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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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genug, dass man darin sitzen, aber nicht aufrecht stehen konnte. Die leichten, wind- und regenfesten Planen waren über ein schlichtes Holzgerüst aus zwei A-förmigen Ständern und einem Querbalken gespannt, und die Enden der Plane waren in den Schnee eingegraben, damit der Wind nicht ins Zeltinnere dringen konnte.
    Außerdem war Holz zu groben Latten geschnitten, zusammengebunden und im Zelt ausgelegt worden, um eine Isolierschicht gegen den schneebedeckten Untergrund zu bilden. Alle Irren hatten für den Notfall einen Thermoschlafsack im Rucksack, der keine zweihundert Gramm wog und bis zu neunzig Prozent der Körperwärme bewahren konnte. Die Zelte boten Schutz vor dem Wetter und gegen den kalten, nassen Untergrund; sie hatten nicht viel Komfort, ließen sich aber schnell aufbauen und bestanden aus Materialien, die entweder leicht zu transportieren oder problemlos in der Umgebung zu beschaffen waren. Außerdem waren sie robust genug, um starkem Wind und sogar einem Schneesturm standzuhalten.
    Das Zelt von Pia und Dragos war das Hilton unter den einfachen Notzelten. Es war groß genug, um Dragos’ gewaltige Ausmaße zu fassen, und innen gab es neben den Notfallthermoschlafsäcken auch zwei richtige Wolldecken, die zusammengefaltet auf den Bodenbrettern lagen.
    Pia hatte ihren Rucksack, ihre Feldflasche mit Wasser und ihren Vorrat an Reisebrot auf dem Zeltboden abgelegt, außerdem ihre Armbrust und den Bolzengurt. Vom Querbalken des Gerüsts hing eine kleine LED-Taschenlampe herab.
    »Nun gut«, grunzte Dragos.
    Er schaltete die Taschenlampe ein, schüttelte eine der Decken auf, breitete sie über die Bodenbretter und kroch ins Zelt, wobei er sich Pias Rucksack als Kissen unter den Kopf schob. Sobald er lag, winkte er sie mit ausgestrecktem Arm zu sich heran, woraufhin sie ebenfalls hineinkroch. Sie gab sich alle Mühe, ihn beim Feststecken der Zeltplane nicht zu sehr mit ihren Ellbogen und Knien zu stoßen.
    Dann saß sie neben ihm und mühte sich damit ab, die gelockerte Rüstung abzulegen. Er setzte sich auf, um ihr zu helfen, indem er ihr den Brust- und Rückenpanzer abnahm, während sie sich aus den Beinteilen wand. Als sie das geschafft hatte, war es im Zeltinneren bereits warm geworden, so viel Körperwärme gab Dragos ab. Pia stieß einen tiefen Seufzer aus und sackte in sich zusammen.
    Sacht hob er ihre Haare an und strich sie ihr über die Schulter. Dann legte er ihr seine festen Hände in den Nacken und fing an, ihre müden, schmerzenden Muskeln zu massieren. Erschöpft ließ sie sich weiter in seinen kraftvollen Halt zurücksinken.
    »Es ist so kalt«, flüsterte sie. »Und da draußen sind Kinder.«
    »Ich weiß«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass sie mitbekommen, was mit ihnen passiert, wenn das ein Trost für dich ist.«
    »Kein großer.«
    »Ich weiß«, sagte er wieder, diesmal sehr leise.
    Sie wandte sich zu ihm um. »Du hattest noch gar keine Gelegenheit, mir zu erzählen, was bei der Untersuchung der verzauberten Elfen passiert ist.«
    »Als ich den Illusionszauber aufgehoben habe, sind drei von ihnen gestorben«, sagte er. Mit seinen langen, schlanken Fingern strich er ihr durch die Haare. »Es war unvermeidlich, aber trotzdem fordert die Hälfte seiner Berater, dass Calondir mich wieder aus dem Elfenreich verbannt. Irgendein heller Geist hat zwei und zwei zusammengezählt und darauf hingewiesen, dass ich unmöglich so schnell auf das Feuer hätte reagieren können, wenn ich nicht schon vorher das Gesetz gebrochen und die Grenze zu ihrem Reich übertreten hätte. Deshalb kann ich Gaeleval nicht auf eigene Faust jagen, und ich darf nicht noch mehr Elfen töten, zumindest nicht ohne einen unanfechtbaren Grund.«
    Stöhnend rieb sie sich mit den Handballen die Augen. »Sie können dich nicht verbannen. Im Moment brauchen sie uns zu dringend.«
    »Ich weiß.« Er machte eine Pause. »Bevor ich die Illusion durchbrach, benutzte Gaeleval die verzauberten Elfen als sein Sprachrohr. Ich wollte dich vorwarnen, für den Fall, dass er es hier noch einmal tut. Es ist ein ziemlich verstörender Anblick.«
    Sie nickte, umfasste mit beiden Händen eine der seinen und zog sie in ihren Schoß. Sie streichelte seinen breiten Handrücken und schob ihre Finger zwischen seine. »Wirst du hier das Gleiche versuchen?«
    »Ich weiß es nicht. Calondir fragte, was geschehen würde, wenn ich es täte, und ich habe ihm gesagt, dass der Anteil der Todesopfer viel größer ausfallen würde. Die Elfen im Tal hat Gaeleval

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