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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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eine Mal werde ich Euch diese Machtanmaßung verzeihen, aber überschreitet nicht noch einmal Eure Befugnisse", entgegnete Malgus. „Und nun geht mir aus den Augen." Adraas lief vor Wut rot an, und sein Mund verzog sich zu einer schmalen, zornigen Linie. Doch er wagte es nicht, auch nur ein weiteres Wort zu sagen. Er verneigte sich knapp und stolzierte davon.
    Malgus' Griff um Eleena wurde sanfter, als sie sich umdrehten, um nach draußen zu schauen. Der zerstörte Tempeleingang, der von dem hereingestürzten Transportschiff weit aufgerissen war, gab den Blick auf einen klaren Himmel frei. Gemeinsam beobachteten der Sith-Lord und seine Dienerin, wie Imperiale Bomber aus den orangeroten Wolken jagten und Coruscant in Brand steckten. „Geht es Euch ansehen, Herr", flüsterte Eleena. „Es ist Euer Sieg. Mir geht es gut. Geht." Es ging ihr nicht gut, und er wusste es. Aber er wusste auch, dass er das Schauspiel mit ansehen musste.
    Malgus ließ sie stehen und durchschritt die Halle, bis er den zertrümmerten Eingang erreichte. Die Statuen der Jedi, die den Prozessionsweg gesäumt hatten, lagen zerborsten zu seinen Füßen. Er blickte hinaus auf den Höhepunkt seines Lebens.
    Der Himmel wimmelte von Imperialen Schiffen. Bomben fielen wie Regentropfen und explodierten in einem Schauer aus Gelb, Orange und Schwarz. Ein Meer aus Rauch ergoss sich ins Firmament. Die wenigen heimischen Gleiter, die sich noch in der Luft befanden, wurden von Imperialen Jägern verfolgt und abgeschossen. Hunderte Brände loderten in Malgus' Blickfeld. Ein Wolkenkratzer brannte wie ein Leuchtfeuer, das nach den Wolken zu greifen versuchte. Folgeexplosionen erschütterten den ächzenden Boden mit starken Vibrationen. Gelegentlich erreichte Malgus das Geräusch entfernter, panischer Schreie. Eine Handvoll Jäger der Republik schwärmten aus, doch sie wurden rasch von Imperialen Jägern ins Visier genommen und vom Himmel gefegt. Er aktivierte den Kommunikationskanal zur Darkness, Angrals Kommandokreuzer. „Darth Angral, Ihr habt gehört, dass der Jedi-Tempel gesichert ist?"
    Geräusche einer ausgelasteten Brücke untermalten Angrals Antwort. „Das habe ich. Ihr habt Euch gut geschlagen, Darth Malgus. Wie viele Krieger sind bei dem Angriff umgekommen?"
    „Adraas hat es Euch nicht gesagt?" Angral erwiderte nichts, sondern wartete darauf, dass Malgus seine Frage beantwortete. „Vielleicht dreißig", erwiderte Malgus schließlich.
    „Ausgezeichnet. Ich werde einen Transporter schicken, um Euch und Eure Männer abzuholen."
    „Es wäre mir lieber, wenn Ihr damit warten würdet."
    „Oh?"
    „Ja. Ich will Coruscant brennen sehen."
    „Das verstehe ich, alter Freund. Ich werde dafür sorgen, dass die Bomber den Tempel verschonen. Vorerst."
    Die Verbindung endete, und Malgus setzte sich im Schneidersitz zwischen die Reste des zertrümmerten Tempeltorbogens. Bald darauf gesellten sich mehrere Sith-Krieger zu ihm und beobachteten mit ihm die Feuersbrunst.

    WENIGER ALS EINE HALBE STANDARDSTUNDE später bahnte sich der Imperiale Sanitätstransporter seinen Weg durch all den Rauch, die Flammen und anderen Imperialen Schiffe am Himmel, um in einer Staubwolke auf dem Prozessionsweg vor dem Jedi-Tempel aufzusetzen. Die beiden Piloten, die durch den Transparistahl des Cockpits zu erkennen waren, salutierten Malgus. Eine Tür an der Unterseite des Rumpfes schob sich auf, und zwei Männer in den grau-blauen Uniformen des Imperialen Sanitätskorps hasteten die Rampe hinunter. Beide trugen Koffer mit Versorgungsmaterial und Instrumenten, und beide hatten die Statur von Männern, denen - trotz ihrer Kampfausbildung - schon länger keine harte Arbeit mehr abverlangt worden war. Zweibeinige Sanitätsdroiden, auf deren silbernen Körperhüllen sich die Feuer der brennenden Stadt spiegelten, folgten ihnen mit Behandlungskarren im Schlepptau, die mit Tragen ausgestattet waren. Malgus erhob sich und ging auf sie zu. Bei seinem Anblick machten die Ärzte große Augen - wie die meisten, die sein vernarbtes Gesicht sahen - und salutierten zackig. „Dort drinnen sind mehrere Verwundete", sagte Malgus. „Die Twi'lek unter ihnen ist meine Dienerin. Sorgt für sie, wie ihr für mich sorgen würdet."
    „Fremdspezies, mein Lord?", fragte der ältere der beiden Männer, auf dessen Wangen die Stoppeln eines grauen Dreitagebarts sprossen. „Wie Ihr sicherlich wisst, besagen die Beschränkungen der Imperialen Sanitätseinrichtungen."
    Malgus machte einen Schritt auf ihn zu,

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