The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
über den Platz, um ihre Bande zusammenzutrommeln und sie dorthin zu bringen, wo sie erwartet wurden. Die Kinder verließen den Platz nur widerwillig. Sie winkten ihrem neuen Teeb-Freund zu, und ihre Gesichter leuchteten nach den paar Momenten sorgloser Freude.
»Was ist?«, fragte Anakin, als er zu Obi-Wan zurückkehrte. »Wofür ist dieser Blick?«
Kenobi sah ihn finster an. »Das weißt du ganz genau.«
»Beruhigt Euch, Obi-Wan«, flüsterte Anakin. »Vertraut mir, der schnellste Weg in die Herzen dieser Menschen führt durch ihre Kinder. Wenn wir die Kleinen auf unserer Seite haben, werden die Erwachsenen uns auch willkommen heißen.«
»Dann war das also nur eine zynische Fingerübung in der Manipulation der einheimischen Bevölkerung?«
»Oh nein«, erklärte Anakin grinsend. »Es war vor allem spaßig.«
Möge die Macht mir Stärke schenken. »Und die Sache mit dem Jungen? Denn als ich sagte, du sollst dich nicht überanstrengen, da...«
Die Belustigung verschwand aus Anakins Gesicht. »Er war nicht schwer. Diese Kinder sind nur Haut und Knochen. Wenn ich sie ansehe, dann ...« Er presste die Zähne zusammen. »Egal. Wir haben das Dorf überprüft, wir haben nichts Beunruhigendes entdeckt, und wir haben das Eis gebrochen. Jetzt sollten wir uns auf den Weg zu Rikkard machen.«
Als sie sich der Mine näherten, konnten sie vor sich ein Bild hektischer Betriebsamkeit erkennen. Die Sonne stand inzwischen hoch am milchig blauen Himmel, und es war spürbar wärmer geworden. Auf den letzten Metern kamen sie an einem verbeulten, rostigen Elektrogerät vorbei, das mit Draht an die Spitze eines schief im Boden steckenden Pfostens gebunden war.
»Ein Theta-Monitor«, murmelte Obi-Wan, dann blieb er stehen, um sich das Gerät genauer anzusehen. »Er ist zwar in erbärmlichem Zustand, aber er funktioniert.«
»Die Nadel ist im grünen Bereich«, bemerkte Anakin. »Gut. Eine Sache weniger, um die wir uns Sorgen machen müssen.« Er klopfte mit dem Finger gegen die Anzeige, um auf Nummer sicher zu gehen. »Habt Ihr jemals einen Theta-Sturm erlebt?«
Obi-Wan schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Ich auch nicht«, sagte Anakin. »Und ich hätte nichts dagegen,
wenn es dabei bleibt.«
»Qui-Gon hat einmal einen Theta-Sturm überlebt, in seinem ersten Jahr als Jedi-Ritter«, erzählte Obi-Wan, als sie sich wieder in Bewegung setzten. »Er hatte großes Glück. Drei andere, die ihn begleitet hatten, konnten sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. Sie litten tagelang grauenvolle Schmerzen, bevor sie schließlich starben.«
Anakin blickte ihn an. »Ich weiß, früher oder später werdet Ihr mir auch mal eine Geschichte mit einem fröhlichen Ende erzählen.«
Bevor Kenobi etwas erwidern konnte, plärrte plötzlich eine Alarmsirene bei der Mine los. Einen Moment später fühlten sie, wie der Boden vibrierte, das schwache Echo eines Bebens unter der Oberfläche.
»Wie tief war das, glaubt Ihr?«, fragte Anakin.
»Sehr tief«, brummte Obi-Wan. Das Beben hatte eine ungute Vorahnung in ihm geweckt. »Es fühlt sich an, als würden sie den ganzen Planeten aushöhlen.«
Eine zweite Sirene erklang, und kurz darauf tauchte eine Reihe schwer beladener Antigrav-Transporter aus dem Eingang der Mine auf. Die Schwebefahrzeuge rumpelten an den Jedi vorbei in Richtung der Raffinerie, eines fensterlosen Gebäudes mit hohen zylindrischen Schornsteinen, aus denen grünlich grauer Rauch quoll.
Anakin hustete, als ein Windstoß diese ätzenden Abgase in ihre Gesichter blies. »Verdammt, das Zeug stinkt«, keuchte er. »Ich hoffe nur, Jaklins Pillen wirken, denn sonst ...« Er blieb stehen, und seine Anspannung hallte durch die Macht. »Obi-Wan ...« Noch einmal hustete er, dann schüttelte er den Kopf. »Das ist eine Menge Damotit.«
Jeder der Antigrav-Transporter wurde von einem Dorfbewohner gesteuert, der von Kopf bis Fuß in einem erstickend dicken Schutzanzug steckte. Obi-Wan zählte sechs Fahrzeuge. Ja, das war in der Tat verflucht viel Damotit, und es war nur ein Bruchteil der Menge, die in ein paar Tagen nach Lantibba gebracht werden sollte.
»Ich weiß, wir müssen uns unauffällig verhalten, bis der Konvoi hier eintrifft«, sagte Anakin, »aber wir können Durd nicht dabei helfen, eine Biowaffe zu bauen. Das geht einfach nicht, Obi-Wan.«
Seine Sorge verlieh der Macht einen schwachen, bitteren Beigeschmack. »Was schlägst du also vor?«, fragte Obi-Wan mit sanfter Stimme. »Sollen wir die Mine
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