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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Siehste, du bist schon voll der Profi. «
    Obwohl mir klar war, dass die Männer nichts als Restenergie waren – Handabdrücke auf einem schmutzigen Fenster –, raste beim Anblick des Sturzes dennoch mein Puls.
    Leere Zigarettenschachteln und verbranntes Papier raschelten unter meinen Stiefeln, als wir Lukas zu einer Tür am nördlichen Ende des Zellenblocks folgten, die auf einen weiteren Flur führte, welcher zu einem Labyrinth von Betontunneln gehörte, das sich durch die Eingeweide des Gebäudes grub.
    Mühelos machte Lukas die nordöstliche Ecke ausfindig – eine Wäschekammer, an deren hinterer Wand Industriewaschmaschinen und -trockner sowie ein paar Wäschewagen auf Rädern aufgereiht standen. Auf dem Boden unter den rostigen weißen Maschinen befanden sich noch mehr Blutflecken.
    Alara schloss die Augen und strich mit der Hand an der Wand entlang. » Ich glaube nicht, dass der Wandler hier drin ist. «
    Priest hob eine Augenbraue. » Seit wann kannst du das durch Berühren der Wand feststellen? «
    » Nur so ein Gefühl. «
    Lukas sah hinter einer weiteren Waschmaschine nach. » Mir wäre es trotzdem lieber, wenn wir die Maschinen abchecken. «
    Alara öffnete einen der Trockner. Sie schien stärker auf ihre Intuition zu vertrauen, seit das Zeichen auf ihrem Handgelenk erschienen war, ebenso wie Priest mutiger wirkte, seit er sich seines verdient hatte.
    Veränderte das Zeichen einen, oder veränderte man sich, weil man es hatte? Gerne hätte ich das gefragt, doch der Stachel des Neids hielt mich davon ab.
    » Hier ist nichts « , sagte Jared. » Wir sollten in den ersten Stock raufgehen. Ich habe am Ende des Flurs ein Treppenhaus gesehen. «
    Priest hopste auf die erste feingezahnte Metallstufe. » Ich glaube, wir kommen der Sache näher. Da wird’s wärmer. «
    » Mir nicht. « Mein Atem bildete weiße, kristalline Wölkchen. Mit jeder weiteren Stufe nach oben ging die Temperatur mehr und mehr in den Keller. Als wir im ersten Stock ankamen, wurde mir klar, weshalb. Das Wort Hinrichtungsgebäude war mit roter Farbe auf eine fensterlose weiße Tür gesprüht, die sich exakt auf denselben Koordinaten wie die Wäscherei befand – nur eben eine Etage höher.
    Ich rubbelte mir mit den Händen die Arme. » Was meint ihr, was das bedeutet? «
    » Das ist der Raum, in dem der elektrische Stuhl stand « , antwortete Priest. » In manchen Gefängnissen wurden die Hinrichtungen auf dem elektrischen Stuhl in einem separaten Gebäude durchgeführt, dem sogenannten Hinrichtungsgebäude. «
    » Schaut mal. « Alara zeigte auf die graue Metalltür neben uns. Auch auf dieser stand etwas geschrieben:
    Darien Shears
    » Das muss seine Zelle gewesen sein « , sagte Lukas.
    » Wessen Zelle? «
    » Die von dem Gefängnis-Serienmörder, einem Kriegshelden aus Moundsville. Er wurde für den Mord an einem Mädchen schuldig gesprochen, das tot aufgefunden wurde, nachdem es mit ihm gemeinsam eine Bar verlassen hatte. Shears beteuerte immer wieder seine Unschuld, doch die Geschworenen nahmen ihm seine Geschichte nicht ab und verurteilten ihn zu lebenslänglich. Nach ein paar Wochen ging es los: Gefangene wurden in der Dusche erstochen, auf dem Hof stranguliert, im Schlaf erstickt. Obwohl es keine Zeugen gab, gestand Shears alle Morde. «
    Alara zog eine Augenbraue hoch. » Ein Serienkiller mit Gewissen? «
    » Wer weiß? « Lukas nickte zu der weißen Tür. » Jedenfalls haben sie ihn genau hier auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. «
    Shears’ Zelle lag der Hinrichtungskammer direkt gegenüber. Wenn er aus dem winzigen Fenster seiner Zelle hinausgesehen hatte, war das Einzige, was er gesehen hatte, das Zimmer, in dem er seinen letzten Atemzug tun würde.
    Jared spähte durch das Viereck, das aus dem Metall herausgeschnitten war, und erstarrte. » Das gibt’s doch nicht! «
    Alara versuchte, auch einen Blick zu erhaschen.
    Er schob die Türriegel zurück und die Angeln quietschten. Das Zimmer war leer, aber es fühlte sich nicht so an, weil die Wände von oben bis unten mit zum Teil übereinandergekritzelten Wörtern, Symbolen und Bildern bedeckt waren, die sich zu einem verwirrenden Muster vereinten. Im Zentrum des Wahns prangte eine Zeichnung, die nicht von anderen überdeckt wurde.
    Der Wandler.
    Er sah exakt aus wie der in Priests Tagebuch, wenn er auch offenkundig aus einer anderen Feder stammte. Priest drängte sich an Jared vorbei und stellte sich vor die riesige Abbildung. Er streckte den Arm aus und hielt seine

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