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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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Fingernägeln übers Gesicht und versuchte ihn zu beißen. Voller Entsetzen packte Danny ein Glas, das auf dem Küchentisch stand, und schmetterte es Jennifer gegen den Kopf. Er zuckte zusammen, denn er hatte Angst, ihr wehgetan zu haben. Doch sie reagierte gar nicht darauf und griff ihn erneut an. Danny griff nach einem Kugelschreiber – etwas anderes war nicht zur Hand – und wollte zur Tür stürzen, doch sie erwischte seinen linken Fuß, zog ihn zu sich heran und hob ihn am Knöchel hoch in die Luft. Woher nahm sie diese Kraft? Danny konnte nicht fassen, was hier geschah. Als er von unten in ihre Nase schaute, meinte er so etwas wie Würmer darin herumkriechen zu sehen und verlor die Kontrolle über sich. Er holte mit dem Kugelschreiber aus, kam mit dem Oberkörper hoch und rammte ihr den Stift mit solcher Wucht seitlich ins Auge, dass beide Augäpfel durch die andere Augenhöhle sprangen und zu Boden fielen. 1
    Sie ließ ihn fallen, und er krachte mit dem Kopf zuerst auf den Boden.
    Taumelnd wich sie zurück und kreischte wie ein Poe’scher Rabe, während das Blut spritzte und seine Wohnung mit nicht zu entziffernden Graffiti versah. Er glaubte Worte in den Flecken zu erkennen, bis er aus seiner Benommenheit erwachte und feststellte, dass er Glück hatte, mit dem Leben davongekommen zu sein. Jetzt wurde ihm die ganze Tragweite bewusst. Er hatte seine Ex-Freundin umgebracht.
    Danny übergab sich auf den Teppich.
    Ehe die Bedrohung vom Himmel fiel und mitten in einer Stadt landete, arbeitete weit entfernt an einem geheim gehaltenen Ort ein Wissenschaftler namens Dr. Parkingapp. Er gehörte einem ausgewählten Team an, das für die Regierung der Vereinigten Staaten ein Serum entwickeln sollte, um den perfekten Soldaten, einen Über-Soldaten, zu schaffen. Der Deckname des Geheimprojekts lautete Project Captain America . Nach langen Jahren der Forschung und Tausenden mit Versuchen verbrachten Stunden – gemessen anhand der Leben einer Million Mäuse und den fortwährenden Neukalkulationen der erforderlichen Mittel, die auf Kosten der Steuerzahler gingen – glaubte er endlich etwas entdeckt zu haben. Dieses sogenannte Ausgangsserum hatte er in ein Röhrchen umgefüllt, das er nun voller Freude betrachtete. Die Regierung teilte seine Freude jedoch nicht und deutete an, seine Forschungsgelder kürzen zu wollen, um die so eingesparten finanziellen Mittel in den Bau einer Waffe zu stecken, von der bereits gemunkelt wurde: die Erd-Bombe. Ausführliche Informationen über diese Waffe waren nicht zu erhalten, aber es hieß, man könne Welten mit ihr vernichten und sie eines Tages gegen außerirdische Invasoren einsetzen, sollte es tatsächlich Aliens geben.
    Dr. Parkingapp wollte seine Forschungsgelder unter keinen Umständen verlieren und war deshalb erpicht darauf, das Präparat zu testen. Die Seren der verschiedenen Entwicklungsstufen wollte er einigen Mäusen injizieren und sie dann eingehenden Tests unterziehen, um zu überprüfen, ob sie extrem hohen Temperaturen widerstanden. 2 Sollte dies der Fall sein, bedeutete das, dass das Serum eine Wirkung entfaltete. Da er jedoch unglücklicherweise keineMäuse mehr hatte, an denen er das Serum hätte testen können, war der Zeitpunkt gekommen, einen Selbstversuch zu wagen.
    Er hatte seine Stereoanlage auf volle Lautstärke gestellt und stand breitbeinig vor einem imaginären Publikum, dem er das mit einer Flüssigkeit gefüllte Röhrchen entgegenstreckte. Springsteens „Born in the USA“ brachte die Lautsprecher zum Vibrieren. Der Falsett, in dem er mitsang, wobei er das Teströhrchen als Mikrofon benutzte, klang so, als hätte er einen kräftigen Tritt in die Eier bekommen. Als er einen Tanzschritt einlegte, strauchelte er kurz und verschüttete einen Tropfen des Serums, der ihm auf die Schuhspitze fiel. Sie war noch säurehaltiger, als er angenommen hatte. Der Tropfen fraß sich durch den Schuh bis in seinen Fuß.
    „Oh, Scheiße. Ich hab’s versaut. O mein Gott, ich hab’s versaut. Heilige Scheiße, brennt das!“
    Seine Schmerzensschreie wurden von der Musik übertönt.
    Danny schnappte seinen Block und rannte aus dem Haus. Die Tür ließ er offen stehen. Voller Panik rannte er die Straße hinunter. Er hatte die einzige Frau getötet, in die er jemals verliebt gewesen war. Es war schrecklich, ganz entsetzlich. Er fühlte sich grässlich.
    Nachdem er eine Weile wie von Furien gejagt die Straße entlanggerannt war, hielt er inne, um wieder zu Atem zu kommen und

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