The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Bail hakte nicht weiter nach.
Verflucht.
Sie hatten ihr Ziel nun beinahe erreicht. Obwohl er Bail Organa war und sein Passagier kein Geringerer als Meister Yoda, und obwohl der Gleiter über den Signalgeber verfügte, den man brauchte, um in diesen Sektor eintreten zu dürfen, wurden sie den Rest des Weges von vier schwer bewaffneten und gepanzerten Gleitern der Senatswache eskortiert. Kaum dass sie an einer Landeplattform des gesicherten Wohnturmes angedockt hatten, tauchten auch schon mehrere Soldaten des Senatskommandos auf. Sie wiesen die Besucher an, den Gleiter zu verlassen, und unterzogen sie einem dreifachen Scan und einem Netzhautcheck, bevor sie Bail und Yoda schließlich zu einem gepanzerten Lift führten. Mit ihm fuhren die beiden hinauf zur Penthouse-Suite, wo Palpatine sie erwartete.
Von Kopf bis Fuß in schlichtes Schwarz gekleidet - ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, wenn man ihn nur in seinem verzierten, zeremoniellen Senatsgewand kannte - gab der Oberste Kanzler der Republik den Soldaten das Zeichen, sich zurückzuziehen. »Nun«, fragte er, als sie alleine waren, »warum habe ich das Gefühl, dass ich mich nicht über diesen Besuch freuen werde?«
Bail machte einen Schritt nach vorne. »Ich hoffe, Ihr vergebt diesen kurzfristigen Besuch, Oberster Kanzler. Unglücklicherweise duldet diese Angelegenheit keinen Aufschub. Es gibt einige Entwicklungen, über die Ihr unverzüglich informiert werden müsst.«
Im warmen Licht des Foyers glänzte Palpatines Haar silbrig. »Ja«, sagte er gedehnt. »Das dachte ich mir schon. Nun gut, Senator, Meister Yoda. Falls die Galaxis, wie wir sie kennen, vor dem Abgrund steht, dann sollten wir uns wenigstens in angenehmer Atmosphäre darüber unterhalten. Hier entlang.«
Als Palpatine sich umdrehte und sie in sein Wohnzimmer führte, blickte Bail kurz zu Yoda hinüber. Ab jetzt habt Ihr das Wort. Der Jedi-Meister nickte, seine Augen kühl, dann folgten sie gemeinsam dem langen Schatten des Obersten Kanzlers.
Elf
Allein seine gnadenlose Selbstdisziplin - die Disziplin des größten Sith-Lord aller Zeiten - verhinderte, dass Sidious sich das wahre Ausmaß seines Zornes anmerken ließ, als Yoda ihm von der Mission auf Lanteeb erzählte.
Dooku, du hast mich schon wieder enttäuscht.
»Meister Yoda«, sagte er, und es kostete ihn unendliche Mühe, die Emotionen aus seiner Stimme zu verbannen. »Ich muss gestehen, ich bin ein wenig aufgebracht. Warum wurde ich nicht sofort über diese Biowaffe in Kenntnis gesetzt, als Ihr von der Bedrohung erfahren habt?« Er blickte hinüber zu dem Mann, der neben seinem verhassten Erzfeind stand. »Und Ihr, Senator Organa? Ihr seid einer meiner engsten Sicherheitsberater, wie konntet Ihr mir da verschweigen, dass ...«
»Ich die Schuld daran trage, Oberster Kanzler«, erklärte Yoda. »Senator Organa überredet ich habe, geheim zu halten diese Angelegenheit. Meinem Urteil als Jedi gebeugt er sich hat.«
Sidious stand auf und ging wütend vor dem Panoramafenster des Aufenthaltsraums seines Apartments auf und ab.
»Meister Yoda, Ihr wisst, wie sehr ich Euch und Euren Orden schätze, darum sollt Ihr wissen, dass ich das, was ich jetzt sagen werde, nicht leichtfertig ausspreche.« Er wirbelte herum und spießte den Jedi-Troll mit einem eisigen Blick auf. »Wie könnt Ihr es wagen? Ich bin der Oberste Kanzler dieser Republik und verantwortlich für das Wohlergehen von Billiarden Bürgern. Wer hat Euch zum Hüter allen Wissens gemacht? Wer hat Euch zu meinem Vormund ernannt, dass Ihr entscheidet, was man mir über die Ereignisse innerhalb meines Verantwortungsbereiches sagt und was nicht? Ich bin der gewählte Repräsentant des Volkes, nicht Ihr. Wie konntet Ihr mein Vertrauen nur auf solch unverschämte Weise missbrauchen?«
Tief über seinen Gimerstock gebeugt stand Yoda da, den Kopf gesenkt. »Unbekannt das Ausmaß des Problems zunächst war.« Nun blickte er doch auf. »Und nicht über jede Mission der Jedi ich Euch informiere, Oberster Kanzler.«
Sidious blieb stehen und verschränkte die Hände fest hinter seinem Rücken. »Vielleicht solltet Ihr das aber«, sagte er frostig. »Doch darüber können wir später diskutieren. Was jetzt zählt, ist, dass Ihr mich sofort hättet informieren müssen, als Euch das volle Ausmaß der Bedrohung bewusst wurde.«
Denn dann hätte ich Dooku entsprechende Schritte einleiten lassen können. Und jetzt ist es zu spät. Jetzt muss ich irgendwie einen Wegfinden, die
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