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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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abgeworfen. Eric hatte den Unternehmergeist seiner Erzeuger geerbt und mit seinem Abschluss in Betriebswirtschaft ein eigenes Wirtschaftsprüfungsunternehmen gegründet. Er war durchschnittlich groß und sehr hager, fünf Jahre älter als Gordon und seiner Frau sogar zehn Jahre voraus. Bei einem Drink am Abend würde sich herausfinden lassen, für welchen Posten in den Teams er sich eignete. Da Gordon immer fähige Leute suchte, freute er sich darauf, mit Eric auf Tuchfühlung zu gehen.
    Als er den Wagen erreichte, verstaute er sein Gepäck auf der hinteren Ablage. Heute fuhr Gordon mit Max und Jerrod, einem ehemaligen Army Ranger, der im Irak gedient hatte. Er war groß und muskulös, hatte dichtes braunes Haar und braune Augen. Wegen seines Nachnamens Hernandez musste Gordon insgeheim schmunzeln, weil Jerrod nicht gerade nach Latino klang. Vor den Anschlägen hatte er ihn nur vom Sehen her gekannt, da er regelmäßig durch die Nachbarschaft joggte. Jerrod hatte eine Frau und einen zweijährigen Sohn.
    Max hingegen war klein, glich dies jedoch mit einer durchaus schillernden Persönlichkeit aus. Gordon fand, er entsprach vollends dem Bild eines italienischen Charmeurs auf Brautschau. Stets kämmte Max sein fülliges schwarzes Haar zurück. Er zählte zu den wenigen Singles in der Gegend. Gordon war ihm zum ersten Mal nach den Anschlägen begegnet, wusste aber, dass er bis zuletzt als Anwalt bei einer Kanzlei in der Innenstadt gearbeitet hatte.
    Beide Männer hatten sich als relativ verlässlich und kompetent erwiesen. Max war leicht hitzköpfig und besaß einen kurzen Geduldsfaden, doch Gordon wusste zu schätzen, dass er zu kämpfen verstand.
    »Herrschaften, seid ihr bereit?«, fragte Gordon.
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Jerrod.
    »Japp«, sagte Max, der noch am Wagen lehnte. Es war seiner, ein Chevrolet Nova. Er stand auf die klassischen Muscle Cars und schmierte jedermann aufs Brot, dass sein Schlitten einiges unter der Haube hatte.
    Sie stiegen ein und fuhren los. Nachdem sie die Hauptschranke passiert hatten, fragte Max: »Wohin diesmal?«
    Gordon sah sich nach beiden Richtungen um und entgegnete: »Dort entlang. Hoffentlich kehren wir mit einer Menge Schießeisen zurück. Daumen drücken, Jungs, und haltet die Augen offen. Wir fahren heute weiter als bisher.«
    Max trat kräftig aufs Gaspedal, sodass das Heck des Nova zur Seite rutschte. Der Wagen beschleunigte schnell und verschwand hinter einer Anhöhe.
     
    USS Makin Island, Indischer Ozean
     
    Sebastian saß draußen und genoss ein wenig die kühle Luft, als die Luke aufging und Rotlicht vom Gang auf ihn fiel. Tomlinson trat aus dem künstlichen Licht und kam auf ihn zu. Er zog ein Päckchen ›Camel Light‹ und bot seinem Freund eine Zigarette an. »Siehst aus, als könntest du eine von denen gebrauchen.«
    »Nein, aber hättest du einen Drink, würde ich nicht ablehnen«, erwiderte Sebastian. Er blickte hinaus auf den mondbeschienenen Indischen Ozean. Die salzige Luft und das Rauschen der Wellen beruhigten seinen von Sorgen geplagten Geist.
    Tomlinson setzte sich neben ihn, zündete seine Zigarette an und nahm einem Zug. »Jetzt erklär mal, was heute Morgen am Strand mit dir los war.«
    »Ich will nicht darüber sprechen«, erwiderte Sebastian, ohne seinen Kameraden anzusehen.
    »Na ja, ich bin ganz Ohr, falls du es dir anders überlegst; ich hör dir zu, solange du nicht anfängst, zu jammern.«
    »Was glaubst du, wird nun passieren?«, fragte Sebastian.
    »Ach, keine Ahnung. Ich find's scheiße, dass wir die nächsten drei Wochen ohne einen einzigen Hafen anzusteuern unterwegs sind.« Tomlinson nahm einen weiteren Zug.
    »Du bist dir doch im Klaren darüber, dass wir – wenn wir in die Staaten zurückkehren und dort nichts passiert oder alles wieder in Ordnung ist – nach dem heutigen Vorfall Gefahr laufen, festgenommen und eventuell gehängt zu werden, nicht wahr?«
    »Tja, zuerst mal müsste man mich schnappen, und zweitens vertraue ich dem Colonel. Ich bin der Ansicht, dass alles im Arsch ist, also müssen wir zusehen, wo wir bleiben.«
    »Ich hoffe wirklich, dass du nicht falsch liegst.«
    »Im Ernst, Mann, wo liegt dein Problem? Ich hab dich noch nie so erlebt.« Tomlinson saugte ein letztes Mal am Filter und schnippte ihn über die Reling.
    »Wie gesagt, ich will jetzt nicht darüber reden«, konterte Sebastian leicht gereizt. »Lass mich erst verarbeiten, was heute geschehen ist; vielleicht unterhalten wir uns dann darüber, aber bitte

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