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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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Wunden aufreißen wollte. Der Verlust seiner Schwester war eine tragische und unglückselige Angelegenheit gewesen.
    Er wartete.
    »Ich würde nie jemandem von Fiona erzählen«, sagte sie leise.
    Eine Weile sah er sie ausdruckslos an, dann zuckte er die Achseln. »Die Leute interessieren sich nicht für Personen, von denen sie noch nie gehört haben, von daher werden sie auch nicht nach ihnen fragen. Vielleicht hat dieser Ort also auch sein Gutes«, meinte er trocken. »Sag mir nur eins: Ist es Peter, den du deckst?«
    Sie hütete auch eins von Peters Geheimnissen. »Frag nicht weiter, Leon«, bat sie. »Es macht keinen Unterschied. Wir haben die Miasmasucht entdeckt – das allein zählt. Ich übersetze jetzt die restlichen Blätter, und dann suchen wir nach einer Möglichkeit der Heilung, okay?«
    Langsam stand er auf, die Lippen zusammengekniffen. »Weißt du, eigentlich habe ich mir geschworen, das nie mehr zu tun – und was hat es genützt? Schon wieder soll ich dir vertrauen.«
    »Du kannst mir vertrauen.«
    »Nein«, sagte er ruhig. »Das kann ich nicht. Nicht, wenn du zwar alles von mir wissen willst, mich aber nicht an deinen Gedanken teilhaben lässt. Hier, nimm sie bitte.« Vorsichtig reichte er ihr das schlafende Baby.
    »Und was war das vorhin mit den Glühwürmchen?«, forschte Gaia.
    Er wandte den Blick ab. »Sie waren einfach so hübsch. Sie müssen sich gegen mich verschworen haben. Nächstes Mal weiß ich es besser.«
    Er ging in sein Schlafzimmer und schloss die Tür.
    Gaia sank auf ihrem Stuhl zusammen. Es ging ihr furchtbar. Es war deutlich leichter, wenn er auf Abstand blieb – er traf sie schneller und zielsicherer als jeder sonst. Glühwürmchen.
    Sie stöhnte.
    Sie schaute auf ihre Schwester hinab und beneidete das Baby um seinen friedvollen Schlaf. Sie selbst war zu unruhig, um schlafen zu gehen. Ein paar Minuten später hörte sie ihn noch einmal draußen auf der Veranda. Es klang, als wasche er sich.
    Sie zog die Beine an, bettete Maya auf einen Arm und griff nach der Feder. Sorgfältig übertrug sie die Symbole ihrer Großmutter, bildete Wörter, und fing für jede Gruppe eine neue Zeile an.
lass die miasmasüchtigen und geh
ich hab keinen beweis all die
langen jahre der arbeit verschwendet
im glauben an narren nicht
einer der noch auf mich hört
oh meine bonnie ich hab dich vermisst
doch wenn du dies liest dann verzeih
es tut mir leid dass ich dich rief nun
rächt sich mein drängen darum
rauch zögere nicht geh zurück
es gibt keinen besseren ort um
ihretwillen gaia zuliebe geh
sonst sterben wir alle
    Gaia las die Botschaft wieder und wieder, und jedes Mal wurde ihr schwerer ums Herz. Bedauern, Leid und Bitternis – war das alles, was ihr von ihrer Großmutter geblieben war? Wieso hatte sie sich die Mühe gemacht, diese bittere Nachricht in Geheimschrift zu verfassen? Wahrscheinlich, damit niemand außer ihren Eltern sie lesen konnte.
    Sie legte die Feder weg und drückte Maya an sich. »Aber wie kommen wir von hier weg?«, flüsterte sie. »Wenn Sylum wirklich eine Todesfalle ist – wie können wir dann entkommen?«
    Sie ließ ihre Abschrift auf dem Tisch liegen, damit Leon einen Blick darauf werfen konnte, wenn er aufstand … und es ihn noch kümmerte.
    Am nächsten Morgen brach Gaia mit Maya in der Schlinge zum Mutterhaus auf, um ein paar Kräuter zu holen. In der Küche traf sie Norris beim Kartoffelschälen an. Sawyer, der Junge, der Peonys Kiste im Garten entdeckt hatte, half ihm dabei, doch als sie eintrat, scheuchte Norris den Jungen davon und drängte Gaia, ihm eine Weile Gesellschaft zu leisten. Er warf einen kurzen Blick auf Maya, und sein verkniffenes Gesicht wurde weich.
    »Niedlich«, sagte er. »Und wie ist es da oben so, in der Hütte? Ich kann gern mal vorbeischauen, wenn es dir zu viel wird mit ihm. Die Matrarch wäre einverstanden.«
    Sie stellte ihren Korb ab. »Ich habe schon Fräulein Josephine, aber trotzdem vielen Dank.« Tatsächlich war sie heute Morgen auch deshalb zum Mutterhaus gegangen, um Leon nicht begegnen zu müssen. Sie fühlte Norris’ Blick auf sich und errötete.
    Er brummte. »Pass einfach auf dich auf. Der Mann soll dir Gelegenheit geben, ihn kennenzulernen – er soll aber keinen Druck auf dich ausüben.«
    »Das tut Leon nicht. Die meiste Zeit reden wir kaum. Außerdem bin ich technisch gesehen gar nicht sein Preis.«
    Mit einem Scheppern warf Norris eine Kartoffel in den Topf. »Er scheint mir nicht der Typ zu sein, der sich von so was

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