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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Dinge berühren … und Menschen wehtun.« Er wandte den Blick ab und murmelte: »Dir wehtun.«
    Ich wusste, worauf er hinauswollte. Mein Magen verkrampfte sich. Ich verschränkte die Arme und schüttelte resolut den Kopf. »Oh nein, du machst so etwas nie wieder, Caspian.«
    Er warf mir einen gequälten Blick zu. Ich trat näher und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Du hast mir schon einmal das Herz gebrochen – an Weihnachten mit dieser Nachricht, dass du nur ein guter Freund sein willst. Tu das nie wieder.«
    »Es ist aber besser für dich, wenn …«
    »Ich höre dir nicht mehr zu und ich gehe jetzt heim«, erklärte ich entschlossen.
    Plötzlich bückte er sich und hob ein trockenes Blatt vom Boden auf. Er hielt es mir hin, dann schloss er langsam die Hand und zerdrückte das Blatt. Es zerbröselte zwischen seinen Fingern, und als er die Faust öffnete, war nur noch Staub übrig. »Das bin ich. Staub. Asche. Ich bin tot. Dieser Tatsache musst du dich stellen.«
    Frust und Wut kochten in mir hoch. Ich musste kämpfen, um cool zu bleiben. »Weißt du, was? Ich werde mich dieser Tatsache stellen. Wo bist du begraben?«
    Er blinzelte. »Wie bitte?«
    »Wo du begraben bist? Ich werde mich dieser Tatsache stellen. Ich werde dein Grab besuchen.«
    »Warum?«, flüsterte er.
    Ich beugte mich so weit vor, dass er mich hätte küssen können, und antwortete ebenfalls flüsternd: »Weil ich dich hebe, Caspian. Ich liebe dich. Und ich werde alles tun, was ich tun muss, um mit dir zusammen zu sein.« Ich hob meine linke Hand hoch. Der rote Kratzer von Vincent war immer noch deutlich zu erkennen. Ich hätte gleich merken müssen, dass es mit ihm mehr auf sich hatte, als er mir diesen Kratzer verpasste. »Und weil auch ich keine Geheimnisse zwischen uns will, muss ich dir auch etwas sagen: Ich habe dich angelogen, was diesen Kratzer betrifft. Vincent hat ihn mir zugefügt, neulich, hinter der Eisdiele meines Onkels.«
    Caspians Gesicht färbte sich rot vor Wut. Eine Sekunde lang glaubte ich, dass er sauer auf mich wäre, weil ich ihn angeschwindelt hatte. »Das werde ich ihm heimzahlen«, knurrte er zähneknirschend. »Und zwar zehnfach.«
    Mit einem Finger fuhr er über meine Handfläche, doch der Finger ging direkt hindurch.
    Ich spürte ein Kribbeln bis in die Zehen.
    »West Virginia«, sagte er leise. »Dort haben wir früher gewohnt. Ich bin in Martinsburg, West Virginia, begraben.«
     
    Zu Hause angekommen, fiel ich sofort in mein Bett. Beim Aufwachen rasten lauter Gedanken über Wiedergänger durch meinen Kopf, wie wütende Bienen schwirrten sie hin und her. Aber sobald ich mir die Haare aus dem Gesicht strich, verschwanden auch diese Gedanken.
    Im Moment gab es nur eines, worum ich mich kümmern musste; doch zwei mögliche Hindernisse standen dem im Weg.
    Mom und Dad saßen unten im Wohnzimmer und sahen sich einen Film an. Er war fast zu Ende und ich wartete, bis der Nachspann lief, bevor ich ihnen meine großartige Idee offenbarte. »Ich möchte mir ein paar Colleges in West Virginia ansehen«, platzte ich heraus.
    Dads Hand mit der Fernbedienung blieb in der Luft hängen Mom stieß einen glücklichen Seufzer aus. Ihr ganzes Gesicht leuchtete auf. »Wirklich?«
    Sie tauschten einen Blick aus, als würden sie sich fragen: Kannst du dir diesen Sinneswandel erklären? Ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen wegen meiner Lüge. Aber es war noch nicht schlecht genug.
    »Ja, es gibt dort ein paar supertolle Einrichtungen und da ich bald mein letztes Schuljahr antreten werde, würde ich gern noch einmal meine Möglichkeiten überdenken.«
    »Wir kümmern uns um alles«, rief Mom aufgeregt. »Oh, Schätzchen, deine erste Collegetour! Das ist wirklich ein großer Augenblick. Wir müssen natürlich unbedingt den Campus und die Wohnheime besichtigen und …«
    »Mom!«
    »Die Stadt. Man muss sich doch vergewissern, dass der Ort sicher ist. Viele Leute denken über so etwas gar nicht nach.«
    »Mom!« Ich warf einen hilflosen Blick auf Dad, doch der grinste mich nur an. »Mom, hör bitte auf!«
    Sie hielt inne, doch ihr Gesicht leuchtete noch immer vor Aufregung.
    Oh Mist. Jetzt bekam ich doch noch richtige Gewissensbisse. »Die Sache ist die … Ich möchte allein fahren.«
    Auf diese Ankündigung folgte erst einmal tiefes Schweigen. Mom blieb der Mund offen stehen.
    »Nein!«
    »Aber Mom, ich will das unbedingt und ich denke, ich werde dadurch selbstständiger. Weißt du, ich werde ja immer mehr erwachsen, aber zurzeit habe

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