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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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hatte noch immer den Arm vorgestreckt.
    » Sollen wir machen, was er von uns verlangt? «
    » Geister von Kindern sind unberechenbar, aber ich fürchte, wir haben keine andere Wahl. Es sind einfach zu viele. Wenn sie wütend werden … «
    Ich nickte. » Also los. «
    Diesen Kindern, die keine waren, den Rücken zuzudrehen, machte mir Angst. Immer wieder musste ich an das Mädchen im gelben Kleid in Lilburn denken, das so unschuldig gewirkt hatte, ehe es nur einen Moment später versucht hatte, uns zu töten.
    Wir traten näher, während die funzelige Glühbirne den Raum in bleiches Licht tauchte. Am Kopfende jedes verbeulten Bettrahmens stand ein Infusionsständer, die Leinengurte waren straff über die bloßen Matratzen gespannt, als müssten sie noch immer jemanden arretieren.
    An den Wänden klebten vergilbte Zeitungsausschnitte. Ich überflog die schaurigen Schlagzeilen: Sieben Kinder sterben in kleinem Kinderheim in West Virginia, Zwillinge für den Giftmord an ihren Eltern nach jahrelangem Missbrauch freigesprochen, Kinderbetreuerin in Harken nach Verabreichung tödlicher Medikamentendosis gefeuert.
    Ich ertrug es nicht weiterzulesen.
    Ich sah mich um und blickte in all die hoffnungsvollen Augen. Wortlos streckte jedes Kind einen Arm vor. In jeder Armbeuge war mit einem Pflaster eine Kanüle festgeklebt. Eines der kleineren Kinder reichte mir eine bernsteinfarbene Flasche, auf deren gelbem Etikett in Blockbuchstaben STRYCHNIN stand.
    Jared fuhr sich mit der freien Hand übers Gesicht. » Strychnin schädigt die Muskeln – « Als er die Worte aussprach, weiteten sich die Augen der Kinder. » Sie sind vergiftet worden. «
    In meinem Rachen stieg Gallenflüssigkeit hoch. » Und diese Leute sind ungestraft davongekommen? «
    » Nein « , sagte Jared und in seinen Augen loderte Zorn. » Mein Dad hat immer gesagt, der Beweis des Bösen kann vielleicht verborgen bleiben, doch es hinterlässt immer einen Schandfleck. Wir werden jemandem berichten, was hier geschehen ist. «
    Das ältere Kind hinter mir ging jetzt zu den anderen und machte uns ein Zeichen, ihm zu folgen, bis wir vor dem letzten Bett standen.
    Die Wand dahinter war von großen Rissen überzogen, als hätte jemand versucht, sie zu durchbrechen. Durch ein Loch in der Größe eines kleinen Durchgangs kam das hölzerne Grundgerüst in der Wand zum Vorschein, und dahinter Ziegelstein. Wer auch immer angefangen hatte, das Loch zu graben, hatte es nie zu Ende gebracht.
    Ich hörte ein Geräusch. Erst ganz schwach, dann lauter. » Ist das –? «
    » Ein Scharren. «
    Es kam aus der Wand.
    Die Kinder um uns herum stoben auseinander und kauerten sich hinter den Metallgestellen ihrer Betten zusammen. Eine Gestalt tauchte aus dem Loch auf.
    Ein Junge.
    Er war älter als die anderen – vielleicht dreizehn oder vierzehn. Es war schwer zu sagen, doch er war ein gutes Stück größer als der Rest, seine Gesichtszüge ausgeprägter, der Blick leer. Ein Vorschlaghammer lag über seiner Schulter.
    Er kam näher. Seine Kleidung war mit Staub und Schutt von bröckelndem Beton bedeckt. » Ich hab echt versucht, einen Weg nach draußen zu finden. Aber die Backsteine waren zu massiv. « Die Stimme des Jungen bebte, in seine blutunterlaufenen Augen trat ein irrer Ausdruck. » Jetzt bin ich der Einzige, der noch übrig ist. «
    Glaubte er, er wäre noch am Leben?
    » Vater wird wütend sein, wenn er rausbekommt, dass ihr hier unten wart. Er wird mich bestrafen. « Der Geist lief vor uns auf und ab und murmelte vor sich hin.
    » Er ist nicht mehr da « , sagte Jared. » Du brauchst keine Angst mehr vor ihm haben. «
    Die Augen des Geists verengten sich. » Fremde lügen. Wenn ich darauf aufpasse, was ihm gehört, dann kommt er zurück und holt mich. Das hat er mir versprochen. «
    Der Junge musste damit die anderen Kinder meinen. War er etwa hier unten für sie zuständig gewesen, bis sein geistesgestörter Vater sie umbrachte?
    Jared hob die halbautomatische Paintballwaffe und schob mich hinter sich. Der Geist verschwand, als die Paintballhülsen an der Wand zerbarsten und Schlieren braunen Weihwassers daran hinterließen.
    Auf einmal legte sich von hinten ein Arm um meinen Hals. Eine feine, scharfe Spitze wurde an eine Stelle unterhalb meines Ohres gedrückt.
    Eine Nadel.
    Bei jedem Atemzug spürte ich die Spritze deutlicher und stellte mir vor, wie sie zustach und mir das Gift injizierte, mit dem vermutlich all die Kinder in diesem Raum getötet worden waren.
    Jared ließ

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