, aber sie wollte ihm keine Genugtuung gönnen und ließ sich den Schmerz nicht anmerken. Vermutlich wusste er, dass es nur eine Scharade war, aber gerade darum war es ihr so wichtig, die Qualen auszuhalten und sich keine Blöße zu geben.
»General«, sagte sie und verbeugte sich respektvoll. Viele Lehen hingen von ihrer Unterwürfigkeit ab. »Ich glaube, ich mache Fortschritte.«
Sein Mund klappte in einer obszönen Grimasse auf. »Fortschritte? Mehr können Sie mir nicht sagen? Fortschritte ?« Mit einem gurgelnden Wutschrei riss er dem nächstbesten Droiden den Blaster aus der Hand und schoss um sich. Die Kampfdroiden waren darauf programmiert, niemals die Hand gegen Durd zu erheben, und versuchten darum gar nicht erst, sich zu retten.
Als der Neimoidianer schließlich den Finger vom Abzug nahm, war von den zehn Droiden nur noch halb geschmolzene Schlacke übrig. Er warf das Gewehr auf den Boden und zog das Komlink aus seiner Robe.
»Schickt mehr Droiden ins Labor!«, gellte er. »Zehn! Schickt mir zehn Droiden! Sofort! Und eine Reinigungseinheit!«
Bant'ena hatte die Luft angehalten. Ihr Herz schlug panisch, ihre Lunge war kaum mehr als ein schlaffer Ballon in ihrer Brust. Das Blut in ihren Adern schrie nach Sauerstoff, aber sie war wie erstarrt, konnte nicht atmen.
Er wird jemanden töten. Er wird jemanden töten. Vielleicht meinen Neffen. Nein, nein, nein...
Sie zeigte ihm ihren Schmerz, schluchzte laut, als sie sich auf die Knie fallen ließ und über dem Ferrobetonboden des Labors auf ihn zukroch. »General! Bitte! Geben Sie mir noch etwas Zeit! Ich habe die instabile Molekülkette bereits isoliert. Ich finde eine Lösung. Ich flehe Sie an, geben Sie mir noch ein wenig Zeit!«
Hörte er sie überhaupt? Er stapfte mit wedelnden Armen zwischen den zerstörten Droiden herum und grunzte, als wäre er kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Seine Wut war bei nahe körperlich spürbar, und sie ließ Bant'ena würgen.
Einen Moment später war es plötzlich vorbei, und als Durd sich ihr wieder zuwandte, wirkte er auf unheimliche Weise
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