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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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besaß nur das Foto – keinen Namen, keine Adresse. Keine Informationen über ihren Beruf. Keine Telefonnummer. Und erst recht keinen Termin für ein Date. Nur ein Gesicht in der Menge.
    Aber ein paar Hinweise gab es doch. Er hatte jede Einzelheit auf dem Foto genauestens analysiert. Einige Fakten waren klar. Das Bild war in Hampton aufgenommen worden. Die Frau sah aus, als wäre sie zu dem gegebenen Zeitpunkt Anfang zwanzig gewesen. Sie war attraktiv. Sie besaß einen Schäferhund – oder sie kannte wenigstens jemanden, der einen besaß. Ihr Vorname begann mit dem Buchstaben E. Emma, Elaine, Elise, Eileen, Ellen, Emily, Erin, Erica … diese Namen kamen am ehesten infrage, obwohl in den Südstaaten manche Frauen auch Erdine oder Elspeth hießen. Sie war mit jemandem, der später in den Irak musste, auf dem Rummelplatz gewesen. Diesem Jemand hatte sie das Foto gegeben, und Thibault hatte es im Februar 2003 gefunden  – was bedeutete, es war auf jeden Fall vorher aufgenommen
worden. Also war die Frau jetzt höchstwahrscheinlich Ende zwanzig. In der Nähe des Rummelplatzes standen drei immergrüne Bäume. Das waren die Dinge, die er wusste. Das waren die Fakten .
    Dann gab es noch alle möglichen Vermutungen. Angefangen mit Hampton. Hampton war ein relativ häufiger Name. Im Internet hatte er jede Menge Hamptons gefunden, Bezirke und Städte: in South Carolina, Virginia, New Hampshire, Iowa, Nebraska, Georgia. Das waren noch längst nicht alle. Und dann natürlich Hampton in Hampton County, North Carolina.
    Obwohl es keine eindeutigen landschaftlichen Hinweise gab – kein Bild von Monticello, das auf Virginia hingewiesen hätte, kein Schild, auf dem WILLKOMMEN IN IOWA stand –, hatte er doch noch zusätzliche Informationen herausgefiltert. Nicht über die Frau selbst – aber die jungen Männer im Hintergrund, die am Ticketschalter Schlange standen, gaben etwas preis. Zwei von ihnen trugen, wie gesagt, T-Shirts mit Aufdrucken. Auf dem einen war Homer Simpson zu sehen – das half bei der Suche nicht weiter. Aber auf dem anderen stand DAVIDSON, was ihm anfangs nichts sagte. Seine erste Vermutung war, dass es eine Anspielung auf die berühmte Motorradmarke Harley-Davidson sein könnte. Eine Suche bei Google brachte ihn weiter: Davidson war auch der Name eines renommierten Colleges in der Nähe von Charlotte, North Carolina. Elitär, anspruchsvoll, Schwerpunkt Geisteswissenschaften. Im Katalog der Unibuchhandlung war genau so ein T-Shirt wie das des jungen Mannes abgebildet.
    Das war selbstverständlich keine Garantie dafür, dass
das Foto in North Carolina aufgenommen worden war. Vielleicht hatte der Typ das T-Shirt von jemandem geschenkt bekommen, der auf diesem College war, vielleicht stammte er aus einem anderen Bundesstaat und ihm hatte nur das Design gefallen. Oder er hatte dort studiert, lebte jedoch längst woanders. Aber weil das seine einzigen Anhaltspunkte waren, hatte Thibault bei der Handelskammer von Hampton angerufen, ehe er von Colorado weggegangen war, und sich bestätigen lassen, dass es dort jeden Sommer einen Jahrmarkt mit Buden und Fahrgeschäften gab. Ebenfalls ein gutes Zeichen. Er hatte ein Ziel, aber noch keine Bestätigung. Dass dieses Hampton seine Stadt war, konnte er nur vermuten. Aus Gründen, die er sich selbst nicht erklären konnte, fühlte es sich hier richtig an.
    Es gab noch weitere Indizien, aber denen wollte er sich erst später zuwenden. Zuerst musste er herausfinden, wo der Rummel im Sommer stattfand. Hoffentlich war es jedes Jahr derselbe Platz! Die beste Quelle für solche Informationen waren sicher die Geschäfte hier rund um den Platz. Nicht unbedingt ein Souvenirladen oder ein Antiquitätenhändler  – solche Shops gehörten oft Leuten, die neu in die Stadt gekommen waren, die typischen Flüchtlinge aus dem Norden, die im warmen Klima des Südens ein ruhigeres Leben führen wollten. Nein, am besten ging er ins nächste Eisenwarengeschäft. Oder in eine Kneipe. Oder in ein Immobilienbüro. Er war fest davon überzeugt, dass er den Rummelplatz erkennen würde, wenn er ihn sah.
    Er musste die Stelle finden, an der das Bild entstanden war. Nicht, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen,
wer die Frau war. Dabei würde der Rummelplatz ihm nicht weiterhelfen.
    Nein, er wollte wissen, ob dort wirklich drei hohe, spitz zulaufende immergrüne Bäume dicht beieinanderstanden  – Bäume, wie man sie fast überall finden konnte.

KAPITEL 3
Beth
    Beth stellte ihre Dose

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