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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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Schludrigkeit – und dass Mindy ihn empfohlen hatte, war sicherlich auch ein Faktor. Aus welchen Gründen auch immer: Gordon traute Brad einfach nicht über den Weg und ärgerte sich zudem über die Ignoranz des Mannes. Andererseits hatte er im Laufe seines Lebens schon oft mit schwierigen Charakteren zu tun gehabt, also würde er auch mit Dan klarkommen.
    Die Anführer der gesonderten Gruppen beschlossen, zwei zusätzliche Teams zu je drei Mann zusammenzustellen – eines unter Gordons Leitung, das andere unter Dan. Diese sollten Waffen und Munition besorgen, wozu man schon Orte gesichtet hatte, an welchen es vermutlich beides gab. Dan würde seine Leute auf mehrere Polizeiwachen mitnehmen, Gordon hingegen Waffengeschäfte aufsuchen.
    Jeden Morgen, bevor Gordon zu seiner täglichen Pflicht aufbrach, ging er zu seinen Kindern, küsste sie und vergaß nicht, ihnen zu sagen, dass er sie liebte.
    Dan sollte mit seinem Team in Richtung Süden nach Mira Mesa vordringen, einer dicht besiedelten Gegend, in der er unweigerlich auf Schwierigkeiten stoßen musste. Gordon riet ihm, möglichst zügig hinein- und wieder herauszufahren. Ihr Auftrag war es, nur ihrem Ziel zu folgen, ohne Umwege zu machen oder sich den Vorort genauer anzusehen. Gordon und sein Team wollten nur wenige Meilen nach Norden zu dem Depot eines Sheriffs fahren, sowie hinterher, falls ihre Zeit es erlaubte, nach Solana Beach.
    Nachdem er sich seinen Kindern gewidmet hatte, ging Gordon ins Schlafzimmer. Samantha zog sich gerade an. Er baute sich hinter ihr auf und umarmte sie, drückte sie fest an sich, küsste ihren Hals und flüsterte in ihr Ohr, wie sehr er sie liebte.
    Sie hatte sich schnell den neuen Umständen angepasst und arbeitete freiwillig als Lehrerin in der neu gegründeten Schule der Gemeinde. Diese Idee ging auf Samantha selbst zurück; sie erachtete es als wichtig, für die Erziehung der Kinder zu sorgen. Zudem gab der Unterricht den Kindern so etwas wie einen strukturierten Alltag und stellte eine angenehme Art von Routine dar.
    »Hab dich lieb, Babe«, wisperte Gordon, als er sich an sie schmiegte.
    Samantha ließ sich gegen ihn fallen und erwiderte: »Ich dich auch.«
    »Wollte dir nur einen Kuss geben, ehe ich losfahre.«
    »Wohin fährst du denn?«, fragte sie.
    »Ach, nicht so wichtig«, wich er aus. Er unterhielt sich nie mit Samantha über ihre täglichen Touren und schwieg sich auch über etwaige Zwischenfälle aus. Wenn er eines vermeiden wollte, dann, sie noch nervöser zu machen, als er es selbst schon war.
    Sie drehte sich um und blickte ihm von unten in die Augen. »Gordon, wie lange stehen wir das durch? Wie lange können wir das alles zusammenhalten?«
    Er erwiderte ihren Blick und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht. »Solange wir müssen.«
    »Das ist keine Antwort, Gordon.«
    »Sam, ich weiß nur, dass wir keine andere Wahl haben, als so weiterzumachen wie bisher. Es scheint sich zu bewähren, und falls wir immerzu etwas zu essen finden, wird uns nichts passieren«, sagte er. Dabei musste er sich anstrengen, einen gefassten Gesichtsausdruck zu wahren, weil er selbst nicht an das glaubte, was er von sich gab.
    Sie sah ihm noch tiefer in die Augen und schob ein »Wirklich?« nach.
    Er legte eine Hand an ihre Wange und führte die Lippen abermals an ihren Mund. Dann betrachtete er ihre grünen Augen und wiederholte: »Ja, uns wird nichts passieren.«
    Gordon war sich ihrer Zukunft nicht mehr sicher. Albträume, in welchen ihm diese neue Welt seine Familie nahm, störten seine Nachtruhe. Er haderte mit sich, hatte es aber bisher geschafft, solche Gedanken zu verdrängen. »Schatz, ich muss los. Bis heute Abend.« Er küsste sie ein letztes Mal und verließ das Haus.
    Auf dem Weg durch die Nachbarschaft bemerkte er den Wandel innerhalb der Gemeinde: Dutzende Anwohner waren auf den Straßen, gingen hierher und dorthin, hatten Wäscheleinen in ihren Hinterhöfen gespannt und Planen ausgehängt, um Morgentau zu sammeln, 20-Liter-Bottiche standen unter Regenrinnen, um Abwasser aufzufangen und Rauch stieg aus Schornsteinen auf. Keine Spur mehr von Frühsportlern oder Müttern, die lässig ihre Kinderwagen schoben, während sie mit dem Handy telefonierten. Die meisten Leute hatten ihre unbrauchbaren Autos auf die Straße geschoben, um Platz in ihren Garagen zu schaffen.
    Er betrachtete jeden, der ihm begegnete. Man schien nunmehr wenig auf das eigene Erscheinungsbild zu legen; die meisten Frauen hatten ihre Haare zurückgebunden,

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