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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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Fass zum Überlaufen brachte –, sah sie mich eine ganze Weile an, ohne das Geschenk entgegenzunehmen. Sie sah unglücklich aus.
    „Was ist los?“, wollte ich wissen. „Gibt’s ein Problem? Es ist doch nur eine Halskette. Schau mal, da ist ein J drauf für Janine, und dass das Diamanten sind, ist dir wohl klar. Kleine zwar, aber immerhin …“
    Sie sah mir direkt ins Gesicht, kein schüchternes Getue, kein Herumgeblödel. „Muss ich dir einen blasen, um am Feuer sitzen zu dürfen?“, fragte sie.
    Ich dachte darüber nach, ohne im Geringsten beleidigt zu sein. Es war wohl eine berechtigte Frage, wenn man berücksichtigte, wie sie auf der Straße gelebt hatte. Ich fragte mich sogar für den Bruchteil einer Sekunde, ob sie wohl beleidigt wäre, wenn ihr klar wurde, wie wenig ich mich zu ihr hingezogen fühlte. Sie war dreckig, dürr wie eine Bohnenstange und hatte eine auffallend unreine Haut. Damals, als ich noch einen Herzschlag hatte, hätte ich es eher mit einem fettigen Ofenhandschuh getrieben haben als mit ihr.
    „Es gibt kein Feuer“, rief ich ihr in Erinnerung.
    Sie nickte langsam. „Dann ist es okay“, sagte sie und nahm die Kette.
    Doch das Menetekel war an die Wand gemalt, denn sobald mir klar war, was es nicht war, konnte ich nicht mehr die Augen vor dem verschließen, was es war.
    So eine beschissene, alte Redewendung: Man kommt nicht auf die Ente , sondern auf den Hund .
    In dieser Nacht betrachtete ich sie, während sie schlief, und da wusste ich es. Ich verschloss die Augen nicht mehr, sondern sah genau hin. Scheiße, hm, es war nett: die feinen Regungen, die sich im Schlaf auf ihrem Gesicht widerspiegelten, ihrem Atem zu lauschen.
    Am nächsten Morgen drückte ich ihr ein Bündel Geldscheine in die Hand – vielleicht zwanzig Riesen, vielleicht auch ein bisschen mehr – und sagte ihr, sie solle verschwinden.
    Sie brach in Tränen aus und wollte wissen, womit sie mich verletzt hatte. Ich sagte ihr, sie würde es schon selber herausfinden, wenn sie nur lange genug darüber nachdachte. Als sie eine Frage wegen des Geldes stellte, erklärte ich, dass es sich dabei um ein einmaliges Geschenk handle: Sie solle damit von hier verschwinden und mit keinem ihrer Bekannten auf der Straße über mich sprechen, da sonst alle obdachlosen Schwachköpfe von Walthamstow durch meine Abflussrohre angekrochen kämen.
    Janine weinte noch mehr, und ich wusste, dass sie mir nicht glaubte. Doch das war mir egal: Das war alles, was ich ihr als Erklärung zu geben bereit war. Ich führte sie die Treppe hinunter und durch das Gewirr der vielen Gänge bis zur Tür. Als ich sie aufgeschlossen hatte, trat Janine über die Schwelle und wandte sich zu mir um.
    Drei Herzschläge lang sahen wir uns schweigend an. Vielleicht waren es auch vier Herzschläge: Meine Erinnerung ist in dieser Hinsicht nicht besonders verlässlich.
    „Stell dir vor, die Halskette wäre ein Halsband“, sagte ich.
    Sie nickte. „Ich hab’s begriffen.“
    „Und ich würde eine Leine daran befestigen, mit dir Gassi gehen.“
    „Ich hab doch schon gesagt, dass ich’s begriffen hab, Nicki. Ich glaube nicht, dass es so war.“
    Doch ich wusste, dass sie sich irrte. Alte Damen haben ihre Schoßhündchen, ihre widerlichen kleinen Möpse und Pekinesen und Chihuahuas. Tote Typen haben obdachlose Frauen.
    „Danke für das Geld“, sagte Janine. „Das ist mehr, als ich in meinem ganzen Leben gehabt habe.“
    „Bitte“, erwiderte ich. „Such dir eine Wohnung. Am besten mit einer Badewanne, einer Dusche oder sonst was.“
    Meine Worte beleidigten sie nicht. Sie schenkte mir nur ein trauriges Lächeln.
    „Das hier tut dir nicht gut“, meinte sie und wies mit ihrem Zeigefinger in meine Festung.
    „Es tut mir sehr gut. Zwei Grad über dem Gefrierpunkt. Geringe Luftfeuchtigkeit. Eine perfekt abgestimmte Umgebung.“
    „Zieh dich nicht von der Welt zurück, Nicki. Bleib draußen“, murmelte sie, während ihre Augen weiter in dieser wirklich beunruhigenden organischen Art und Weise überflossen.
    „Meinst du damit die Straße?“, entgegnete ich. „Ich passe, danke.“
    Sie machte Anstalten, mich zu umarmen, doch ich hob eine Hand, um sie abzuwehren, und sie verstand: Es wird höflichst gebeten, von der Weitergabe von Körperwärme oder thermischer Energiestrahlung abzusehen.
    „Dann also tschüss“, sagte sie mit einem leichten Beben in der Stimme.
    „Tschüss, Janine!“
    „Ist es okay, wenn ich dir schreibe?“, fragte sie zögernd.
    „Warum

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