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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Freunde. Pia beobachtete, wie sich Quentin abwandte und sich das Chaos auf der Lichtung ansah. Schatten lagen in seinem Blick, und seine Miene wurde hart und verbittert. Ihr zog sich das Herz zusammen. Es tat nichts zur Sache, ob er selbst zur Hälfte Elf war oder nicht. Sie wusste, dass er Beziehungen zum Elfenreich hatte. Er hatte hier Freunde verloren.
    Am liebsten wäre sie zu ihm gegangen und hätte ihn in den Arm genommen, doch sie widerstand dem Impuls. Seine Haltung ließ sie vermuten, dass ihm körperliche Nähe im Moment nicht willkommen war. Stattdessen konzentrierte sie sich auf den Grund, aus dem sie überhaupt nach draußen geeilt war, und hielt nach Rune und seiner Vampyrgefährtin Carling Ausschau.
    Sie standen nebeneinander, ein gutes Stück vom Landeplatz der Fallschirmspringer entfernt. Mit seinem großen, schlanken Schwertkämpferkörper und den ebenmäßigen, gebräunten Gesichtszügen war er der attraktivste der vier Greifen. Seine Gefährtin Carling war einer der ältesten bekannten Vampyre und außerdem die schönste Frau, die Pia je gesehen hatte. Bei ihrer letzten Begegnung war ihr dunkles Haar kurz geschnitten gewesen, doch seit vergangenem Sommer war es länger geworden und fiel ihr nun bis zum Ansatz ihres langen, eleganten Halses.
    Rune und Carling sprachen mit einer großen Elfe. Pia brauchte einige Augenblicke, um sie zuzuordnen. Dann erkannte sie Sidhiel, die Rätin der Elfen im Tribunal der Alten Völker. Sidhiel hatte zu Carlings Bewachern gehört, als das Tribunal sie unter Quarantäne gestellt hatte. Weder Carling noch Rune schien ihr das übel zu nehmen. Die Rätin der Elfen nickte den beiden zu, ehe sie mit schnellen Schritten zum Hauptgebäude eilte; ihr Gesicht war vor Trauer verzerrt.
    Pias Aufmerksamkeit blieb bei Rune und Carling, während sie die Lichtung umrundete. Eva lief neben ihr. Trotz der Geschäftigkeit und des Geräuschpegels schien irgendetwas Runes Aufmerksamkeit zu erregen, denn er drehte sich zu ihr um und sah sie auf ihn zukommen.
    Obwohl sie Rune nicht lange gekannt hatte, bevor er New York verlassen hatte, kam er ihr verändert vor. Seine Züge wirkten eine Spur härter, seine Miene düsterer. Vielleicht war das aber auch nur seine Reaktion auf diese Umgebung. Als sie ihn erreicht hatte, lächelte Pia ihn schief an. »Hey, Teflon.«
    Runes Lächeln vertrieb die Dunkelheit aus seinem Gesicht. Er zog sie in eine kurze, feste Umarmung. »Wie geht’s dir?«
    »Gut, danke.« Sie erwiderte seine Umarmung. »Es war einige Zeit ganz schön warm hier, aber zuletzt hat es sich etwas abgekühlt.«
    »Das sehe ich.« Rune sah sich um. In seinen Löwenaugen flackerten die Lichtreflexe des Fackelscheins.
    Pia tippt ihm auf den Arm, um seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen.
Ich weiß nicht, wer dir Bescheid gesagt hat, aber es ist schön, dich zu sehen,
sagte sie.
    Er sagte:
Gray hat mich angerufen.
    Sie warf Graydon einen liebevollen Blick zu. So ein feiner Kerl, er war wirklich treu bis auf die Knochen. Sie wandte sich wieder an Rune und sagte laut: »Ich wollte dir nur sagen, dass Dragos vielleicht knurren und schnauben wird, wenn er dich sieht, aber achte einfach nicht darauf. Er wird sehr froh sein, dich zu sehen, ganz egal, was er sagt.«
    Jedenfalls war sie ziemlich sicher, dass es so sein würde. Vielleicht war es auch nur ihre Hoffnung. Es war so eine Sache, wenn man so tief im Schlamassel steckte, dass man kein Land mehr sah – man musste sich einfach für eine Richtung entscheiden und auf das Beste hoffen. Der sicherste Weg zu ertrinken war nämlich, Wasser zu treten und nicht von der Stelle zu kommen.
    »Es ist nicht unter meiner Würde, ›Hab ich dir doch gesagt‹ zu sagen«, murmelte Carling. »Keiner von euch hat im letzten Sommer besonders gut kommuniziert, und ihr beide müsst darüber hinwegkommen und den nächsten Schritt machen.«
    Rune blickte seine Gefährtin säuerlich an. Im Gegenzug machte Carling große Augen und hob die Brauen. Ihre nonverbale Kommunikation erinnerte so sehr an ein Ehepaar, dass Pia lächeln musste. Was es auch war, das für die Veränderung in Runes Gesicht verantwortlich war, mit seiner Beziehung zu Carling schien es ganz und gar nichts zu tun zu haben.
    In diesem Moment spürte Pia ein Kribbeln auf der Haut, und ihre kleinen Nackenhärchen richteten sich auf. Sie drehte sich um und sah Dragos aus dem Haus kommen.
    Sofort richtete er seine Aufmerksamkeit auf sie. Seine messerscharfen Züge erstarrten, und in seinen

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