The Haunted
ich noch von früher, als ich meinem Dad in der Werkstatt geholfen habe. Die Glasstücke sind Dias, die ich, äh, aus dem Schullabor ausgeliehen habe. Das vierblättrige Kleeblatt habe ich auf dem Friedhof gefunden. Ich habe ein ziemlich gutes Auge für so etwas.«
Ich legte mir das Band um und hielt den Anhänger in der Hand. »Das ist lustig. Ich habe ein vierblättriges Kleeblatt auf Kristens Grab gefunden, als ich das letzte Mal dort war.«
»Ich weiß«, sagte er. »Ich habe es dorthin gelegt. Ich habe sozusagen auf sie aufgepasst, während du weg warst, und dachte, das würde sie vielleicht mögen.«
Ich ließ den Anhänger fallen und starrte ihn an. »Du hast das dorthin gelegt? Weil du auf sie aufgepasst hast?«
»Ja«, antwortete er leise.
Plötzlich ergab alles einen Sinn. Alle Teile des Puzzles passten zusammen. Der Grund dafür, dass er diese wunderbaren Halsbänder für mich machte … »Weil du mich nicht berühren kannst, hast du etwas gemacht, das es kann, ist es so?«, fragte ich.
»Ja.«
Meine Welt verlangsamte sich, ich schloss die Augen. »Ich schenke dir jetzt mein Herz«, flüsterte ich. »Bitte, zerbrich es nicht wieder.«
Kapitel vierzehn – Versprechen
»Es ist merkwürdig, dass die Neigung, Gesichte zu sehen, die ich erwähnt habe, sich nicht auf die Eingeborenen des Tals beschränkt, sondern dass jeder, der sich dort eine Zeit lang aufhält, unbewusst davon ergriffen wird. «
Sleepy Hollow von Washington Irving
Am Donnerstagmorgen weckten mich Bilder von weißen Kleidern und Lattenzäunen – derselbe Traum, den ich letztes Jahr während der Schule von Caspian gehabt hatte. Ich rekelte mich faul im Bett und grinste an die Decke. Das Leben war großartig.
Doch meine glücklichen Träume wurden jäh unterbrochen, als die Türklingel durch das ganze Haus schallte. Ich zählte sechsmal Läuten, ehe ich mich endlich aus dem Bett rollte und nach Mom rief, damit sie aufmachte.
Es kam keine Antwort, und als ich die Treppe hinunterstolperte, merkte ich, dass außer mir offenbar niemand im Haus war. »Ich komme, ich komme«, knurrte ich und lief dem anhaltenden Geläute entgegen. »Ist ja schon gut!«
Ich riss die Tür auf und war schockiert, Ben dastehen zu sehen.
»Mist!«, zischte ich. »Ich habe unseren Unterricht heute total vergessen, Ben.«
Er musterte mich unschlüssig. »Heißt das, du möchtest, dass ich wieder gehe?«
»Nein, nein. Komm rein, schmeiß deine Sachen auf den Tisch.« Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich noch immer das T-Shirt und die kurze Turnhose von gestern Abend anhatte, und ich starrte auf meine nackten Füße. »Ich ziehe mich kurz um. Bin in zehn Minuten wieder unten.«
Er folgte mir ins Haus und verschwand in der Küche. Ich rannte nach oben, zog rasch eine Caprihose und ein Tanktop an und putzte mir die Zähne. Meine Haare waren ein wildes Durcheinander, aber ich hatte keine Lust, gegen meine Locken anzukämpfen, deshalb spritzte ich nur ein bisschen Wasser darauf und warf dann einen letzten hoffnungslosen Blick über meine Schulter.
Dann waren meine Haare eben wüst und wild.
Als ich wieder nach unten kam, hatte Ben bereits einige Papiere vor sich auf dem Tisch ausgebreitet und gab ein seltsames Brummen von sich. »Hör auf damit!«, befahl ich und setzte mich zu ihm.
Er sah mich an. »Hör auf mit was?«
»Mit diesem Gebrumme. Das nervt.«
»Oh, tut mir leid. Das mache ich manchmal, wenn ich lese. Können wir anfangen?«
Ich stützte das Kinn auf die Fäuste. »Ich denke schon. Was steht für heute auf dem Stundenplan?«
»Berichte. Die helfen dir beim Auswendiglernen. Ich habe dir ein paar Bücher mitgebracht, in denen du Sachen nachschlagen kannst. Also … los geht’s.«
»Los geht’s? Was ist das hier, ein Wettrennen oder was?«
Ben klopfte mit den Fingern auf den Tisch. »Du kannst entweder Zeit schinden oder loslegen.«
Ich stöhnte. »Kannst du mir dabei helfen? Wenigstens bei einem?«
Er schüttelte den Kopf. »Das ist der Punkt, an dem meine Nachhilfe aufhört. Hast du noch Zwiebelringe? Ich werde eine Kleinigkeit zum Beißen brauchen, bloß um mich hier wach zu halten.«
Ich schleppte mich zum Ben-Küchenschrank hinüber. Er musste dringend wieder aufgefüllt werden, weshalb mich kurz ein schlechtes Gewissen quälte. Ich kramte zwischen ein paar Chiptüten herum, fand aber keine Zwiebelringe. »Ne. Du hast die Wahl zwischen Tortilla-Chips, Käsebällchen oder Trockenbrezeln.«
»Dann nehme ich Tortilla-Chips«,
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