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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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ich hier das Gefühl, mein Gefieder wird ganz wirr.«
    »Gefieder? Was …?«
    »Unser kleines Vögelchen«, meinte Dad. »Ich verstehe dich.«
    Ich sah ihn dankbar an.
    »Wie willst du denn dorthin kommen? Wo willst du übernachten? Und das alles ganz allein?« Mom sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
    »Ich kann mit dem Bus fahren. Und dort gibt es Hotels. Mir wird schon nichts passieren. Ich bin siebzehn. Ich schaffe das schon. In manchen Ländern heiraten Mädchen in meinem Alter.«
    »H-heiraten?« Moms Unterlippe zitterte.
    Ups – das hätte ich nicht sagen sollen!
    Dad eilte mir zu Hilfe. »Hast du vielleicht Freunde, die dich begleiten könnten, Abbey? Dann wäre deiner Mutter und mir auf alle Fälle wohler.«
    »Freunde? Na ja, Ben zum Beispiel«, fiel mir ein. »Er ist sehr zuverlässig.«
    Dad nickte. »Stimmt. Ihr müsst natürlich in getrennten Zimmern übernachten. Und ich werde jeden Abend anrufen, um zu sehen, wann du zu Bett gehst. Und ob du auch in deinem Bett bleibst.«
    » Wie bitte? Ist das dein Ernst? Er ist ein Teenager, Dad. Bist du sicher, dass du es verantworten kannst, dass wir unbeaufsichtigt Zeit miteinander verbringen?«
    »Na ja, in Anbetracht der Alternativen … Er gibt dir doch Nachhilfe, oder? Hat er sich dir dabei schon mal auf unangemessene Weise genähert?«
    »Nein, er ist der perfekte Gentleman.«
    »Dann, glaube ich, wäre das eine gute Lösung. Er hat doch auch ein Auto, oder?«
    Ich nickte.
    »Dann sieh zu, dass du das organisiert kriegst.« Er tätschelte Moms Hand. »Deine Mutter und ich werden zu Hause bleiben.«
    Mom sah wieder aus, als ob sie gleich in Tränen ausbrechen würde.
    »Aber das mit den Anrufen meine ich ernst«, rief mir Dad hinterher, als ich aufstand und ging. »Dass du mir ja nicht auf dumme Gedanken kommst!«
    Kopfschüttelnd stieg ich die Treppe hoch und überlegte mir, auf welchem Stern ich eigentlich lebte und wo meine wirklichen Eltern waren. Die zwei dort unten waren jedenfalls ganz offenkundig durch Aliens ersetzt worden.

Kapitel zweiundzwanzig – Der Ausflug
    »Gewiss ist es, sein Vortreten war die Losung für das Zurückziehen der übrigen Bewerber …«
    Sleepy Hollow von Washington Irving
     
    Ich sprach mit Ben über den Ausflug nach West Virginia und er willigte gleich ein. Er habe nie etwas dagegen, mal rauszukommen, meinte er.
     
    »Und du hast auch wirklich nichts dagegen, die ganze Strecke zu fahren?«, fragte ich ihn noch einmal und drückte das Telefon ans Ohr.
    »Ich habe nichts dagegen, Abbey«, erwiderte er.
    »Und habe ich dir die Sache mit meinem Dad schon erzählt? Er wird mit seinen Kontrollanrufen wahrscheinlich ziemlich nerven.«
    »Das hast du mir schon erzählt. Zwei Mal«, erwiderte Ben.
    »Und mich dort einfach abzusetzen, macht dir auch nichts aus? Ich möchte nicht, dass du dich langweilst, während ich mich umsehe.«
    »Das geht schon klar. Ein Bekannter meines Vaters hat in der Nähe einen Schrottplatz. Bei dem schau ich dann mal vorbei.«
    »Danke, Ben. Das finde ich wirklich super von dir.«
    »Wie heißt das College noch mal?«, fragte er.
    Zum Glück saß ich gerade vor meinem Computer. Schnell tippte ich Colleges in West Virginia bei Google ein. Es tauchten ungefähr ein Dutzend Einrichtungen auf. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich auf die Shepherd University stieß, die weniger als zehn Meilen von Martinsburg entfernt lag. »Shepherd«, sagte ich.
    Ich klickte auf den Link und kam auf die Webseite der Universität. Auf der Homepage waren Fotos von hohen Gebäuden und lächelnden Studenten und unter dem Link »Über uns« hieß es, dass der Schwerpunkt dort auf Geisteswissenschaften lag. Wow, perfekt.
    Wir beschlossen, in zwei Tagen aufzubrechen. Mit dem Gefühl, etwas erreicht zu haben, legte ich auf. Das könnte tatsächlich klappen. Und das College sah auch ziemlich cool aus. Zu schade, dass ich gar nicht vorhatte, es mir genauer anzusehen …
     
    Ich wusste nicht recht, wie ich Caspian das mit meinem Ausflug erklären sollte, und wartete bis zum nächsten Tag. Wie brachte man seinem Freund möglichst schonend bei, dass man ein ganzes Wochenende mit einem anderen Kerl verbringen würde? Noch dazu unbeaufsichtigt?
    Wir saßen nebeneinander auf der Bank in seiner Gruft, als er plötzlich aufstand. »Beinahe hätte ich es vergessen. Ich wollte dir etwas zeigen.« Er ging zu einem seiner Kartons, kramte darin herum und zog schließlich einen kleinen Rucksack aus ausgeblichenem

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