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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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wäre einem neuen Ziel zugeführt worden, der großen Veränderung.«
    »Große Veränderung«, sagte er.
    Taliesin, der Gott der Götter, war der Gott des Tanzes und der Veränderung. Dragos schritt den Gang ab und betrachtete die leeren Hüllen der Elfen in den Zellen. Neben Calondir weinte jemand. Leise zitierte Dragos vor sich hin: »Der Todesgott höchstselbst hat vergessen, dass er nur ein Bruchteil des Ganzen ist.« Er machte auf dem Absatz kehrt und ging auf den Hohen Lord zu. »Calondir, welche der ›Deus Machinae‹ hat Numenlaur im Krieg besessen?«
    »Taliesins«, sagte Calondir. Er war bleich, seine Züge stark verzerrt. »Camthalion von Numenlaur hatte darauf bestanden, dass wir uns von den Machinae befreien. Wir alle haben in den Pakt eingewilligt, und dann hat sich Numenlaur von der Welt abgeschottet.«
    Der an den Stuhl gefesselte Threidyr flüsterte: »Der Hüter hat seine Pflicht erfüllt und die Passage mit flammendem Schwert bewacht, damit niemand mehr hineinkam. Danach hielt er ein ganzes Weltalter am Tor Wache, bis die Zeit kam, die Vergänglichkeit von allem zu verkünden.«
    »Ich habe den Eindruck, da schleicht sich wieder ein kleines Manifest in unsere Unterhaltung«, sagte Dragos. Er sah zu Calondir. »Blind drauflosgeraten, würde ich mal sagen, Numenlaur hat seinen Teil des Pakts nicht eingehalten.«
    Calondir sagte: »Camthalion war so überzeugend und so beharrlich, dass ich stets geglaubt habe, wenn einer von uns sein Wort halten würde, dann er.«
    Dragos fuhr sich mit der Hand über den Mund, während er Gaelevals Sprachrohre betrachtete. Es überraschte ihn nicht, dass Numenlaur seinen Teil des Pakts möglicherweise nicht erfüllt hatte. Viel mehr überraschte ihn, dass sie Taliesins Maschine die ganze Zeit über in ihrem Besitz gehabt haben sollten.
    An einem Objekt festzuhalten, das dem Gott der Veränderung gehörte, musste eine große Herausforderung gewesen sein. Wie mochte Taliesins Macht den Geist der Numenlaurianer in all diesen Jahrhunderten beeinflusst haben? Welche physischen Veränderungen hatte sie bewirkt? Je länger das Objekt zum Stillstand gezwungen war, desto gefährlicher musste es geworden sein, und desto drastischer die Veränderung, die es jetzt hervorrief.
    »Du weißt, dass sie verhungern werden, wenn du den Illusionszauber nicht entfernst«, sagte Dragos. »Im Augenblick sind sie nur leere Hüllen, nichts weiter als ein Sprachrohr. Sie werden vergessen, dass sie essen müssen.«
    »Bestie«, zischte eine Frau in einer der Zellen. »Zum ersten Mal in deiner Existenz bist du wirklich verwundbar. Pass auf, in was du dich einmischst. Nichts leuchtet für immer.«
    »Geh nach Hause«, sagten drei von ihnen.
    Dann fielen weitere ein, bis die ganze Gruppe in einem unheimlichem Unisono sprach.
    Geh nach Hause. Geh nach Hause.
    Als Dragos diesmal von seinem Zorn übermannt wurde, konnte ihn nichts mehr zurückhalten. Niemand überlebte den Versuch, Pia und sein Baby zu bedrohen. Niemand. Er ließ den Blick über die leeren Hüllen in den Zellen gleiten. »Das war’s«, sagte er. »Ihr seid erledigt.«
    Er begann zu flüstern und verstärkte das Echo seiner Worte mit seiner magischen Energie. Sie hallten von den Wänden, der Decke und dem Boden wider, schlüpften zwischen den Gitterstäben hindurch in die Zellen und durchdrangen die unsichtbaren Fesseln im Geist der einzelnen Personen.
    In einer Zelle lachte jemand scharf auf. Einige andere schluchzten. Zuerst sahen Calondir, seine Heiler und die Wachen verwirrt aus, aber als eine Frau zu kreischen begann und sich mit aller Kraft gegen eine Wand warf, rannten einige Wachen auf sie zu, um sie daran zu hindern, sich zu verletzen.
    »Mylord, halten Sie ihn auf!«
    »Nein«, sagte Calondir. Zu Dragos sagte er: »Durchbrich die Illusion.«
    Die ganze Zeit über flüsterte der Drache und flüsterte und flüsterte.
Atmet selbstständig,
sagte er ihnen.
Seid, wer ihr wart. Handelt. Lebt. Löst euch.
    Er sprach von Freiheit und Erinnerung, während er an den Magiesträngen von Taliensins Maschine zog. Nachdem er diese Stränge herausgezogen hatte, gab es nichts mehr, woran Gaelevals Zauber hätte haften können.
    Die Hälfte von ihnen war bewusstlos, als Dragos fertig war. Drei weitere waren gestorben. Ihre Leichen würden jenen, die ihn hassten und verabscheuten, nur noch mehr Treibstoff liefern.
    Was ihn selbst anging, hatte er herausgefunden, was er wissen wollte. Er gab Miguel ein Zeichen und wandte sich ab, um die

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