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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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warum sind es jetzt fünf?«, wollte Caspian wissen.
    »Das wissen wir nicht«, erwiderte Katy.
    »Erzähl mir doch noch etwas über diesen Vincent Drake«, bat mich Nikolas. »Er war dir gegenüber angriffslustig?«
    »Ja, das war er.« Ich dachte an die Begegnung in der Gasse und erbebte. »Und auch Caspian hat er an der Gurgel gepackt und weggeschleudert.«
    Nikolas schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Wiedergänger sollen helfen und keinen Schaden anrichten. Das ist äußerst bedenklich. Ich habe wirklich große Sorge. Was hat das Ganze nur zu bedeuten?«
    »Es bedeutet, dass ich bald sterben werde. Sie wissen nicht, was dann mit mir und Caspian passieren wird – ob wir zu einer Einheit werden oder nicht –, und es bedeutet, dass die Wiedergänger vielleicht hier sind, um meinen Tod zu verursachen, vielleicht auch nicht.« Plötzlich wurde mir alles zu viel. Ich legte den Kopf auf die Arme.
    »Ich denke, Abbey sollte heimgehen und sich hinlegen«, meinte Caspian.
    »Es geht mir gut«, murmelte ich.
    »Nein, es geht dir nicht gut. Du brauchst ein paar Stunden Schlaf und Zeit, um das alles zu verarbeiten.«
    Ich hob den Kopf. »Hey, ich weiß was: Wir könnten fliehen, abhauen aus der Stadt. Wenn wir lange genug wegbleiben, verschwinden Vincent und die Wiedergänger vielleicht auch wieder.«
    »Sie werden dich finden, Abbey«, entgegnete Katy. »Vielleicht brauchen sie einen Monat oder sogar ein ganzes Jahr dafür, aber letztlich ist es nur eine Frage der Zeit.«
    »So wie bei Jagdhunden?«, fragte ich. »Sie haben meinen Geruch in der Nase?«
    »So ungefähr«, meinte Nikolas. »Bei manchen Dingen sind wir uns nicht ganz sicher.«
    Ich lachte und selbst ich hörte die Hysterie in meiner Stimme. »Na, dann ist es doch ganz einfach: Ich muss nur mein Parfum wechseln. Ha! Cool!«
    Caspian stand abrupt auf. »Gehen wir.«
    Er musterte mich streng und ich stand ebenfalls auf, wenn auch zögernd. »Ich könnte doch auch einfach hierbleiben«, schlug ich vor. »Hier kann mir nichts passieren.«
    »Nach Hause. Ins Bett. Und zwar sofort!«, befahl Caspian.
    »Okay, okay. War ja nur ein Vorschlag. Meine Güte.«
    Er schubste mich nach draußen und wir machten uns auf den Weg. Diesmal überließ ich ihm die Führung und er schaffte es tatsächlich, uns zum Friedhof zurückzubringen, ohne im Wald ein einziges Mal falsch abzubiegen.
    Inzwischen dämmerte es schon und wir liefen stumm in Richtung Haupttor. Sobald wir auf dem direkten Weg dorthin waren, blieb Caspian stehen. »Ich will dir etwas zeigen.«
    »Kann das nicht warten?« Ich war mit den Nerven am Ende und völlig überdreht und wollte wirklich nur noch nach Hause und ins Bett.
    »Es dauert nicht lang«, versprach er. »Aber du musst es sehen.«
    Er führte mich in eine Ecke des Friedhofs, zu der ich so gut wie nie ging. Schließlich blieb er vor zwei uralten, verblassten roten Grabsteinen stehen. Solche Grabsteine, die häufig mit Totenköpfen und Sensenmännern verziert sind.
    Auch bei diesen wäre es wohl so gewesen, wenn sie noch heil gewesen wären.
    Aber sie waren völlig zerstört. Die Vorderseiten waren nur noch aufgesprungener, rauer Stein. Eingemeißelte Namen und Daten waren unwiederbringlich verloren. Gerade ging die Sonne auf und offenbarte das ganze Ausmaß des Schadens. Ich keuchte erschrocken auf. Der Anblick war schrecklich.
    »Ich möchte nicht, dass irgendetwas zwischen uns steht«, sagte Caspian. »Weißt du noch, dass ich dir mal erzählt habe, wie wütend und zerstörerisch ich war?«
    Ich nickte stumm.
    »Das hier habe ich getan«, sagte er leise. »An meinem ersten Tag hier war ich so frustriert, so außer mir, weil mich niemand hören konnte, dass ich einen Steinbrocken genommen und mit voller Wucht immer wieder auf diese Grabsteine geschleudert habe. Ich wollte sie zerschmettern, bis sie kaputt und nicht mehr zu erkennen waren … so wie ich.«
    Zweifelnd musterte ich ihn. So etwas sah ihm überhaupt nicht ähnlich. »Ich habe gehört, dass ein paar Grabsteine verwüstet wurden. Aber die Leute meinten, es seien irgendwelche Kids gewesen.«
    Caspian schüttelte traurig den Kopf. »Keine Kids, sondern ich. Und ich komme seitdem immer wieder hierher, um mich daran zu erinnern.«
    Er hielt meinem Blick stand. Seine Augen funkelten in der aufgehenden Sonne. Sie wirkten so lebhaft.
    »Denn daran muss ich mich immer wieder erinnern, Abbey.« Er bewegte die Finger und sah auf seine Hand. »Ich bin zwar unsichtbar, aber ich kann trotzdem

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