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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Ohr.
    Diese zarte Berührung trieb mir die Tränen in die Augen.
    „Ja, Payton, mein Herz, ich schwöre dir, unsere Liebe wird den Fluch brechen, aber nicht heute. Ich gehöre nicht hierher – hätte niemals hierherkommen dürfen!“
    Wieder drohte mich die Schuld zu überwältigen, aber Payton hob mein Kinn an und küsste meine bebenden Lippen.
    „Kannst du mir sagen, was geschehen wird? Was ist das für ein Fluch?“
    Ich fühlte bei jedem Wort seinen Atem auf meinen Lippen, schloss die Augen und wiederholte seine eigenen Worte:
    „Einer der schlimmsten: Ihr alle seid dazu verdammt, ein Leben zu führen ohne jedes Gefühl, ohne Liebe, ohne Wärme, ohne Schmerz oder Wut. Es wird nur noch Leere geben. Und das für alle Ewigkeit, denn ihr werdet niemals sterben.“
    Lange sagte Payton nichts, dann zog er mich an sich und küsste mich. Küsste mich mit aller Liebe und Zärtlichkeit, die er aufbringen konnte. Ich konnte fühlen, wie er versuchte, sich jede einzelne Emotion einzuprägen, sich das Gefühl in seine Erinnerung einzubrennen, um davon zu zehren.
    „Wirst du mich deshalb verlassen?“, fragte er nach einer Weile. „Weil ich nichts mehr fühlen kann?“
    „Ich wollte dich nie verlassen, aber ich dachte, mir würde es gelingen, dein Leben zu retten.“ Meine Stimme brach, und ich verfluchte meine Schwäche, meine Unfähigkeit, auch nur einmal etwas richtig zu machen. „Aber das kann ich nicht, denn ich bin zu spät gekommen. Vanora ist tot! Ihr Blut wäre deine Rettung gewesen.“
    „Das Blut der Hexe?“, fragte er.
    Unsere Blicke wanderten auf die Anhöhe, von der aus Vanora ihren Fluch gesprochen hatte. Ihr weißes Gewand war selbst im Dunkel der Nacht gut zu erkennen, und Payton zog mich auf die Füße.
    „Was tust du?“, fragte ich, als er mich auf sein Pferd setzte und hinter mir aufstieg. Kyles Pferd hatte er an seinem festgemacht.
    „Ich will leben, Sam. Ich will an deiner Seite leben, darum helfe ich dir.“
    „Du verstehst nicht, sie ist tot – ihr Blut vergossen“, rief ich, als er uns immer näher an die Anhöhe heranbrachte.
    „Hör zu, Sam. Du hast mir eben gesagt, was mich erwartet! Und das klingt nicht gerade nach einem leichten Schicksal. Wenn die Hexe, die mir das antut, zugleich mein Leben retten könnte, dann werde ich nichts unversucht lassen! Verstehst du nicht, dass ich nicht aufhören will, dich zu lieben? Dass ich Angst davor habe, nichts mehr zu fühlen? Ich das alles vielleicht leichter ertragen kann, wenn es Hoffnung für mich gibt?“
    Doch, das verstand ich. Verstand ihn gut. Ich bewunderte sogar, wie ruhig er sein Schicksal annahm, und konnte ihm deshalb diesen Wunsch nicht verübeln. Wer war ich, diese Hoffnung zu zerstören, ohne selbst alles versucht zu haben.
    „Dann los!“, rief ich und hielt mich fest, damit er das Pferd antreiben konnte. Schnell hatten wir die Hügelkuppe erreicht.
    Blass lag die alte Frau auf dem kargen Felsen, der ihr Totenbett geworden war. Ihre Augen waren offen, blickten friedvoll in die Sterne empor, und ein eingefrorenes Lächeln umspielte ihren Mund. Payton zügelte das Pferd und hob mich schweigend herunter. Langsam und mit großem Respekt traten wir zu ihr.
    Gemeinsam knieten wir uns neben sie, nicht wissend, was wir nun tun sollten.
    Ich konnte kaum meinen Blick von dem Dolch abwenden, welcher aus Vanoras Brust herausragte. Das weiße Gewand war um den Dolch herum dunkelrot mit Blut getränkt, die gestickten Blüten auf dem Leinen waren blutig, aber wunderschön. Es sah fast aus, als hätten die Fäden schon immer darauf gewartet, mit roter Farbe gekrönt zu werden.
    Mein Blick folgte dem roten Faden, der längst kein Faden mehr war, sondern der breite Strom vergossenen Blutes.
    Der mit schwarzem Leder umwickelte Griff von Nathairas Dolch störte auf brutale, fast perverse Weise die Perfektion des weiß-roten Musters, schien ihm seine Schönheit zu neiden.
    Mir wurde heiß, die Welt um mich herum begann, sich zu drehen. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, ehe ich mit zitternden Fingern die Waffe berührte. Kalt und grausam schmiegte sich das schwarze Leder in meine Handfläche, als ich die Faust um den Griff schloss und langsam Stück für Stück den Dolch herauszog. Ich sah, wie aus weiter Ferne, frisches Blut aus der Wunde quellen, sah zu, wie das Rot seine volle Schönheit entfaltete. Als ich die Waffe gänzlich in meiner Hand hielt, schien es mir, als hätte die Sonne selbst der Blüte ihr Strahlen geschenkt, als

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