The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
aus dem Thronsaal. Sie bildeten eine bunte Prozession, mit Yeama und Nirvin an der Spitze und einem von Bareeshs Soldaten für jeden Imperialen Leibwächter. Ax folgte hinter ihnen, froh, endlich wieder in Bewegung zu kommen. Diplomatie tolerierte sie eher, als sich an ihr zu freuen.
Zum Ausgleich wurde Ax der größte Houk, den sie je gesehen hatte, an die Seite gestellt. Mit teilnahmslosem Gesicht begleitete er sie Schritt für Schritt.
Als sie den Saal verließ, erhaschte Ax einen flüchtigen Blick auf eine bescheidene Gestalt im Hintergrund. Ein Mensch von durchschnittlicher Größe, der praktische Kleidung trug, die schon bessere Tage gesehen hatte. Seine graumelierten Haare sahen aus, als wäre er eben erst aus dem Bett gezogen worden. Auf der Straße an irgendeinem anderen Ort in der Galaxis hätte Ax ihn selbstverständlich Ignoriert, aber hier in Bareeshs Palast war er das einzige Wesen, das nicht mit edler Aufmachung protzte. Direkt neben ihm stand ein klobiger alter Kampfdroide, der sogar noch abgerissener aussah.
Er bemerkte, wie Ax zu ihm herüberschaute und wendete sich scheinbar gelangweilt ab.
Sie richtete ihren Blick wieder nach vorn und folgte der Gesandtschaft.
YEAMA FÜHRTE SIE durch ein Labyrinth aus Korridoren, einer opulenter als der andere. Hätte Ax irgendein Interesse an Gemälden, Skulpturen oder Wandteppichen gehabt - oder auch nur an dem Wert solcher Dinge -, wäre sie mit Sicherheit beeindruckt gewesen. Stattdessen behielt sie, während sie sich sorgsam den Weg einprägte, die Augen nach taktischen Informationen offen: Wie viele Wachen standen an jeder Abzweigung, welche Bereiche wurden von Kameras überwacht, wo befanden sich versiegelte oder offene Panzertüren?
Wie nicht anders zu erwarten, folgerte sie schnell, dass der Palast einer in Stanniol verpackten Festung glich. Die Hutts liebten Luxus, aber ihr Leben liebten sie noch mehr. Tassaa Bareesh hatte sich nicht zum Kopf eines Hutt-Kartells erhoben, indem sie einfach nur die größten Feste veranstaltete. Sie wusste genau, wie sie sich absichern musste.
Dennoch fanden sich in allen Sicherheitsvorkehrungen Schwachstellen. Ax war davon überzeugt, an die Matriarchin herankommen zu können, falls es sein musste. Tassaa Bareesh hatte Glück, dass sie gekommen war, um etwas zu stehlen.
Yeama brachte den bunt zusammengewürfelten Zug in einem kreisrunden Raum mit einer gewölbten Decke zum Stehen, dessen Schmuck aus einem Kronleuchter aus Tausenden von Stücken seltsam geformten Glases bestand. Der Raum besaß nur zwei Eingänge: der, durch den sie eben eingetreten waren und dessen schwer gepanzerte Türen unter einer gewaltigen Steinstatue, die Tassaa Bareesh darstellte, im Moment offen standen, und ein anderer, der ihnen gegenüberlag. Auch diesen schlossen Panzertüren, sodass der Raum eine gesicherte Luftschleuse bildete. Yeama klatschte in die Hände, und mit einem Schlag fielen die Türen hinter ihnen zu. Ax behielt ihre Hand am Griff ihres Lichtschwerts, obwohl sie wusste, dass Tassaa Bareesh niemals so dumm sein würde, einen Hinterhalt zu planen. Und anerkennend bemerkte sie, dass die Leibwächter des Gesandten näher an ihn heranrückten.
Von den Türen auf der anderen Seite hörten sie einen dumpf donnernden Schlag. Sie öffneten sich, und ein Vorraum erschien, der angenehm schmucklos war. Wände, Boden und Decke erstrahlten in einem uniformen, makellosen Weiß. Der Raum bot problemlos Platz für jedermann, als sie der Reihe nach hinter Yeama hineingingen. Mehr als fünfzig Menschen hätten sich hier einfinden können.
Vier kreisrunde Tresortüren von mehr als vier Metern Durchmesser waren in die Wände des Vorraums eingelassen. Kleine, aber äußerst dicke Transparistahlportale ermöglichten die Sicht auf den Inhalt. Nur eines dieser Portale schien unverschlossen zu sein, und zu dieser Tresortür führte sie Yeama.
»Hier nun endlich, Gesandter Nirvin, ist der Gewinn, der Euch versprochen wurde. Doch gestattet mir zunächst zu erzählen, wie er in unsere Hände gekommen ist.«
Nirvin warf einen Blick auf den Eingang, runzelte die Stirn und wandte sich dann wieder zu Yeama. »Tu das!«, blaffte er.
Ax stand zu weit entfernt, um etwas sehen zu können. Es reizte sie, sich an den anderen vorbeizudrängen und nachzuschauen, aber im Augenblick musste sie sich mit Worten zufriedengeben.
»Manches von dem, was ich Euch erzählen werde, ist außerhalb dieser Wände bekannt«, begann Yeama. »Der Rest nicht. Vor zwei
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