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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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erwähnte, er hätte rausbekommen, dass sie mit ihrer Tochter in der Nähe von Washington, D. C. wohnt. Ich habe auf seinem Schreibtisch rumgeschnüffelt und ihren Namen gefunden – und deinen. «
    » Was sagst du da? « Meine Stimme klang wie aus weiter Ferne und gedämpft, als würde sie zu jemand anderem gehören und als würde ich das Gespräch nur belauschen.
    Jareds Tränen rannen über meine Hände. » Ich habe eine Liste mit den Namen gemacht und wollte sie meinem Dad zeigen. Aber am nächsten Tag war er tot. Sie waren alle tot. Und plötzlich waren wir die Legion. «
    Er ist schuld am Tod meiner Mutter.
    Ich wusste, dass es so war, und doch konnte ich keinen Hass für ihn empfinden.
    Jareds Vater hatte ihm etwas verschwiegen, und er hatte sich selbst daran gemacht, es herauszufinden. Wie oft hatte ich nach der Notiz meines Vaters gesucht, dem Brief, den ich klar und deutlich vor mir sah, sobald ich die Augen schloss. Meine Mutter hatte den Brief nach dem Tag, an dem mein Vater uns verlassen hatte, verschwinden lassen, was nur dazu geführt hatte, dass ich noch verzweifelter suchte.
    An seiner Stelle hätte ich mich genauso auf die Suche nach den anderen Mitgliedern gemacht.
    Ich weinte so sehr, dass ich am ganzen Körper bebte. Diesmal konnte ich nicht so tun, als ob nichts wäre, und aufhören konnte ich auch nicht. Jared ließ meine Handgelenke los und versuchte, ein bisschen Abstand zwischen uns zu bringen, was jedoch unmöglich war.
    Zwischen uns war kein Abstand – weder innerhalb dieser Wände noch außerhalb.
    » Ich weiß, du wirst mir das nie verzeihen können. Mein eigener Bruder hasst mich dafür « , sagte er.
    Jetzt ergab alles einen Sinn. Die Spannung zwischen ihnen, die unausgesprochene Wut, die unter der Oberfläche brodelte – es ging um so viel mehr als darum, dass ihr Vater Jared ausgewählt hatte, seinen Platz in der Legion einzunehmen … oder um mich.
    » Es tut mir leid. Ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen « , flüsterte Jared mit rauer Stimme. » Alles, was ich will, ist, in deiner Nähe zu sein, aber ich habe nicht das Recht dazu … «
    » Was? «
    » Es tut mir so leid – «
    Ich schüttelte den Kopf. » Nein, das, was du noch gesagt hast. «
    Jared wurde ganz still und legte seine Handflächen zu beiden Seiten meines Gesichts auf die Bretter hinter mir. Ich konnte in der Finsternis nichts erkennen, doch ich spürte, wie er mich beim Weinen beobachtete.
    Wie er mich sah, mich – den Menschen, den ich ständig vor der Welt versteckte, den ich immer durch jemand Besseren ersetzen wollte.
    » Alles, was ich will, ist, bei dir zu sein. « Er sagte es ganz langsam, sein Gesicht war so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut und das Salz auf seiner wahrnehmen konnte. » Und was willst du, Kennedy? «
    Die Frage stand zwischen uns und zerriss mich innerlich. Aber ich schaffte es einfach nicht, die Worte auszusprechen, ganz gleich, wie oft ich sie mir im Kopf vorgesagt hatte. » Das ist doch egal. «
    » Mir ist es nicht egal. « Seine Stimme war rau und tief.
    » Ich möchte jemandem etwas bedeuten. Ich möchte die Art Mädchen sein, die man nicht einfach verlassen und vergessen kann. «
    Er ließ den Daumen über die Mitte meiner Unterlippe gleiten. » Dich könnte niemand vergessen. «
    Einer schon.
    Irgendetwas in mir löste sich und ich begann wieder zu weinen.
    Jared nahm mein Gesicht in seine Hände und seine Lippen strichen über meine. Es war kein Kuss. Es war ein Hauch. Ein Herzschlag.
    » Du siehst nur, was ich dich sehen lasse. Das hat nichts damit zu tun, wer ich wirklich bin « , sagte ich, unsere Lippen kaum voneinander gelöst.
    » Dann zeig mir den Rest « , flüsterte er.
    Ich schüttelte den Kopf und meine Tränen schnürten mir die Kehle zu. » Ich kann nicht. «
    Er legte seine Stirn an meine. » Warum nicht? «
    » Weil ich Angst habe, dass ich nicht mehr so sein kann, wie ich war, wenn du gehst. « Es war mir herausgerutscht, ehe ich mich selbst daran hindern konnte. Ehe mir klar wurde, wie sehr diese Worte mich verletzen könnten.
    Seine Hände glitten in meinen Nacken und spielten mit meinen Haaren. » Ich werde nicht weggehen. «
    » Darauf läuft es immer hinaus. «
    Er nahm mich in seine Arme und hielt mich fester als irgendjemand je zuvor. Fest genug, um mich vergessen zu lassen, wo wir waren oder wie sehr ich mir wünschte, jemand anders zu sein. In diesem Moment wollte ich ich sein. Das Mädchen, das Jared im Arm hielt.
    Ich wollte es

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