The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia

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hatte, als ich zu ihnen in den Van geklettert war.
    Und dennoch war ich eingestiegen. Weil ich, anders als Jared, Lukas, Alara und Priest, allein war. Sie hatten immer noch einander, geschützt von dem Wall, den das Zusammengehörigkeitsgefühl erschafft.
    Auch ich sehnte mich verzweifelt danach, irgendwo dazuzugehören – den echten und den inneren Dämonen der Welt und des Lebens mit jemandem an meiner Seite entgegenzutreten. Doch das war unmöglich. Der einzige Mensch, zu dem ich jetzt gehörte, war ich selbst.
    Leise schlüpfte ich aus dem Bett, ging zum Fenster und stützte mich mit den Ellbogen aufs Fensterbrett. Der Vollmond glühte über den Dächern. Er erinnerte mich an meine Mom. Sie hatte immer gesagt, ein Mond wie dieser wäre voller Wünsche, und wenn man selbst auch einen nach oben schickte, dann könne er in Erfüllung gehen, wenn der Mond wieder abnahm und der Kreislauf von Neuem begann. Vielleicht hatte ich dem Mond nicht genug Wünsche mitgegeben.
    Ich warf einen letzten Blick auf die schmale Straße und nahm die Arme vom Sims. Mit meinen Stiefeln in der Hand schlich ich auf Zehenspitzen zur Lücke in den Laken. Fast hatte ich die Tür erreicht, als ich eine Stimme hörte. » Wo willst du hin? «
    Im fahlen Schein einer Notausgangsleuchte saß Jared tief über Priests Werkbank gebeugt.
    Natürlich ist er wach. Wie es aussieht, schläft er nie.
    Ich zog meine Boots an und ging zu ihm. Priests Tagebuch war auf der Seite mit dem Schaubild des Wandlers aufgeschlagen. Jared wartete auf eine Antwort. Sein Gesicht wirkte im Schein der Lampe fast, als wäre es nicht von dieser Welt.
    » Ich gehe. «
    » So weit war ich auch schon. Darf ich fragen, warum? «
    » Ich bin keine von euch. « Meine Brust zog sich zusammen. » Das habe ich heute bewiesen. «
    » Weil du nicht gleich bei deinem ersten Einsatz einen Rachegeist plattgemacht hast? «
    » Weil ich es fast geschafft hätte, selbst plattgemacht zu werden. Und Lukas und Alara habe ich auch in Gefahr gebracht. «
    Unsere Blicke trafen sich. Seine Augen waren gerötet, doch diesmal wich er mir nicht aus. » Denkst du, du bist die Einzige, die von einem Rachegeist attackiert wurde? « Seine Stimme klang tief – mehr nach ihm und weniger nach Lukas.
    » Bin ich nicht? «
    » Nein. Und du wirst auch nicht die Letzte sein. « Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. » Ein Dämon macht Jagd auf uns. Wir fünf müssen zusammenhalten. «
    Wir fünf.
    Wieder spürte ich einen Stich, als ich die Worte hörte. » Ja, das hast du heute unmissverständlich klargemacht. «
    Er schien verwirrt. » Was meinst du damit? «
    » Dir ist nur aus einem einzigen Grund wichtig, was mit mir geschieht, nämlich weil du mich für das fehlende Mitglied der Legion hältst. « Ich bemühte mich, meiner Stimme einen festen Klang zu verleihen, doch der Zorn, der in mir loderte, sickerte aus jeder Silbe.
    » Kennedy, es tut mir leid, wenn ich – «
    » Nicht. « Ich hob die Hand. Sein Mitleid konnte er sich sparen. Ich wollte mein altes Leben zurück – meine Mom und Elle – Menschen, denen wirklich was an mir lag. » Ihr verschwendet mit mir nur eure Zeit, macht euch lieber auf die Suche nach der Richtigen. «
    Er umrundete den Tisch und stellte sich direkt vor mich. » Ich glaube nicht, dass ich meine Zeit verschwende. «
    Alles, was ich so unbedingt in meinem Inneren hatte verschließen wollen, brach aus mir heraus. » Ich bin nicht wie ihr. Meine Mom hat nie ein Wort über irgendwas von dem hier verloren und keiner aus meiner Familie hat mich zu irgendwas auserkoren. «
    Außer vielleicht, dass mein Dad mich zu einem Kind auserkoren hat, das von seinem eigenen Vater verlassen wurde.
    Jared kam noch einen Schritt näher und sah mich mit einer Intensität an, die mir das Blut in die Wangen trieb. » Das heißt noch lange nicht, dass du nicht die Richtige bist. « Wie konnte ich ihm sagen, dass mein eigener Vater mich verlassen hatte, ohne auch nur ein einziges Wort des Abschieds zu verlieren?
    Jareds blaue Augen blickten noch immer in meine, und ich hatte das Gefühl, er würde mich nicht nur anschauen, sondern in mich hinein schauen.
    Ich fragte mich, was er sah.
    » Vielleicht wollt ihr auch nur glauben, dass ich es bin, damit ihr nicht mehr suchen müsst « , sagte ich leise.
    » Versuchst du, mich zu überzeugen, oder dich selbst? « Jareds Blick ruhte auf mir. Er schwieg einen Moment und wählte seine Worte mit Bedacht. » Nur die Legion kann Andras aufhalten. Du