The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Sorge um Obi-Wan und Anakin mit seinem alten Freund geteilt, doch ein tiefer Instinkt warnte ihn, diese Sache vorerst für sich zu behalten. Nicht weil er Mace nicht vertrauen könnte, sondern vielmehr, weil er sich der wachsenden Bedrohung durch die Dunkle Seite so stark bewusst war. Manche Dinge sollten da besser geheim bleiben. »Nein«, erklärte er daher. »Alles in Ordnung ist, Meister Windu.«
Der Ausdruck auf Mace' Gesicht blieb skeptisch, aber er hakte nicht weiter nach. Einen Moment später erregte etwas seine Aufmerksamkeit, das außerhalb des Erfassungsbereichs des Holoprojektors lag. Er zögerte kurz, nickte und wandte sich wieder Yoda zu. » Man verlangt nach mir. Aber ich stehe bereit, falls meine Hilfe gebraucht wird.«
»Das ich weiß«, sagte Yoda, bevor er die Verbindung unterbrach. Er dachte gerade über sein Abendessen nach, als jemand an der Tür läutete. Es war Taria Damsin. Das Herz wurde ihm schwer, als er sie sah. »Meisterin Damsin ...«
»Es tut mir leid, Meister Yoda«, begann sie, ohne wirklich entschuldigend zu klingen. Sie war so trotzig, wie nur die Sterbenden es sein konnten. »Aber ich muss mit Euch reden. Nur ein paar Minuten.«
»Gut«, meinte er. »Ein paar Minuten ich dir schenken kann.«
Sie ließ sich im Schneidersitz auf einem der Meditationskissen nieder. Noch hatte die Krankheit ihre Knochen nicht in Kreide verwandelt. Ihr wunderschönes Haar fiel, zu ordentlichen Zöpfen geflochten, über ihre Schulter. Als Yoda ihr gegenüber Platz nahm, legte er den Gimerstock beiseite, dann bedeutete er ihr zu sprechen.
»Obi-Wan ist in Schwierigkeiten«, begann sie unumwunden. »Irgendetwas ist schiefgelaufen, und wenn ich es spüren kann, dann könnt Ihr es auch spüren, Meister. Schickt mich nach Lanteeb. Ich weiß, ich kann ihnen helfen.«
Er schüttelte den Kopf. »Nicht möglich das ist, Taria. Wahrscheinlich in höchster Alarmbereitschaft die Separatisten auf Lanteeb inzwischen sind. Nicht unbemerkt durch ihr Sicherheitsnetz schlüpfen du könntest.«
»Meister Yoda...« Sie beugte sich vor und stemmte die Fäuste auf die Knie. Ihre Topasaugen glühten. »Wir beide wissen, dass ich mich besser tarnen kann als die meisten anderen im Tempel. Ich kann ihn finden. Ich kann sie finden, meine ich. Und in was für Schwierigkeiten sie auch stecken, ich kann ihnen helfen, einen Ausweg zu finden. Wir können sie nicht einfach sich selbst überlassen.«
»Taria.« Tadelnd blickte er sie zwischen halb geschlossenen Lidern an. »Eine Meisterin der Tarnung du früher warst. Doch nun nicht mehr.«
Sie zeigte keine Reaktion, doch ihr Schmerz hallte durch die Macht. »Ihr habt recht«, räumte sie mit angespannter Stimme ein. »Aber ich bin noch immer gut genug. Es gibt Dinge, die vergisst man nicht, Meister Yoda. Sich in den Schatten zu bewegen ist eines davon. Bitte, lasst es mich versuchen. Oder wollt Ihr etwa so tun, als könnten wir es uns leisten, die beiden zu verlieren.«
»Wichtig für den Tempel jeder Jedi ist, Taria. Einen zu stellen über die anderen nicht der Weg der Jedi ist.«
Ein stures Funkeln erhellte ihre Augen. »Ich rede nicht von Anerkennung oder hohlem Lob. Ich rede von ... Ihr wisst, wovon ich rede. Obi-Wan ist kein gewöhnlicher Jedi.« Sie zog die Brauen nach oben. »Oder habt Ihr geglaubt, ich meine Anakin Skywalker?«
Sehr interessant. »Erklären, was du meinst, ich denke, du musst, Meisterin Damsin.«
Sie saß völlig regungslos da und ließ die Macht durch ihren Körper strömen wie Blut. Yoda erinnerte sich daran, wie man sie zum Tempel gebracht hatte, ein kleines Kind, beinahe noch zu jung, um zum Jedi ausgebildet zu werden. Doch die Macht war so stark in ihr gewesen, dass er beschlossen hatte, sie aufzunehmen. Sie hatte Großes für den Orden geleistet, bis sie an diesem grausamen Borotavi-Syndrom erkrankte. Nun wurde ihr Licht immer schwächer. Unerwartete Trauer überkam Yoda. Er hatte schon so viele Jedi überlebt, dass er eigentlich daran gewöhnt sein sollte, und dennoch ...
»Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann es mir zum ersten Mal klar wurde, wann ich es wirklich begriff«, sagte sie mit sanfter Stimme, und auch ihr verhärmtes Gesicht wirkte mit einem Mal viel weicher. »Vielleicht habe ich es schon immer gewusst. Vielleicht wurde ich schon mit diesem Wissen geboren. Selbst als er völlig vom Weg abkam und diese schrecklichen Fehler über Melida/Daan machte - selbst du war mir klar, dass er zu uns zurückfinden würde, Meister
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