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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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seinem Stuhl zurück und trank genüsslich die Limonade.
    Ray Martin sagte: „Ich weiß nicht, Mann. Wenn ich länger darüber nachdenke, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich diese Arschlöcher laufen lassen soll.“
    „Die werden nichts sagen“, erklärte Rugger. „Hey Jungs, ihr werdet doch nichts sagen, oder?“
    „Worüber denn?“, fragte Donny.
    „Da siehst du’s“, meinte Rugger.
    Ray Martin steckte die Pistole in seine Tasche und sagte: „Mag sein.“
    „Wenn der Blödmann seine Coke ausgetrunken hat“, sagte Rugger, „lassen wir ihn das Blut wegwischen und versprühen einbisschen Lufterfrischer. Du fährst den Wagen zum Fluss, Ray Martin, und ich komme hinterher. Wir beseitigen ihn. Und ihr, Jungs, ihr geht hinten raus. Und erzählt nichts. Gar nichts. Nicht ein verdammtes Wort. Niemals!“
    „Nein, Sir“, sagte ich, „das werden wir nicht tun“, und dann schaute ich Ray Martin an. „Wir werden nichts erzählen, Sir. Das verspreche ich.“
    Ray Martin grinste mich an. Seine Zähne erinnerten mich an eine Tierfalle. „Dann verschwindet, ihr Dreckskerle, bevor ich euch auf den Billardtisch lege und jeden von euch in den Hintern ficke.“
    Wir gingen rasch zur Hintertür hinaus und sprachen kein Wort miteinander. In drei unterschiedliche Richtungen gingen wir davon.
    Natürlich sah ich Donny und Lee danach wieder, in der Schule und bei öffentlichen Veranstaltungen. Wir winkten oder lächelten uns zu, hingen jedoch nicht mehr gemeinsam ab. Ich glaube nicht, dass sie mich noch für einen harten Burschen hielten. Jeder ging seiner Wege. Die Billardhalle habe ich nie wieder betreten, und ich bezweifle, dass Donny oder Lee noch einmal dort waren. Ich spielte mit dem Gedanken, jemandem zu erzählen, was geschehen war, tat es jedoch nicht, und meines Wissens plauderten auch Donny und Lee nichts aus. Ich hatte Albträume. Ich habe immer noch Albträume.
    Ein paarmal sah ich Rugger in der Stadt und nickte ihm zu. Er schaute mich immer so an, als hätte er mich noch nie zuvor gesehen, und er kam auch nie wieder in die Werkstatt meines Vaters. Ray Martin bin ich nie wieder begegnet, aber das stört mich nicht im Mindesten. Ich habe mich noch nicht einmal nach ihm erkundigt, aber ich meine gehört zu haben, dass er irgendwo wegen irgendwas im Gefängnis saß. An Ross denke ich häufig, an dieses Gesicht, dieses leere Gesicht, wie lebendig es war, bevor alles Leben aus ihm wich, sodass wir anderen genau spürten, dass wir allein waren und warteten.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

DIE GEHEIMWAFFE
    VON DAVID WELLINGTON
    Eine Weile sah es so aus, als würden die Roboter die Kriege für uns gewinnen.
    Ich glaubte daran, vor allem nach dem, was ich damals, 2012, in Syrien erlebt hatte. Ich fuhr bei einer Stryker-Gruppe mit, die die Aufgabe hatte, die Blaue Zone abzusperren. Wir führten den Panzertrupp an, als sechs Kilometer vor Damaskus das Fahrzeug plötzlich scharf bremste. Der Fahrer sah ebenso überrascht aus wie ich. Eine blecherne Stimme aus dem Armaturenbrett erklärte uns, das Fahrzeug habe automatisch gestoppt, weil eine USBV aufgespürt worden sei. Ich war schon so lange dabei, dass mir diese vier kleinen Buchstaben einen Schauer über den Rücken jagten. Vor uns befand sich ein alter Mann mit langem weißem Bart und einer Kippah auf dem Kopf, der eine Herde müder Schafe über die staubige Straße trieb, fort von den Hunderten Tonnen matt olivfarbener Panzer mit abgereichertem Uran, die auf sie zukamen. Er hatte eine Plastiktüte in der Hand gehabt und sie in der Mitte der Straße fallen lassen, als wäre er durch die Schafe zu abgelenkt, um sich Gedanken wegen seines Mittagessens zu machen.
    Manchmal kriegen sie einen so noch. Wenn man nicht aufpasst.
    „Keine Angst, Miss Flores. Alles in Ordnung.“ Der Fahrer bedachte mich mit diesem ganz bestimmten Lächeln, das Soldaten stets für Journalisten parat haben, dieses routinierte, schiefe Grinsen, von dem sie annehmen, dass es ihnen fünf Sekunden in den Abendnachrichten einbringt.
    „Was werden Sie jetzt tun?“, fragte ich den Fahrer. „Ein Räumkommando anfordern?“ Ich seufzte, denn ich kannte den Ablauf bereits. Es konnte eine Stunde dauern, bis die USBV entschärft war und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben wurde, und ich hatte einen Abgabetermin, den ich unbedingt einhalten musste.
    „Nein“, sagte er und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. Er war noch ein Junge –

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