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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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sollen? « , fragte sie.
    » Ich will damit sagen, dass mein Opa wegen Andras tot ist und dass der Wandler Andras stoppen kann. Ich gehe hier nicht weg, ehe wir das Ding haben. « Priest klang reifer als noch vor ein paar Tagen, als ich ihn kennengelernt hatte.
    Alara warf einen letzten Blick auf die Welt auf dieser Seite der Mauer, dann folgte sie Priest durch das Loch. » Möge die schwarze Taube uns stets tragen. «
    Lukas sah mich kurz an, bevor er hindurchkletterte, und in seinen Augen standen Fragen, die er – das wusste ich – nie stellen würde. Fragen, die in jedem seiner Blicke gelauert hatten, seit dem Moment, als er die Bretter in Hearts of Mercy durchbrochen und mich in den Armen seines Bruders gefunden hatte.
    Ich hatte innerhalb dieser Wände eine Wahl getroffen, und es gab keine Möglichkeit, das rückgängig zu machen. Denn auch wenn es die falsche Entscheidung gewesen war – es gab nichts, was ich Lukas hätte sagen können.
    » Kennedy? «
    Ich drehte mich nicht um.
    Jared legte die Hände auf die Steine oberhalb meiner Schultern und ich spürte seinen warmen Atem im Nacken. » Ich denke, wir sollten reden, bevor wir da reingehen. «
    » Wir haben genug geredet. « Ohne mich noch einmal umzusehen, zwängte ich mich auf allen vieren durch die niedrige Öffnung.
    Ich konnte es mir nicht leisten, ihm noch einmal die Möglichkeit zu geben, mir wehzutun.
    Auf der anderen Seite wartete Lukas mit ausgestreckter Hand und bot mir an, mich hochzuziehen. Ich blickte mich nicht zu Jared um, als ich ihn hinter mir hörte.
    Zu fünft liefen wir über den rissigen Betonboden eines Basketballplatzes – die einzige Unterbrechung in einem Meer aus totem Gras und silbernem Nato-Stacheldraht, der mit messerscharfen Rasierklingen und Widerhaken gespickt war.
    » Wohin? « , fragte Priest.
    » Nordost. « Lukas zeigte auf das andere Ende des Gebäudes.
    » Sollten wir noch irgendwas wissen, bevor wir da reingehen? « , fragte ich.
    Also außer der Tatsache, dass wir gleich ein Gefängnis betreten, in dem es mit Sicherheit nur so vor Geistern wimmelt?
    » Über tausend Menschen sind hier zu Tode gekommen. In dieser Strafanstalt sind mehr Insassen auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet worden als in jeder anderen des Bundestaats. Und dann müsst ihr noch die draufrechnen, die Selbstmord begangen oder sich gegenseitig umgebracht haben. «
    » Das sind ja grauenhafte Opferzahlen. « Priest machte sich an der schweren Doppeltür vor uns zu schaffen.
    » Und da sind die sechs Menschen, die Darien Shears ermordet hat, noch nicht mitgezählt « , sagte Lukas.
    » Wer? « Jared beobachtete ein paar Krähen, die auf einem kaputten Picknicktisch nacheinander hackten.
    » Auf ein paar Websites wurde erwähnt, dass Moundsville seinen eigenen Serienmörder hatte. «
    Alara winkte ab. » Ich habe genug gehört. Das hier ist ein paranormales Minenfeld. Passt auf, wo ihr hintretet. «
    Ich hatte im Leben nicht gedacht, mal ein Gefängnis von innen zu Gesicht zu bekommen.
    Die langen Reihen der schmalen, rechteckigen Fenster ließen nicht viel Licht herein, wofür ich insgeheim dankbar war, weil ich gar nicht so genau sehen wollte, was es mit den dunklen Flecken auf dem Betonboden auf sich hatte. Zu wissen, dass hier so viele Menschen ums Leben gekommen waren, und den Beweis dafür vor Augen zu haben, waren zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Am Ende des schmalen Gangs stand eine mit ZELLENBLOCK A beschriftete Metalltür weit offen. Vier Stockwerke verriegelter Zellentüren ragten über und um uns herum in die Höhe. Manche Wände und Decken bestanden aus nichts als einem Maschendrahtzaun und man kam sich vor wie in einem riesigen Käfig. Unrat, zerlumpte Stücke von Bettlaken und Fetzen von orangefarbenem Stoff lagen auf dem Boden verstreut.
    Am anderen Ende des Raums flimmerte etwas auf – ein schemenhafter Mann in einem Overall im selben leuchtenden Orangeton. Er schob einen Wischmopp über den Boden, als sein Kopf plötzlich hochschnellte, als hätte er von oben ein Geräusch gehört. Nur eine Sekunde darauf fiel eine weitere verschwommene Gestalt rücklings über das oberste Geländer. Der Mann mit dem Wischer schrie lautlos auf und riss abwehrend die Hände hoch, dann brach er unter dem Gewicht des herabstürzenden Mannes zusammen.
    Beide lösten sich in Luft auf, und nur wenige Sekunden später schwenkte der Mann wieder den Wischer, und die grauenvolle Szene ging von vorne los.
    Ich drückte Priests Arm. » Ein Restspuk? «
    »

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