The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
teilweise eingeschmolzen war. Es handelte sich unerwarteterweise um ein kleines Handmodell, das eher einem klotzigen Satellitencomlink ähnelte als dem Herzstück des Navigationssystems eines Raumschiffes. Wahrscheinlich funktionierte er über Stimmabdruck. Solche Sicherheitsvorkehrungen konnten von einem talentierten Slicer leicht umgangen werden. Was seine Funktionstüchtigkeit betraf, konnte Ax sich nur auf Yeama verlassen. Er ruhte ein Stück links von der Mitte des Raumes in einer Transparistahlkiste, die auf einem gläsernen Sockel stand und von mehreren Sensoren überwacht wurde, die in die Durastahlwände, den Boden und die Decke des Tresors eingelassen waren.
Rechts daneben auf dem Boden befand sich das zweite Objekt. Nirvin hatte recht: Es entsprach keiner Ästhetik, der sie jemals begegnet wäre. Es war kompakt, wie ein T3-Wartungsdroide, jedoch ohne Beine, Arme oder sichtbare Verbindungsstellen zur Umwelt. Sein röhrenförmiger Körper stand bündig auf dem Boden des Tresors. Sie erkannte keinerlei Merkmale, bis auf fast schon kiemenartige Riffeln, die um den Mittelteil verliefen. Seine Oberseite war leicht gewölbt, als wäre sie von oben eingedrückt worden, und teilweise war er schwarz angesengt. Die natürliche Farbe des Gehäuses schien Silber zu sein. Keine Aufschrift, keine Symbole, absolut keine Identifizierungszeichen.
Ax wusste auch nicht, was es war, aber das sagte sie nicht gleich. Sie nutzte die Gelegenheit, das Innere des Tresors genauer unter die Lupe zu nehmen, merkte sich die Verteilung der Sensoren, schätzte die Stärke der Wände ab und maß die Entfernung der Objekte zur Tür, falls sie im Dunkeln agieren musste. Natürlich wäre es sehr viel besser, sich den Schatz zu schnappen, wenn er aus dem Tresor heraus und weg von all diesen Hindernissen war, aber sie wollte auf alles vorbereitet sein.
»Es könnte ein Bioreaktor sein«, erklärte sie dem Gesandten und überließ ihm wieder den Blick durch das Fenster.
»Seuchenerreger vielleicht?«
»Schwer zu sagen, ohne ihn zu öffnen.«
»In der Tat.« Nirvin wandte sich wieder an Yeama. »Ist das alles, was ihr uns zu zeigen habt?«
»Alles?« Der Twi'lek zeigte seine Zähne. Sie waren so spitz wie die Enden seiner Lekku. »Ich werde Euch in den Wartesaal geleiten, wo Ihr in aller Bequemlichkeit Daten zu unserem Fund begutachten könnt.«
»Bestens.« Nirvin bedeutete Yeama, dass er vorausgehen solle.
Ax folgte ihnen, den riesigen Houk wie einen Schatten an ihrer Seite. Die Objekte in dem Tresor sagten ihr weder als Sith-Schülerin noch als Sprössling von Lema Xandret etwas. Der Seuchen-Bioreaktor, wenn es denn einer war, rief absolut keine Erinnerungen in ihr hervor.
Die spärlichen Informationen, die sie erfahren hatten, verrieten ihr kaum mehr. Dass der Gegenstand aus einer Legierung extrem seltener Metalle gefertigt war, verhieß Gutes für die Träume ihres Meisters, dem Imperator einen reichen, neuen Planeten zu schenken, bedeutete für sich genommen jedoch nichts. Da die Besatzung der Cinzia tot war, gab es in dieser Richtung auch keine Spuren zu verfolgen, es sei denn, sie konnte etwas aufdecken, das die Hutts verheimlichten -etwa einen Überlebenden oder einen anderen Hinweis auf die Herkunft des Schiffes. Sie traute es Tassaa Bareesh durchaus zu, nur die Hälfte ihres Funds zu versteigern, während sie noch einen Trumpf in der Reserve behielt, den sie an den Verlierer der Auktion verkaufen konnte.
Yeama brachte sie aus dem Vorraum zurück in die kreisrunde Luftschleuse, wo sich die schweren Türen hinter ihnen wieder schlossen. Von dort aus führte er sie durch eine weitere Reihe luxuriöser Korridore in Richtung des zweifellos ebenso luxuriösen Wartesaals.
Ax hatte vor, sich andernorts umzusehen. Mit einem geschickt eingesetzten Gedankentrick verwirrte sie ihren Houk-Begleiter, löste sich von der Gruppe und verschwand im Schatten.
KAPITEL 9
ULA ERTRUG TASSAA Bareeshs Begrüßungstheater mit dürftig verborgener Verachtung. Herzlichkeit und Rentabilität gaben keine vertrauenswürdigen Bettgenossen ab, besonders dann nicht, wenn Ehrlichkeit und Moral nicht auch eingeladen waren. Als seine Gastgeberin ihm eine große Bandbreite an Annehmlichkeiten in Aussicht stellte, die sogar chemische Ausschweifungen und noch dubiosere Formen der Unterhaltung einschlossen, konnte er sich gerade noch zurückhalten, nicht auszuspucken, um den ekelhaften Geschmack aus seinem Mund zu verbannen.
»Ich glaube, wir können auf all
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