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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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direkt durch ihn hindurchliefe. Ich glaubte nicht, dass ich schon bereit sein würde, das zu sehen. Doch Caspian trat zur Seite, wenn jemand ihm zu nahe kam, und mit der Zeit wurde es fast normal.
    Normal.
    Ich ging durch die Stadt mit jemandem, den nur ich sehen konnte. Irgendetwas bei mir war wirklich abnorm.
    Wir kamen an einem Antiquitätengeschäft und an der Pizzeria vorbei. Beim nächsten Gebäude spürte ich, wie sich ein großes Lächeln auf meinem Gesicht breitmachte. Er war noch nicht vermietet. Mein Laden war noch immer zu haben.
    »Komm mit«, flüsterte ich Caspian zu, überquerte die Straße und ging auf den Laden zu. Er hielt sich dicht hinter mir und wir verschwanden in der Seitenstraße.
    Caspian betrachtete prüfend den Türrahmen vor uns. »Mit einem Trick bekommst du die Tür auf, falls du hineinmöchtest«, sagte er. Dann beugte er sich hinunter und fummelte mit etwas am unteren Teil der Tür herum.
    »Ich glaube nicht, dass das geht. Ich war schon einmal hier und habe mit dem Besitzer gesprochen und er …« Ein Kratzen unterbrach mich. Caspian lächelte und die Tür öffnete sich. »Wie hast du das …?«
    »Am Boden ist ein Stück Holz geborsten. Wenn die Tür zu ist, klemmt sie es fest und der Riegel hält alles an Ort und Stelle. Aber wenn man das Holz lockert und die Tür ein wenig nachgibt, kriegt man sie auf.« Er hielt die Tür auf und bedeutete mir einzutreten. Ich schritt in meinen Laden, schloss die Augen und stellte ihn mir so vor, wie ich ihn haben wollte.
    Als ich die Augen wieder öffnete, lehnte Caspian an einer Wand und sah mich an. Ich wurde plötzlich verlegen. »Warum schaust du mich so an?«
    »Ich sehe es gern, wenn du glücklich bist, Abbey.« Er legte eine Hand auf seine Brust. »Das gibt mir ein Gefühl …«
    »Was für ein Gefühl?«
    »Einfach nur ein Gefühl. Ich weiß nicht, welches, aber ich mag es.« Der Ausdruck seiner Augen veränderte sich und er kam zu mir herüber. »Erzähl mir von deinen Plänen für diesen Laden. Komm, fang hier drüben an.«
    Er führte mich vor ein breites, leeres Stück Wand und ich überlegte einen Moment. »Hierhin kommt der Sitzbereich. Ich mache einen offenen Kamin, stelle ein paar Sessel drum herum, vielleicht sogar ein Sofa, und lege ein paar von Irvings Büchern aus. Dann können die Leute lesen oder einfach nur herumsitzen, während ich ihre Parfums kreiere.«
    Er drehte sich um und zeigte zu dem offenen Flurraum hinter uns. »Und was kommt dort hin?«
    »Ein Schrank für die Parfums mit den Duftnoten Ichabod Crane, Katrina Van Tassel, Brom Bones und Der Kopflose Reiter. Auf den Boden davor Herbstlaub und kleine weiße Kürbisse als Deko. Daneben dann ein Tablett mit Apfelcidre und warmem Kürbiskuchen. Oder karamellisierte Äpfel und geröstete Kürbiskerne!«
    Mein Kopf füllte sich mit Bildern, ich konnte mir alles lebhaft vorstellen. Ich zeigte nach links. »Dort drüben wird eine altmodische Kasse stehen mit einer großen eisernen Waage und Süßigkeiten für Halloween in der Waagschale. Und neben der Kasse drei riesige Glasbehälter mit Badesalzen, Seifenproben und schwarzen Lakritzstangen.«
    Bei diesem Gedanken legte sich meine Stirn in Falten. »Hmmm … Ich kann die Süßigkeiten nicht so nahe zu den Badesachen stellen. Sonst nehmen sie den Geruch an.« Ich schritt näher zur Tür. »Hier«, sagte ich. »Ich werde die Gläser für die Süßigkeiten an der Tür aufstellen, auf ein paar Eierkisten aus Holz.«
    »Und was ist mit den Fenstern?«, fragte Caspian. »Was willst du in denen ausstellen?«
    »Eine gusseiserne Badewanne mit Klauenfüßen und voller Seifen«, antwortete ich, ohne zu zögern. »Alle in Pergamentpapier eingewickelt und mit alten Schnüren zugebunden. In den Farbtönen Taubenblau, Altrosa, Kaffeebohnenbraun und ›Vergilbtes Papier‹.«
    Ich drehte mich zu ihm um und hätte am liebsten die Arme um ihn geschlungen. »Kannst du es sehen? Kannst du es dir alles vorstellen? Das wünsche ich mir so sehr, Caspian. Ohne Kristen dachte ich … ich dachte, ich würde es nicht mehr wollen. Ich dachte, mein Traum würde nur mehr eine leere Hülle sein. Aber jetzt … es ist wie, ich weiß auch nicht, wie wenn ich das alles auf einmal wirklich tun könnte. Als ob ich es mit jemand anderem teilen könnte. Hast du dich auch so gefühlt, als du im Tattoostudio gearbeitet hast? Oder wenn du mit deinem Dad über sein Geschäft gesprochen hast?«
    Caspian ließ sich zu Boden gleiten und bedeutete mir, mich zu ihm zu

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