The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
wischte sich mit dem Unterarm übers Gesicht. An diesem Abend trug er ein schwarz-weiß gestreiftes Hemd, eine grell violette Hose, leuchtend pinke Socken und dazu sonnengelbe Pantoffeln. Einige Strähnen hellen Haares hatten sich aus seinem Zopf gelöst und hingen ihm in die Augen, die nun smaragdgrün leuchteten. Sein Gesicht war in der kurzen Zeit, seitdem er seine Arbeit aufgenommen hatte, alarmierend schmal geworden.
»Doktor Netzl, gekommen ich bin, um zu sehen, welche Fortschritte gemacht wir haben.«
Mit einem nervösen Lachen strich Netzl sich das Haar glatt. »Oh, es geht voran.« Seine Stimme zitterte leicht. »Langsam.«
Außer Netzl hatte Bant'ena Fhernan noch drei weitere Wissenschaftler empfohlen, die ihrer Meinung nach dieser beängstigenden Aufgabe gewachsen sein könnten. Falls die Gefühle, die Yoda von Organas Freund empfing, nicht verfälscht waren, dann war jetzt vielleicht die Zeit gekommen, sich auf die Suche nach diesen Spezialisten zu machen.
»Doktor Netzl«, sagte er ernst und klopfte mit seinem Gimerstock auf den Boden. »Eine Frage ich stellen muss, und eine ehrliche Antwort ich erwarte.«
Netzl ließ die Arme sinken und blinzelte. »Entschuldigt. Wie bitte?«
»Unterstützung nötig ist, um fertigzustellen ein Gegenmittel?«
»Unterstützung?« Der Chemiker schüttelte den Kopf. »Nein. Ich arbeite nur ungern mit Laborassistenten. Ständig muss man ihnen irgendetwas erklären, und dann ... Oh, das ist es gar nicht, was Ihr meint, richtig?«
»Nein. Nicht das es ist.«
Netzl rieb sich mit den Knöcheln die Augen. »Es tut mir leid, Meister Yoda. Ich bin ein wenig müde.« Er ließ die Hände einen Moment neben dem Körper baumeln, dann steckte er sie in die ausgefransten Taschen seines Laborkittels. »Nein, danke. Ich weiß das Angebot zu schätzen, aber ich brauche keine Hilfe.«
»Sicher, dass nicht nur zu großer Stolz es ist, Doktor?«
Tryn Netzl schob sein Kinn mit dem tiefen Grübchen vor. »Ja, da bin ich sicher. Alles, worum es mir geht, ist Leben zu retten. Und ganz egal, wie technisch versiert die anderen Wissenschaftler auf Fhernans Liste sind, sie haben alle andere Prioritäten. Aber das wisst Ihr sicher schon, Meister Yoda, richtig?«
Das wusste er in der Tat. Ein Blick in die Macht hatte ihm deutlich gezeigt, dass nur dieser Mensch ihnen dabei helfen konnte, Dooku und seinen Schoßhund Durd zu besiegen. Dennoch...
»Nahe daran wir sind, ein Gegenmittel zu finden, Doktor Netzl?«
Die Röte stieg dem Forscher in die blassen Wangen, und er wandte den Blick ab. »Ich weiß nicht, wie ich diese Frage beantworten soll. Es fühlt sich immer an, als wäre man eine Million Parsec von der Lösung entfernt, bis die Teile sich dann plötzlich zusammensetzen.«
Noch einmal pochte Yoda mit dem Gimerstock auf den Laborboden. »Eine präzise Antwort ich erwarte. Zahllose unschuldige Leben von unserem Erfolg abhängen.«
»Grundgütiger, Meister Yoda!«, stieß Netzl hervor. »Glaubt Ihr etwa, ich wüsste das nicht? Ich kann Euch nur sagen, was ich auch schon Bail sagte: Ich tue mein Bestes, aber ich kann nichts versprechen.« Schwer atmend lehnte er sich gegen den Tisch. Sein Oberkörper sank in sich zusammen. »Die Formel dieses Toxins ist äußerst kompliziert. Es ist eine verzweigte Molekülmatrix mit vierfacher Helix, die mit dem Ziel entwickelt wurde, jedem zersetzenden Stoff zu trotzen. Ja, es gibt individuelle Elemente, die ich bereits neutralisieren kann - und neutralisiert habe. Aber...« Netzl schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ich übersehe etwas. Wenn ich nur herausfinden könnte, was es ist, dann ...«
»Und andere Augen es auch nicht finden würden?«
Netzl sackte noch weiter in sich zusammen. »Ich weiß, es muss aussehen, als wäre ich stur und rechthaberisch.« Er drehte den Kopf gerade so weit, dass Yoda eines seiner gequälten, grünen Augen sehen konnte. »Aber ja, ich bin überzeugt davon. Alles, was ich brauche, ist noch ein wenig mehr Zeit.«
Yoda seufzte. In Momenten wie diesen spürte er nur allzu deutlich das Gewicht des Alters. »Die Zeit, ein Geschenk sie ist, das ich nicht machen kann. In den Händen des Feindes es liegt.«
»Ich weiß«, murmelte Netzl. »Aber macht Euch keine Sorgen. Ich werde es finden. Es gibt eine Lösung für jedes Problem. Man muss nur auf die richtige Weise danach suchen, das ist alles.«
Das war mehr als eine Feststellung. Es war ein Versprechen, geboren aus Furcht und schleichender Verzweiflung. Netzl war ein
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