The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Platz aus festgetretener Erde und dem Bürgerhaus zurück. Die Türen des Gebäudes standen nun offen, und eine Frau, bei der es sich um Teeba Brandeh handeln musste, stand neben dem Eingang, die Hände auf den schmalen Hüften, und sah zu, wie die Kinder sich über den Platz verteilten, um eine richtige Partie Kickball zu spielen.
Grinsend joggte Anakin zu ihnen hinüber. Er bat nicht um Obi-Wans Erlaubnis, fragte nicht, ob es weise oder angebracht wäre. Wie unabhängig er doch geworden war. Nach einem Moment überraschten Zögerns ließen die Kleinen ihn mitspielen, und als sie ihm ein paarmal mit kleinen Freudenschreien den Ball zugepasst und ihn angerempelt hatten, war er plötzlich einer von ihnen.
Obi-Wan schüttelte den Kopf.
»Er ist nett«, sagte das Mädchen mit dem Armband und dem struppigen Haarschnitt, als es sich neben ihn stellte, um das Spiel zu beobachten. »Sei nicht böse mit ihm, Teeb Yavid.«
Er blickte zu ihr hinab. »Du kennst meinen Namen?«
»Ich habe Ohren.«
»Ja, das sehe ich. Und warum glaubst du, ich bin böse auf ihn?«
Das brachte ihm einen abfälligen Blick ein. »Ich bin auch nicht blind. Du kannst lächeln, so viel du willst, Teeb. Darunter bist du böse mit ihm.«
Wer hätte das gedacht? Er streckte seine Sinne aus, und sofort spürte er das Potenzial in diesem Kind. Zu schade, dass sie schon zu alt war, um noch zur Jedi ausgebildet zu werden.
»Ich bin Greti«, stellte sie sich vor. »Ich hab keine Geschwister und keinen Pa. Meine Ma ist Bohle. Sie hat sich an der Hand verletzt.«
Bohle. Die Minenarbeiterin, die sie ersetzen sollten. »Es tut mir leid, das zu hören, Greti. Wie hat sie sich denn verletzt?«
»In der Raffinerie«, erklärte das Mädchen mit zusammengezogenen Augenbrauen. »Falls du dort arbeitest, musst du auf deine Hände aufpassen, Teeb. Und falls du in der Mine arbeitest, musst du auf alles aufpassen, sogar auf deine Zehen. Ob du nun Stiefel trägst oder nicht. Teeb Jyml hat seine Zehen verloren, obwohl er Stiefel anhatte. Aber er ist jetzt tot. Die Jahre haben ihn eingeholt.«
Ihre sachliche Nüchternheit irritierte ihn. »Wird die Hand deiner Mutter wieder heilen?«
Greti zuckte mit den Schultern. »Ich glaub's nicht, Teeb. Ich glaube, sie hat sich vergiftet.«
»Aber ...« Er biss sich auf die Zunge und rief sich zur Ordnung. Vor ihnen auf dem Platz hob Anakin einen kleinen, aufgeregten Jungen hoch, der zu klein war, um den Ball richtig treten zu können, und ließ ihn durch die Luft sausen wie einen Sternenjäger auf den Fersen eines Geierdroiden. Der Junge konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen. »Greti, willst du damit sagen, dass...«
»Vielleicht nimmt uns der Konvoi mit nach 'tibba, wenn er kommt. Ich hab gehört, da gibt es ein Medizinzentrum«, meinte das Mädchen. »Hoffentlich verlangen sie nicht, dass wir für die Fahrt zahlen. Das könnte schwierig werden.«
Obi-Wan runzelte die Stirn. Er und Anakin hatten ein wenig Geld in den Geheimtaschen ihrer Kleidung. Das sollte reichen, um Greti und ihrer Mutter einen Platz im Konvoi zu sichern.
Ich könnte auch versuchen, Bohle selbst zu heilen.
Doch das würde seine Tarnung gefährden, oder? Natürlich könnte er versuchen, seine Spuren zu verwischen, etwa, indem er sie nicht ganz heilte, ihrem Körper nur einen Stoß in die richtige Richtung gab...
Nein, es war einfach zu gefährlich. Davon abgesehen: Wie konnte er Anakin guten Gewissens für seine Unbesonnenheit rügen, wenn er sich im nächsten Moment selbst zu einer solchen Leichtsinnigkeit hinreißen ließ? Dass es um einen guten Zweck ging, machte da keinen Unterschied.
»Es tut mir sehr leid, das zu hören, Greti«, murmelte er, und er spürte, wie etwas unter seinen Rippen sich zusammenzog, »Ich hoffe, sie wird wieder gesund.«
Das Mädchen starrte ihn neugierig an und berührte seinen schmutzigen Ärmel mit ihrer sonnengebräunten Hand. »Es tut dir wirklich leid, oder? Du bist auch ein netter Mann.«
Teeba Brandeh am Eingang des Bürgerhauses klatschte laut in die Hände. »Das reicht jetzt, Kinder!«, rief sie dann mit tiefer, dröhnender Stimme. Sie klang wie ein Marktschreier. »Ihr müsst jetzt in die Schule oder euren Eltern helfen!«
Greti seufzte. »Ich hoffe, dir gefällt es in der Mine, Teeb Yavid. Ich hoffe, ihr bleibt in Torbel.«
Er zwang sich zu einem Lächeln. »Nichts ist in Stein gemeißelt, Greti. Wir werden sehen, wie die Dinge sich entwickeln.«
Ohne ihn noch einmal anzublicken, ging das Mädchen
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