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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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seiner Gefühle Herr zu werden. Die Trauer drohte ihn zu überwältigen. Trotz der offensichtlichen Tatsache, dass Jennifer sich irgendeine schreckliche Krankheit zugezogen hatte, war er überzeugt, an allem die Schuld zu tragen. Er ließ seinen Blick umherschweifen und entdeckte die Straße, in der sie das erste Mal Händchen haltend spazieren gegangen waren. Auf dem Bürgersteig lag ein Teil eines Flugzeugrumpfs. Danny bemerkte ihn nicht. Es war schade, dass er so in seiner Trauer versunken war, denn hätte er sich bei seiner kopflosen Flucht aus der Wohnung noch einmal umgedreht, hätte er sehen können, wie Jennifer sich aufsetzte und grummelte: „Rrrrarrrr.“
    Erschöpft sank Danny schließlich an einer Straßenecke gegen einen Laternenpfahl und ruhte sich aus. Von dieser Stelle aus konnte er den Innenstadtbereich gut überblicken. Alles schien normal auf den ersten Blick. Dann erspähte er die Flugzeugtragfläche. In der Bank ging die Alarmanlage los. Entsetzensschreie waren zu hören. Menschenrannten in Panik davon. Polizisten waren auch zugegen, doch schienen sie nichts zu unternehmen. Sie standen einfach nur herum. Danny wusste nicht, was er tun sollte. Zur Polizei? Wenn die aber bereits nach ihm suchte? Er war jetzt ein Mörder. Er hatte versucht, sein Leben zu retten, aber lohnte sich das überhaupt? Vielleicht hätte er sich von ihr umbringen lassen sollen. Vielleicht hatte er das verdient … Was war hier eigentlich los? Irgendetwas schien hier nicht zu stimmen. Danny spürte, wie ein Teil seiner alten Energie zurückkehrte. Vor ihm auf der Straße lag ein Flugzeugtriebwerk und darunter schauten Füße hervor.
    O mein Gott!
    Einer der Polizisten schwankte vor und zurück, als wäre er ein Blatt im Wind. Als Danny zwei Schritte näher trat, veränderte sich alles. Der Polizist drehte sich um. Er sah aus, als wäre er die letzten neun Wochen begraben gewesen und vor wenigen Minuten seinem Sarg entstiegen. Der Mann stieß einen Laut aus, der irgendwo zwischen einem Murmeln und einem Brüllen lag. Danny schaute an diesem „Geschöpf“ vorbei und stellte fest, dass das Geschrei in der Bank mittlerweile aufgehört hatte und jetzt weitere stöhnende und ächzende Geschöpfe die Bank verließen. Er wich zurück und schüttelte fassungslos den Kopf.
    Eine knochige Hand legte sich auf seine Schulter, und eine nicht mehr menschlich klingende Stimme zischte ihm ins Ohr: „Ich maag … friiiiisches Fleiiisch.“
    Dany zuckte zusammen, zog an der Hand und spürte, wie sie nachgab. Das Nächste, was er bewusst wahrnahm, war, dass er mit einem Arm in der Hand die Straße hinunterlief und er den Körper, der zu diesem Arm gehörte, abgehängt hatte. Er bog um eine Ecke und schleuderte den Arm voller Abscheu von sich. Als er sah, dass der Arm sich bewegte, stampfte er darauf herum und kickte ihn dann weg. Danny atmete schwer. Das war jetzt nicht mehr nur Jennifer. Das war die gesamte Stadt.
    „Heiliger Himmel.“
    Er schaute zum Rathaus hinüber, wo der gepfählte Leichnam hing und in der untergehenden Sonne brutzelte. Er meinte ihn zucken zu sehen.
    Tat er das wirklich? Jap. Das tat er.
    „Heiliger Himmel.“
    Dr. Parkingapp war nicht mehr zu verstehen. Er steckte in einer Zwangsjacke und hüpfte auf und ab, während er die ganze Zeit wie ein Verrückter vor sich hin brabbelte und mit den Schultern gegen die Soldaten stieß, die herbeigerufen worden waren, um ihn unter Kontrolle zu bringen. General Deaconheinz, ein großer, dunkelhäutiger Mann mit einem gewaltigen Schnauzer, verfolgte grimmig lächelnd Parkingapps seltsamen Tanz. Neben ihm stand der Truppenführer seiner Einheit, der ständig an seiner Nase herumfummelte, wobei er versuchte, es nicht so aussehen zu lassen, als würde er in der Nase bohren, obwohl es genau das war, was er gerade tat.
    „Dies ist der größte Tag in der Geschichte unserer Nation.“
    „Sir, ich verstehe nicht ganz … Das Serum, das den perfekten Soldaten erschaffen sollte, ist ein Misserfolg.“
    „Nein, es ist kein Misserfolg. Es ist nur kein Serum, das einen Über-Soldaten erschafft.“
    „Sir?“
    „Diese Sache unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe. Aber lassen Sie es mich Ihnen so erklären: Dr. Parkingapp arbeitete nicht an einem Serum zur Erschaffung des perfekten Soldaten. Das ist so ein Blödsinn, wie man ihn in Comic-Heften liest. Man muss schon ziemlich dumm sein, wenn man glaubt, dass er sich mit einem solchen Projekt beschäftigt hat. Das ist das Herrliche

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