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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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umklammerte.
    » Vielleicht ist das Versteck ja an einem weniger offensichtlichen Ort « , meinte ich.
    Alara warf einen Blick in die Eingangshalle. » Wir sollten oben weitermachen. In den Berichten hieß es doch, dass die Unfälle dort passiert sind. «
    Lukas drängte sich vor mich. » Ich bin direkt hinter dir, Alara. «
    Die Treppe stieg steil empor. Ich stellte mir vor, wie jemand, der gerade an der obersten Stufe angelangt war, von einer unsichtbaren Hand nach hinten gestoßen wurde, und klammerte mich fester an das Geländer.
    Als Lukas den oberen Treppenabsatz erreichte hatte, nahm er meine Hand und zog mich hinter sich her.
    Von dem schmalen Flur gingen zu jeder Seite sechs Türen ab. Dazwischen hingen an den Wänden Ölporträts von Frauen, die in mehrere Lagen Stoff gehüllt waren, und Mädchen in frisch aufgebügelten Kleidchen, alle mit demselben hoffnungslosen Gesichtsausdruck.
    Der EMF -Detektor gab ein Pling von sich.
    » Wird da was angezeigt? « Das rote Licht an Lukas’ EMF -Gerät blinkte unregelmäßig auf, während die Nadel hin- und herzuckte.
    » Wo ist es? « Ich sah mich um, konnte jedoch nichts entdecken.
    » Vielleicht ist es gar keine paranormale Erscheinung « , sagte er. » Die Dinger schlagen manchmal auch bei anderen Sachen aus – bei diversen Elektrogeräten, Stromkabeln, sogar bei Wasserrohren in der Wand. Und solche Messwerte kann man hier natürlich an jeder Ecke einfangen. «
    Alara blieb stehen und wir wären fast in sie hineingerannt. » Ich glaube nicht, dass es von einem Stromkabel kommt. «
    Ich folgte ihrem Blick zum anderen Ende des Flurs.
    Auf dem Teppich saß ein kleines Mädchen in einem Chiffonkleid und spielte mit einer Porzellanpuppe. Ihre zerzausten blonden Haare ergossen sich um sie herum über den Boden.
    Als die Kleine aufstand, flimmerte ihr Körper elektrostatisch wie bei einem alten Fernseher. Sie kam auf uns zu und schleifte die Puppe an einem Arm hinter sich her. Mit ihrer glatten Haut und den rosigen Wangen war sie kein Vergleich zu dem toten Mädchen, das in meinem Zimmer geschwebt war.
    » Wollt ihr mit mir spielen? « Die Augen des Kindes strahlten neugierig.
    Lukas versuchte, mich hinter sich zu schieben, doch ich stand da wie angewurzelt.
    » Sicher « , antwortete Alara behutsam. » Was spielst du denn gern? «
    Das Kind betrachtete Lukas und die blauen Augen verweilten kurz auf seinem Handgelenk. Es war, als hätte sie mehr als nur seine nackte Haut gesehen. Der Saum ihres gelben Kleides flatterte in einem nicht vorhandenen Windhauch.
    Dann flackerte der Körper des kleinen Mädchens und unter seinem Gesicht kam ein anderes zum Vorschein. Eine alte Frau mit leeren Augen grinste uns hämisch an, ihr Gesicht schlaff und von Kratzern überzogen. Verfilzte graue Haare hingen ihr über die Schultern, wo einen Moment zuvor noch die glänzenden blonden Haarsträhnen des Kindes gewesen waren.
    Sie hob die Puppe hoch, deren Kopf nur noch an dem Band baumelte, das das Spielzeug zusammenhielt.
    Das zerschundene Gesicht der alten Frau schob sich vor das des Kindes, als sie die Puppe noch höher in die Luft hielt. » Ich mag die Art von Spielen, bei denen Leute wie ihr so enden wie das hie r ! «

Kapitel 15
    Das Mädchen mit dem gelben Kleid
    Der Wind wurde stärker und die Haare des Mädchens flogen um es herum. Sie setzte einen glänzenden Lackleder-Spangenschuh vor den anderen und kam ein paar Schritte auf uns zu. Die verstümmelte Puppe schleifte sie hinter sich her. Das Kind deutete auf Lukas, und die Wut in seiner Stimme stand im krassen Widerspruch zu seinem unschuldigen Gesicht, als es zischte: » Ich weiß, was du willst. «
    Luft wirbelte um das Mädchen und wirre blonde Strähnen peitschten ihm ins Gesicht.
    » Wir wollen gar nichts. « Lukas wich zurück, Schritt für Schritt, genau wie Alara. » Kennedy, sieh zu, dass du hier rauskommst. «
    Ich hörte die Worte, doch meine Beine gehorchten mir nicht. Was war, wenn ich mich bewegte und damit den Geist noch wütender machte?
    » Ihr kriegt meine Puppe nicht! « , kreischte das Mädchen.
    » Wir wollen dir deine Puppe gar nicht wegnehmen « , versprach Alara und tastete nach dem Silberamulett um ihren Hals.
    » Lügner! « , brüllte das Kind. » Ich weiß, wer ihr seid. Er hat mir gesagt, dass ihr hier auftauchen würdet. «
    Lukas hob die Armbrust und zielte damit über Alaras Schulter.
    » Geh! « , blaffte er mich an.
    Ich stolperte ein paar Schritte rückwärts.
    Das Gesicht des Kindes verzog

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